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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett
Autoren: A.F. Morland
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Artikel vor.
    Er hatte recht. Zamorra interessierte sich von der Überschrift an dafür. Nun raschelte Bill am anderen Ende der langen Leitung mit der Zeitung. Er erzählte, daß er bereits einige Nachforschungen angestellt hatte und berichtete dem interessierten Professor, was er in dieser kurzen Zeit in Erfahrung gebracht hatte.
    Schon brannte Zamorra wie Stroh.
    Da war ein unheimlicher Dämon am Werk. In Zamorras Innerem erwachte sogleich das Jagdfieber. Es war wie eine Allergie, wie ein Zwang. Wenn er vom Auftauchen irgendwelcher Geister oder Dämonen hörte, drängte es ihn, sein Schloß zu verlassen und auf die Jagd zu gehen. Eine erkleckliche Anzahl von Monstern hatte er bereits vernichtet, doch die Welt war voll von diesen Bestien, die nicht immer gleich als solche zu erkennen waren.
    Zamorra hatte sich vorgenommen, so viele wie möglich davon zu vernichten.
    »Ich dachte, das würde dich interessieren«, sagte Bill Fleming in New York.
    »Und wie mich das interessiert!« rief Professor Zamorra begeistert aus.
    »Kommst du nach New York?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Ich werde es rechtzeitig telegrafieren.«
    »Okay.«
    »Ich wollte ohnedies wieder mal ausspannen. Zu Hause komme ich nicht dazu. Hier türmt sich ein Haufen Arbeit.«
    »Laß ihn liegen. Vielleicht verrottet er inzwischen«, schlug Bill Fleming vor. »Ich werde ein Apartment in der Nähe des Central Parks für dich mieten.«
    »Ist gut, Bill. Vielen Dank im voraus.«
    »Dank mir lieber nicht. Vielleicht wohnt im Apartment daneben ein Trompeter und im Apartment darüber ein Schlagzeuger.« Bill lachte. »Jetzt muß ich aber Schluß machen, Freund. Sonst wird das Telefonat zu kostspielig. Und wenn du dann hier bist, weiß ich nichts mehr mit dir zu reden, weil bereits alles gesagt ist. Wir sehen uns hoffentlich recht bald. Küsse deine Sekretärin von mir. Auf sie freue ich mich ganz besonders.«
    »Dann lasse ich sie zu Hause.«
    »Schuft!« schrie Bill und legte auf.
    Zamorra ließ den Hörer lächelnd sinken.
    »Er ist ein verdammter Bursche. Aber er ist sympathisch.«
    »O ja. Das ist er, Chef«, sagte Nicole.
    »Diese Bemerkung hätten Sie sich sparen können«, knurrte Zamorra. »Wo waren wir stehengeblieben?«
    Nicole nahm schmunzelnd den Block zur Hand.
    »Bei: Sehr geehrte Herren!«
    »Also: Sehr geehrte Herren…«
    ***
    Grölend zogen die vier Rocker über den Rummelplatz von Coney Island. Niemand war vor ihnen sicher. Sie stänkerten Pärchen an, verhöhnten und verspotteten alte Leute, bespuckten Kinder, wenn sie ihnen nicht schnell genug aus dem Weg gingen, und drohten deren Eltern, wenn diese sich darüber aufregen wollten.
    Sie trugen schmuddelige Jeans. Mit Nieten an den Seiten. Ihre schwarzen Lederwesten waren zerkratzt, schäbig, unansehnlich.
    Eine Menge Abzeichen klebten daran. Auch ein schwarzes Hakenkreuz auf weißem Feld fehlte nicht.
    Ihr Anführer hieß Len Prissy. Er war brutal und gemein. Es bereitete ihm mächtigen Spaß, zu quälen und zu zeigen, was für ein Mordskerl er war, vor dem sich eine Menge Leute zu fürchten hatten.
    Prissy war zwanzig. Er hatte einen verschlagenen Blick. Sein Mund wirkte grausam. Seine Züge spiegelten die Härte seiner Seele wieder.
    Eben umringten die Rocker lachend einen krumm gewachsenen Lilliputaner. Sie schlugen dem kleinen Kerl auf den Strohhut und drehten ihm die Nase um.
    »Na, du kleiner Möchtegernriese!« höhnte Len Prissy von oben herab. »Bist wohl auch auf dem Rummelplatz unterwegs, um dich zu amüsieren. Genau wie wir. Warum amüsieren wir uns eigentlich nicht gemeinsam?«
    »Laßt mich in Ruhe!« kreischte der Zwerg ärgerlich. »Geht mir aus dem Weg. Laßt mich durch.«
    »Du gehst, wenn wir es dir gestatten!« knurrte Prissy gefährlich.
    »Solange wir es dir nicht gestatten, bleibst du. Klar?«
    »Sag mal, ist es wahr, daß bei euch Lilliputanern alles so klein ist?« fragte einer der Rocker und lachte wiehernd. Die anderen fielen in sein Gelächter ein.
    »Wenn ihr mich nicht sofort in Ruhe laßt, rufe ich um Hilfe!« drohte der Kleine.
    Prissy schüttelte sich aus vor Lachen.
    »Er ruft um Hilfe. Der Kleine. Mit seinem kleinen Stimmchen.«
    Prissy schlug ansatzlos zu. Er gab dem Lilliputaner eine Ohrfeige, die den Kleinen umwarf. »Los! Schrei mal!« Er trat den Zwerg mit den Füßen. »Schrei doch! Wir wollen dich schreien hören!«
    Der Lilliputaner schrie.
    »Siehst du! Und wer kommt dir zu Hilfe? Kein Aas.«
    Jeder trat noch einmal nach dem Lilliputaner. Dann verloren
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