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0010 - Das würgende Skelett

0010 - Das würgende Skelett

Titel: 0010 - Das würgende Skelett
Autoren: A.F. Morland
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leckte sich gierig über die schmalen, ab und zu zuckenden Lippen.
    »Für einen Schuß, was?«
    »Bist ein cleveres Bürschchen!« sagte der Kerl kichernd. »Nun rück mal raus mit den Moneten, Mr. Cleverneß! Aber ein bißchen plötzlich. Sonst mache ich ein Rotkehlchen aus dir.«
    Bill griff nach der Brieftasche.
    »Moment!« zischte der Süchtige mißtrauisch. Ein gefährliches Funkeln erschien in seinen Augen. »Keine Tricks, verstanden?«
    »Ich bin doch nicht lebensmüde«, gab Bill zurück.
    Langsam holte, er die Brieftasche heraus. Er machte keine schnelle Bewegung. Diese Sorte Mensch war ziemlich runter mit den Nerven.
    Man konnte sie sehr leicht schrecken. Der Kerl hätte mit dem Messer sicherlich augenblicklich zugestochen, wenn Bill ihn erschreckt hätte.
    Langsam öffnete Fleming die Brieftasche.
    Dem Süchtigen gingen die Augen über.
    Benommen starrte er auf die Banknoten. Gierig griff er danach.
    Das war der richtige Zeitpunkt für Bill, um zu handeln.
    Der Kerl hatte das Messer von Flemings Gurgel genommen.
    Bill schnellte nun urplötzlich zurück. Er klappte die Brieftasche zu.
    Beinahe hätte er die Langfinger des Straßenräubers dazwischen eingeklemmt. Der Bursche stieß ein wütendes Fauchen aus.
    Rasend vor Zorn stach er auf Bill Fleming ein. Doch der Wissenschaftler war kein alter Tattergreis. Er war durchtrainiert und beherrschte einige Kampfsportarten beinahe perfekt. Auf jeden Fall reichten seine Kräfte und seine Kenntnisse aus, um diesen Räuber ungespitzt in den Boden zu rammen.
    Gleich nachdem Bill die Brieftasche weggesteckt hatte, packte er mit eisernem Griff die vorschnellende Hand des Süchtigen. Er riß sie schwungvoll hoch und drehte sie mit ungeheurer Kraft herum.
    Der Bursche schrie schmerzlich auf. Seine Finger öffneten sich. Das Messer klimperte auf den Gehsteig. Mit der freien Hand wollte der Kerl Bill die Nase platt schlagen. Doch Fleming nahm den Kopf reaktionsschnell zurück. Der Hieb verpuffte wirkungslos.
    Bill schleuderte den Süchtigen nun gegen die Hausmauer. Schwer krachte der Dürre dagegen. Um ein Haar wäre er umgekippt.
    Mit schreckgeweiteten Augen sah er Fleming auf sich zukommen.
    Er stemmte sich von der Mauer ab und versuchte, Bill mit seinen dünnen, kraftlosen Fingern an den Hals zu fahren.
    Bill wischte die Arme des Angreifers blitzschnell nach oben und versenkte seine Rechte knallhart in die Magengrube des Gegners.
    Der Bursche stieß fauchend die Luft aus. Er klappte zusammen.
    Bill ließ seine Handkante auf den Nacken des Gegners niedersausen.
    Das gab dem Burschen den Rest. Er fiel auf die Knie und röchelte benommen.
    Auf allen vieren kroch er davon, richtete sich in einer Entfernung von drei Metern hastig auf und nahm mit weiten Sätzen Reißaus.
    Bill legte keinen Wert darauf, hinter dem Burschen herzujagen, um ihn der Polizei zu übergeben. Er hatte seine Haut wirkungsvoll verteidigt. Die Sache war für ihn erledigt.
    Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr nach Hause.
    Nach einer ausgiebigen Dusche nahm er sich einen Bourbon mit Eis. Im Bademantel setzte er sich in den weichen Plüschsessel, griff nach der Zeitung, die er noch nicht gelesen hatte, machte Musik, indem er das Stereotonbandgerät einschaltete, und begann rauchend die Schlagzeilen zu überfliegen.
    »Grauenvoller Spuk in Steinway«, las Bill.
    Der Artikel interessierte ihn. Schließlich war er der Freund von Professor Zamorra. Und Zamorra wiederum war Professor für Parapsychologie.
    Viele schaurige Abenteuer hatten Bill und der Professor schon hinter sich gebracht. Deshalb war Bill für geheimnisumwitterte Storys jederzeit offen.
    »In Steinway, neben dem St. Michel’s Cemetery, erlebten gestern am späten Nachmittag mehrere Menschen etwas Grauenvolles. Sie hatten sich als Trauergäste in dem dort befindlichen Beerdigungsinstitut eingefunden, um von der sterblichen Hülle ihres Freundes Earl Cappa Abschied zu nehmen. Plötzlich geschah das Unfaßbare. Aus dem gläsernen Sarg, in dem der Leichnam aufgebahrt war, stieg das Skelett des Toten. Es stürzte sich auf die trauernde Witwe und erwürgte sie vor den Augen der Anwesenden. Einige beherzte Männer wollten das Gespenst überwältigen, doch ihr Vorhaben scheiterte. Das Skelett konnte über den St. Michel’s Cemetery entkommen und ist seither spurlos verschwunden. Niemand kann sich erklären, wie dieser schaurige Spuk zustande kam. Die Trauergäste stehen verständlicherweise immer noch unter dem Einfluß des schweren
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