Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Herberge des fetten Jablonsky.«
    »Können Sie uns den Weg beschreiben?« fuhr Dorian schnell fort.
    »Oder würden Sie uns zur Herberge hinführen? Sie brauchen das natürlich nicht umsonst zu tun.«
    »Geld, ja?« erkundigte sich der junge Mann, der kaum älter als neunzehn Jahre sein konnte. Er erhob sich, verstaute die Rinde in seiner viel zu großen Hose und klappte das Taschenmesser zusammen, um es ebenfalls verschwinden zu lassen.
    »Wollen Sie, daß Vukujev Sie zum fetten Jablonsky bringt, Herr?«
    »Sie heißen Vukujev?«
    Der junge Mann nickte und grinste dabei dümmlich. Dorian holte einen Fünfzig-Schilling-Schein aus der Tasche und drückte ihn dem Geisteskranken in die Hand. »Führen Sie uns bitte zur Herberge, Vukujev!«
    Der Junge stopfte die Banknote in seine Hosentasche und eilte kichernd zu den anderen. »Ich führe die Herren«, verkündete er und eilte zwischen den abgestellten Koffern umher. Vor Lilian blieb er stehen und starrte sie mit unverhohlener Neugier an. Mit dem Handrücken wischte er sich den Speichel von den vor Staunen geöffneten Lippen. »Schöne Frau. Schön wie Anja«, sagte er bewundernd.
    Lilian wich entsetzt zurück. »Rian, was will dieser Verrückte von mir?«
    »Er wird uns zur Herberge führen«, erklärte Dorian und herrschte dann Vukujev an: »Tragen Sie meine Koffer, oder glauben Sie, ich bezahle Sie fürs Nichtstun!«
    Zu Dorians Erstaunen zuckte der junge Mann zusammen, als hätte man ihn geschlagen. Sofort ergriff er die beiden Koffer und eilte davon. Nach zehn Schritten blieb er stehen und rief: »Kommen Sie!
    Schnell, Herr! Kommen Sie!« Dann setzte er sich mit den beiden Koffern wieder in Bewegung.
    »Mußtest du dich unbedingt mit diesem Verrückten einlassen?«
    fragte Lilian vorwurfsvoll. »Wer weiß, ob wir ihn wieder loswerden.«
    »Er ist harmlos«, versicherte Dorian. Er faßte Lilian um die Hüfte und drängte sie hinter Vukujev her, der sich schon fast zwanzig Meter von ihnen entfernt hatte.
    »Sie haben es gut, Hunter«, sagte Dr. Fuller ächzend. »Sie haben sich gleich den einzigen Kuli weit und breit geschnappt.«
    »Glauben Sie nur nicht, daß Sie den Wortführer spielen können, weil Sie zufällig die Sprache dieser Hinterwäldler beherrschen, Hunter«, rief Bruno Guozzi dazwischen. »Ich habe es nicht gern, wenn man mich herumkommandiert.«
    »Dann übernachten Sie meinetwegen im Freien«, rief Dorian verärgert zurück. Je länger er mit den anderen zusammen war, desto mehr spürte er, daß sie nicht zusammenpaßten. Sie waren von der gleichen magischen Kraft hierher gelotst worden, aber er war dem Ruf aus ganz anderen Motiven gefolgt als sie. Er suchte nach einer Antwort – die anderen vielleicht eher nach einer Art Bestätigung …
    Sie kamen durch winklige Gassen. Die Dämmerung senkte sich langsam auf Asmoda herab. In diesem von bewaldeten Hügeln und Bergen umgebenen Tal wurde es schneller Nacht als anderswo. In keinem der Häuser, an denen sie vorbeikamen, brannte ein Licht, und es gab auch keine Straßenbeleuchtung. In der Luft hing der Geruch von Knoblauch. Als sie zehn Minuten später das Ende des Dorfes erreicht hatten, sahen sie endlich ein Haus, in dem einige Fenster erhellt waren. Das mußte die Herberge sein. Vukujev erwartete sie bereits vor dem Eingang. Er hatte sich auf einen von Dorians Koffern gesetzt und kicherte vor sich hin.
    »Da hängt ein Schild«, sagte Elmer Landrop, der Großgrundbesitzer aus Kapstadt, dessen Aussehen eher einem Gespenst als einem lebenden Menschen ähnelte. »Können Sie lesen, was darauf steht, Hunter?«
    Dorian warf einen kurzen Blick auf das schmierige Kärtchen, das an einer mehrfach geknoteten Schnur von der Klinke baumelte.
    »Keine Zimmer frei«, übersetzte er. Er holte tief Luft und öffnete die Tür. »Das wird sich herausstellen«, sagte er.
    Über der Tür bimmelte ein Glöckchen, als Dorian die Schankstube betrat und feststellen mußte, daß sie leer war. Er blickte sich um.
    Auf einigen der Tische standen neben halb abgebrannten Kerzen Gläser, manche von ihnen halbvoll. Aber es war kein einziger Gast da. Entweder waren alle schon längst gegangen, und der Wirt hatte nur aus Trägheit nicht abgeräumt, oder sie hatten den Schankraum erst vor kurzem fluchtartig verlassen. Wahrscheinlich letzteres, dachte Dorian.
    »Ist jemand da?« rief er laut.
    Ihm war, als hörte er aus den hinteren Räumen schlurfende Schritte und verhaltenes Stimmengemurmel, aber diese Geräusche gingen in dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher