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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie mich nicht aus, Herr! Denken Sie an meine Worte und achten Sie auf Ihre junge, schöne Frau! Es sind schon viele junge Mädchen in dieser Gegend verschwunden und nie mehr aufgetaucht.«
    Dorian blies hörbar die Luft durch die Zähne und gab dem Fahrer einen Stoß, daß er mit dem Gesäß gegen das Lenkrad und auf die Hupe fiel. Ihr mißklingender Ton hallte eindringlich über den stillen Platz. Ihr Klang, der so ganz und gar nicht in diese mittelalterliche Umgebung passen wollte, brachte Dorian zur Besinnung. »Entschuldigen Sie!« meinte er verlegen. »Und danke für Ihre Warnung.«
    Dann wandte er sich wieder Lilian zu.
    »Was wollte der Mann von dir?« erkundigte sie sich, während er ihr beim Aussteigen behilflich war.
    »Er muß verrückt sein«, sagte Dorian ausweichend. »Er hat ganz konfuses Zeug geredet.«
    Lilian blieb auf der untersten Stufe stehen. »Wollen wir nicht umkehren, solange es noch nicht zu spät ist? Der Fahrer nimmt uns bestimmt mit zurück, wenn wir ihn darum bitten. Mir zuliebe, Rian!«
    »Du kleine, ängstliche Närrin«, meinte er lachend und hob sie mit spielerischer Leichtigkeit von der Treppe herunter. »Solange ich bei dir bin, hast du weder Teufel noch Dämonen zu fürchten.«
    »Teufel und Dämonen?« wiederholte Lilian und schlang die Arme um den Körper.
    »Das nimmst du doch nicht wörtlich?« Dorian holte ihre beiden Koffer aus dem Gepäckraum, verschloß die Klappe mit dem Draht und gab dem Fahrer mit einem Handzeichen zu verstehen, daß er abfahren konnte. Der Motor heulte auf. Der Autobus setzte sich in Bewegung und war eine Minute später in einer der engen Dorfgassen verschwunden. Zurück blieben die zehn Personen mit ihrem Reisegepäck. Erst jetzt merkten sie, daß sie Fremdkörper an diesem Ort waren – Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts in einem Dorf, an dem die Zeit spurlos vorbeigegangen zu sein schien.
    »Wie soll es nun weitergehen?« fragte Jörg Eklund.
    »Ich schlage vor, daß wir uns zuerst einmal ein Quartier für die Nacht suchen«, meinte Dr. de Buer. »Wollen Sie das übernehmen, Mr. Hunter? Vielleicht versuchen Sie es einmal in dem Gasthaus dort drüben. Ein anderes Lokal scheint es hier ohnehin nicht zu geben.«
    Dorian stellte seine beiden Koffer wieder hin, lächelte Lilian beruhigend zu und schritt auf das Gasthaus zu. Über dem Eingang hing ein Schild mit einer abgeblätterten Schrift. Zum Güldenen Drudenfuß, stand darauf. Das Schild schien tatsächlich noch aus jener Zeit zu stammen, in der man geglaubt hatte, daß Pentagramme vor Nachtkobolden und Hexen schützen. Absurd, daß heutzutage jemand noch etwas auf diese Schauergeschichten gab.
    Als Dorian den Eingang des Wirtshauses erreichte, trat plötzlich der Wirt heraus und schickte sich an, die Holzläden der Tür zu schließen. Dorian schob blitzschnell einen Fuß in die Türspalte und fragte: »Haben Sie Zimmer frei?«
    Ein Blick ins Innere zeigte ihm, daß der Schankraum nur durch Kerzenlicht erhellt war. Aus dem Halbdunkel blickten ihm einige düstere Gesichter entgegen.
    »Geschlossen«, sagte der Wirt in gebrochenem Deutsch und fügte anschließend etwas in einer fremden Sprache hinzu.
    »Wir wollen gar nicht bei Ihnen einkehren«, versuchte Dorian ihm geduldig zu erklären. »Wir brauchen nur Quartiere für die Nacht.
    Wenn Sie Zimmer vermieten, würden wir sie gern ansehen.«
    Der Wirt schüttelte den Kopf.
    »Sie vermieten keine Zimmer?« vergewisserte sich Dorian.
    Erneutes Kopfschütteln.
    »Können Sie uns dann vielleicht sagen, ob es in diesem Ort noch eine andere Übernachtungsmöglichkeit gibt?«
    »Nein.«
    Dorian resignierte. Er zog den Fuß zurück, und die Holzläden schlugen zu. Die anderen Reisegäste hatten neben dem Drachenbrunnen gewartet. Dorian kehrte zu ihnen zurück und hob bedauernd die Schultern. Links hörte er plötzlich ein schrilles Kichern. Als er sich umwandte, sah er einen jungen Mann unter einem Torbogen kauern. Er hockte auf einem Mauervorsprung und grinste, während er mit abgehackten, heftigen Bewegungen an einem Stück Rinde schnitzte. Dorian ging zu ihm. »Wir sind fremd hier und suchen für die Nacht ein Quartier«, sagte er. »Wissen Sie, wo wir hier in Asmoda Zimmer bekommen könnten?«
    Der junge Mann blickte von seiner Tätigkeit auf. Dorian sah in das Gesicht eines Geistesgestörten, in dem ständig irgendein Nerv zuckte.
    »Ja, ja«, sagte der junge Mann und kicherte wieder aufdringlich.
    »Ich weiß, wo Sie schlafen können. In der
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