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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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Verzweifelt trat er um sich, als die halb verkohlten Ungeheuer mit ihren Klauen nach ihm griffen und ihn zu sich in die Flammen zu zerren versuchten. Nur mit Mühe konnte er ihnen entkommen. Doch auch als er die Steintreppe erreicht hatte und ihm keine Hindernisse mehr im Wege lagen, war er noch nicht in Sicherheit. Der Rauch drohte ihn zu ersticken. Mit jedem Atemzug pumpte er das giftige Gas in seine Lungen. Er mußte raus aus dem fensterlosen Turm.
    Auf dem nächsten Treppenabsatz glaubte er schon gerettet zu sein, doch als er in den Korridor kam, brannte bereits die Decke über ihm, und glühende Funken prasselten auf ihn herunter.
    Dorian zögerte nicht lange. Er hatte keine andere Wahl, er mußte durch diese tödliche Flammenfalle. Wenn er noch länger wartete, würde er so oder so auf der Wendeltreppe umkommen. Ebenso gut konnte er das Risiko auf sich nehmen, von den herabfallenden Trümmern erschlagen zu werden. Er rannte los. Die Balken über ihm ächzten, und dann krachten sie mit ohrenbetäubendem Getöse herunter. Er spürte den feurigen Hauch in seinem Nacken. Etwas schlug schmerzhaft auf seinen Rücken, aber er rannte weiter. Er ließ sich auch nicht aufhalten, als sich ein spitzer Gegenstand tief in die Wade seines linken Beines bohrte. Erst als er den brennenden Trakt hinter sich gelassen hatte, besah er sich seine Wunden.
    Ein zehn Zentimeter langer Holzspan hatte sich in seine Wade gebohrt. Dorian humpelte weiter in einen Seitengang. Keine zehn Meter vor ihm war ein Fenster. Diesmal wollte er den Sprung in die Tiefe wagen – und wenn er sich ein Bein brach. An die Dämonen dachte er nicht mehr. Wenn sie nicht in den Flammen umgekommen waren, würden sie versuchen, sich zu retten, und nicht daran denken, ihn zu verfolgen. Von ihnen drohte im Moment keine Gefahr.
    Das Feuer dagegen, in dem er die Dämonen schmoren lassen wollte, stellte auch für ihn eine ungeheure Bedrohung dar. Das jahrhundertealte, trockene Holz der Böden, Wände und Möbel brannte wie Zunder. Bald würde das gesamte Schloß in Flammen stehen.
    Dorian erreichte das Fenster und schlug es mit einem Ellenbogen ein. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, daß er sich im Erdgeschoß befand. Unter sich sah er Brombeersträucher. Ohne lange zu überlegen, sprang er. Er landete verhältnismäßig weich, wenngleich sich die Dornen des Strauches durch seine Kleidung bohrten und ihm am ganzen Körper schmerzhafte Wunden zufügten.
    Er blickte auf. Hoch über ihm stand der Dachstuhl in Flammen.
    Dorian befreite sich aus dem Gestrüpp und rannte blindlings in den Wald hinein. Er wollte möglichst weit weg sein, wenn der Dachstuhl herunterkrachte. Der Wald leuchtete gespenstisch, und der wolkenbehangene Himmel über ihm war rot. Schloß Lethian brannte. In dieser Teufelsburg würden sich die Dämonen nie mehr wieder zum Hexensabbat einfinden können. Die Bewohner von Asmoda brauchten in Zukunft die Vollmondnächte nicht mehr zu fürchten.
    Dorian lief ohne Atempause. Und dann stand er plötzlich vor der Kapelle. Der neue Morgen dämmerte bereits herauf, als er das kleine Gebäude mit dem Glockenturm erreichte. Er trat ein. Der Raum war leer. Lilian erwartete ihn nicht. Er ging zu dem einfachen Holzaltar mit dem Madonnenbild, vor dem eine Kerze brannte, sank auf die Knie, verschränkte die Finger wie zum Gebet und bettete den Kopf auf die Arme. In dieser Stellung schlief er ein.

    Irgendwann später schlug er die Augen auf. Als er das Madonnenbild sah, lächelte er. Er war noch nie besonders gläubig gewesen, aber der Anblick der Heiligen Jungfrau Maria erleichterte ihn. Hier war er vor den Dämonen in Sicherheit.
    Dämonen? Er drehte sich um, streckte die Beine aus und setzte sich mit dem Rücken zum Altar hin. Durch die offenstehende Kapellentür konnte er Schloß Lethian erblicken. Eine Ruine jetzt, aus der immer noch dichte Rauchschwaden hochstiegen. Er hatte also nicht geträumt.
    Abrupt wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als eine Gestalt in der Tür erschien. Sie schien nicht zu gehen, sondern zu schweben.
    Es war eine Frau. In ihrem blonden Haar spielte das Sonnenlicht. Sie hatte ihren Körper in einen Brokatstoff gewickelt.
    »Lilian!« Dorian erhob sich und rannte ihr entgegen. Er umarmte sie und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, doch dann erstarrte er. Sie blieb in seinen Armen unbeweglich und steif und erwiderte seine Umarmung nicht. Er hielt sie ein Stück von sich ab, blickte ihr ins Gesicht und sah in eine ausdruckslose
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