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001 - Im Zeichen des Bösen

001 - Im Zeichen des Bösen

Titel: 001 - Im Zeichen des Bösen
Autoren: Dämonenkiller
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die Arbeit, du faules Weib!«
    Das Mädchen rannte schluchzend davon. Bevor sie in der Seitentür verschwand, warf sie Dorian noch einen flehenden Blick zu.
    Hunter wollte den Mann zur Rede stellen, aber da spürte er den Druck von Lilians Händen an seinem Oberarm und entspannte sich.
    Es ging ihn schließlich wirklich nichts an, wie dieser Mann sein Gesinde behandelte. »Sind Sie Jablonsky?« fragte er stattdessen nur.
    »Der bin ich«, sagte der Bärtige feindselig. »Und mir gehört diese Herberge. Hier bestimme ich.«
    »Dieses Recht will Ihnen niemand streitig machen«, entgegnete Dorian mit feinem Spott. Er machte eine umfassende Bewegung, in die er seine Begleiter mit einschloß, und erklärte: »Meine Freunde und ich suchen Zimmer. Wenigstens für eine Nacht. Vukujev sagte uns, daß Sie welche vermieten.«
    »Haben Sie nicht bemerkt, daß Vuk nicht ganz richtig im Kopf ist?« fragte der Herbergsbesitzer und tippte sich an die Stirn.
    Vukujev kicherte.
    »Er kann sagen, was er will. Ich habe jedenfalls kein Zimmer frei.
    Alles besetzt.«
    Dorian ballte die Hände zu Fäusten. »Das können Sie nicht mit uns machen. Wir sind fremd hier. Wo sollen wir übernachten, wenn Sie uns nicht aufnehmen? Oder glauben Sie, wir könnten für unsere Quartiere nicht bezahlen?«
    »Geld!« höhnte Jablonsky abfällig. Er spie das Wort Dorian förmlich ins Gesicht. »Ich pfeife auf Ihr Geld. Meine Gesundheit ist mir lieber. Ich will keine Fremden in meinem Haus haben, die nur Unglück über mich und mein Weib bringen würden. Verschwinden Sie jetzt, bevor ich meine Hunde auf Sie hetze!«
    »Wau, wau«, machte Vukujev und ahmte ein jämmerliches Gewinsel nach.
    Bruno Guozzi, der richtig gedeutet hatte, welchen Verlauf das Gespräch nahm, schob Dorian beiseite und legte dem Herbergsbesitzer beide Hände auf die Schultern. Sonst tat er nichts, aber diese Berührung genügte, um den Einheimischen erzittern zu lassen.
    »Nein! Nicht! Bitte, nicht!« stammelte Jablonsky, und Schweiß trat ihm auf die Stirn. Sein Gesicht verzerrte sich wie unter Schmerzen.
    Bruno Guozzis Gesichtszüge entspannten sich dagegen. Seine knochigen Wangen bekamen Farbe. Er blühte förmlich auf, während der Herbergsbesitzer mehr und mehr verfiel.
    »Was macht er mit ihm?« fragte Lilian ängstlich.
    Dorian trat entschlossen vor und stieß Bruno Guozzi zur Seite.
    »Schüchtern Sie den Mann nicht ein!« herrschte er den Sizilianer an.
    »Wenn er uns kein Quartier geben will, dann soll er es bleiben lassen. Wir werden schon etwas finden.«
    Guozzi machte ein Gesicht, als wäre er gewaltsam aus einer Trance gerissen worden. Plötzlich verlor er alle Farbe, und sein Totenschädelgesicht verwandelte sich in eine fürchterliche Fratze.
    »Sie kommen mir nicht noch einmal ungestraft in die Quere, Hunter«, zischte er und stapfte aus dem Schankraum.
    Dorian warf Jablonsky, der am ganzen Körper zitterte und sich auf die Theke stützen mußte, noch einen letzten Blick zu, dann begab er sich mit Lilian ebenfalls ins Freie. Inzwischen war es Nacht geworden. Über den Himmel zogen dunkle Wolken. Ein kurz aufflackerndes Wetterleuchten tauchte die Gesichter der Männer in fahles Licht.
    Lilian klammerte sich ängstlich an Dorians Oberarm. Vukujev kicherte. Er machte keine Anstalten, die Reisegruppe zu verlassen.
    »Du hast gewußt, daß der Wirt uns die Tür weisen würde«, sagte Dorian zu ihm.
    »Ja, ja, Herr«, bestätigte Vukujev.
    »Warum hast du uns dann hierher geführt?« fragte Dorian verärgert. »Wir hätten uns viel Ärger ersparen können. Und vielleicht hätten wir schon längst eine Unterkunft gefunden, wenn wir uns selbst auf die Suche gemacht hätten.«
    »Die Herberge des fetten Jablonsky liegt auf dem Weg«, erklärte Vukujev geheimnisvoll.
    »Auf welchem Weg?«
    »Auf dem Weg zum Schloß.«
    »Drücke dich gefälligst deutlicher aus!« verlangte Dorian ungehalten.
    Vukujev kam ganz nahe an Dorian heran und deutete auf den Gipfel des bewaldeten Hügels, an dessen Fuß sie sich befanden. »Dort oben liegt das Schloß«, erklärte er mit Speichel auf den Lippen, den er von Zeit zu Zeit schlürfend durch die Zähne sog. »Es gehört der Gräfin Anastasia von Lethian. Sie wohnt dort seit vielen, vielen Jahren ganz allein. Sie ist furchtbar einsam. Ich weiß es, weil ich oft Arbeiten für sie verrichte, die sie mir aufgezeichnet hat. Ich kann nämlich nicht lesen und schreiben.«
    »Und du glaubst, daß uns die Gräfin Quartier geben wird?« unterbrach
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