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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus
Autoren: Larry Brent
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Blutgruppe A. Canol, der Biologe, stellte sich zur
Verfügung. Er war der erste freiwillige Spender. Zu diesem Zeitpunkt stieß ich
auf Bonnard. Ich erfuhr von seinen Versuchen. Er brauchte einen verschwiegenen
Mitarbeiter und glaubte, diesen in mir gefunden zu haben. Canol wusste nicht,
dass ich mit Bonnard zusammenarbeitete, er hat es bis zu seinem Ende nicht
erfahren, obwohl er neugierig geworden war. Bonnard war von seinem Experiment
fasziniert, doch er sah ein, dass Canol als Spender nicht ausreichte. Und er
selbst konnte sich nicht an die Öffentlichkeit wenden. Niemand durfte und
sollte wissen, woran er arbeitete. Er war besessen, er glaubte fest daran,
einen Menschen zum Leben zu erwecken, der vor mehr als viertausend Jahren
existiert hatte! Von einem Menschen zu erfahren, wie die Zeit damals wirklich
gewesen war, einen Augenzeugenbericht gewissermaßen entgegenzunehmen – darin
erkannte Bonnard plötzlich sein ganzes Glück. Das Wissen, das Hunderte von
Historikern über die ägyptische Geschichte zusammengetragen hatte, wäre nichts
im Vergleich zu dem, was er dazu beitragen würde.« Dr. Pascals Augen leuchteten
in fiebrigem Glanz. »Bonnard benötigte also mehr Spender. Da kam Canol auf den
Gedanken, seine Fledermäuse einzusetzen. Seine Zucht war einmalig. Ich war
zunächst entsetzt, als ich erkannte, was der Biologe da geschaffen hatte. Er
stimmte einen Vampir durch Eigenversuche auf seine Blutgruppe ein. Und damit
begann es ... Immer mehr Desmotidae wurden einsatzbereit. Zur gleichen Zeit
arbeitete Canol auch noch an der Entwicklung der Ultraschallkapsel, einem
Empfänger, der die Fledermäuse mit Bestimmtheit auf den besten Spender ansetzen
würde. Ich nahm diese Kapseln später, um mit Gewissheit jene Personen
auszusuchen, die mir gefährlich werden konnten.«
    Ein ungeheurer Donnerschlag folgte Pascals Worten. Das Gemäuer erbebte. Das
Unwetter entlud sich mit aller Macht. Jetzt fiel kein Tropfen Regen mehr. Ein
trockenes Gewitter, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten war, zog
über das Land.
    »Sie drängten sich auch noch vor, als Bonnard aufgeben wollte, nicht wahr?
So war es doch?«, fragte Larry Brent hart. »Bonnard wollte aufgeben, als er
bemerkte, wohin es führte, unschuldige Menschen zu opfern, wollte seine
Versuche einstellen. Sie zerstritten sich. Bei dieser Gelegenheit töteten Sie
den Professor.«
    Pascal lachte höhnisch, und seine Mundwinkel verzogen sich. »Er war von
Kindheit an derjenige, der begünstigt war. Er wurde unter besseren
Verhältnissen groß, er erhielt die bessere Ausbildung. Ja – ich tötete ihn! Ich
wollte weitermachen. Warum aufgeben, wenn sich ein Erfolg abzeichnet? Bonnard
war vom Weg abgekommen, so oder so, es gab für ihn kein Zurück mehr. Der Tod
war für ihn eine Erlösung.«
    Nicole Bonnard schluchzte. »Er lügt, Larry. Er lügt!« Ihre Stimme
überschlug sich.
    »O nein! Er lügt nicht, mein Kind!« Dr. Pascal schien es Freude zu
bereiten, Nicole Bonnard zu quälen. »Es ist nicht schlecht, wenn du die
Wahrheit über ihn erfährst – und es ist nicht schlecht, dass du auch mal den
Mann kennenlernst, der das Werk deines Vaters fortsetzt.«
    »Es wird keine Fortsetzung mehr geben, Pascal«, stieß Larry Brent hervor.
»Allein schaffen Sie es nicht. Sie haben sich zu viel zugemutet. Ihr erster
Fehler war, Marc Lepoir zu töten. Ein Unfall, zugegeben – so sollte es
aussehen. Und doch war es Mord! Sie probierten die Kapseln aus, sie gaben einen
falschen Befehl und wollten diesen wieder rückgängig machen. Die Fledermaus
fiel Lepoir an, und sie tauschte das falsche Blut aus, das sie zuvor gesaugt
hatte. Der Mann starb daran. Auch Henry Parker musste sterben, weil er ihnen
auf der Spur war. Canol wurde ausgeschaltet, weil er sie gefährdete. Und
Kommissar Sarget musste sterben, weil er anfing, sich über bestimmte Dinge
Gedanken zu machen, Mord, Mord, Mord, Pascal! Und noch immer kein Ende?«
    Dr. Pascal lachte, und es klang gefährlich. »Sie haben erstaunlich viel
begriffen. Ich habe Sie von Anfang an für einen gefährlichen Mann gehalten.
Aber was nützt Ihnen all Ihre Weisheit? Es gibt kein Entkommen für Sie! Nicht
für Sie – und nicht für Mademoiselle Bonnard!«
    Sein Blick schweifte ab, und er blickte durch die Panoramasichtscheibe in
den Raum, in dem die Ägypterin lebte.
    »Sie ist soweit, dass sie zu sprechen anfängt. In wenigen Tagen werde ich
auf dem Gipfel des Experimentes stehen und meinen Erfolg krönen.«
    »Bis dahin werden
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