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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All
Autoren: Clark Darlton
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York in nördlicher Richtung hoch spazierte und dann mitten im Menschengewühl stehenblieb, um auf der gegenüberliegenden Seite den 22 stöckigen Wolkenkratzer zu betrachten.
    Zwischen der siebenten und neunten Etage prangten die drei riesigen Buchstaben GC und C. Die Geschäftsräume der General Cosmic Company lagen also hinter diesen Fenstern? Wenn Mercant sich selbst gegenüber ehrlich sein wollte, dann mußte er seine Enttäuschung zugeben. Zumindest hatte er erwartet, daß Rhodan bereits den ganzen Wolkenkratzer aufgekauft hat. Nun, vielleicht verstand er auch zu wenig von geschäftlichen Dingen, um sich da ein Urteil erlauben zu können.
    Als er den Lift betrat, der ihn nach oben brachte, wich das Urlaubsgefühl einem unangenehmen Druck im Magen. Ihm kam zu Bewußtsein, daß er wieder einmal die Verantwortung auf zwei Schultern zu tragen hatte. Tief in seinem Innern fühlte er sich mit den Zielen und Grundsätzen Perry Rhodan verbunden, aber die Pflicht seines Berufes zwang ihn dazu, im Auftrag seiner Regierung der GCC einen dienstlichen Besuch abzustatten, der einem Spionageauftrag gleichkam.
    Als er Miß Lawrence seinen Namen nannte, hätte ihn das freundliche Leuchten in den Augen der jungen Dame fast in seinem Entschluß schwankend gemacht, aber dann entsann er sich der Tatsache, daß der Erfolg der Aktion ja immerhin von ihm allein abhing. Wenn es ihm nicht paßte oder gar gegen den Strich ging, würde er Homer G. Adams einfach die Wahrheit sagen. Oder besser gleich Rhodan selbst.
    Der kleine und schmächtige Geschäftsführer der allgewaltigen Gesellschaft empfing Mercant mit äußerster Höflichkeit. Niemand hätte ihm heute noch angesehen, daß er erst vor kurzem aus einem englischen Gefängnis entlassen worden war, in das er wegen größerer Unterschlagungen geraten war. So wenigstens hatte die Begründung des Urteils gelautet.
    Mercant reichte Homer die Hand und nahm in dem angebotenen Sessel Platz. Dankend nahm er die Zigarre, obwohl er Zigarren auf den Tod haßte. Homer lehnte sich bequem zurück.
    „Was verschafft mir die Freude Ihres unerwarteten Besuches, Mr. Mercant? Hat der Chef Sie geschickt?"
    Gleich drei Sachen auf einmal, dachte Mercant und bewunderte Adams seiner Fragestellung wegen. Zuerst einmal wurde nach dem Grund des Besuches gefragt. Dann drückte Homer gleichzeitig sein Befremden darüber aus, daß Mercant es versäumt hatte, sich rechtzeitig anzumelden. Außerdem dann noch die Fangfrage, ob Rhodan von diesem Zusammentreffen wußte. Es war klar, daß Rhodan Homer unterrichtet hätte, wüßte er von diesem Besuch. Mercant fühlte, daß er sehr vorsichtig sein müsse, um nicht in eine Falle zu tappen.
    „Nein, Rhodan weiß nichts von meinem Hiersein", sagte er also wahrheitsgemäß. „Ich komme im Auftrag meiner Regierung und bitte lediglich um einige Auskünfte."
    Es war immer am besten, gleich mit offenen Karten zu spielen. Schließlich bestand ja zwischen der Regierung des Westblocks und Perry Rhodan kein Kriegszustand mehr. „Sie betreffen den Aufbau der gemeinsamen Raumflotte."
    Homer rückte seine goldumrandete Brille zurecht. Sie gab ihm ein schrecklich altmodisches Aussehen. „Die Raumflotte? Ich denke, das Thema ist von den Experten bereits genügend durchgehechelt worden. Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht sehr viel davon. Mich interessieren lediglich die finanziellen Fragen des Gesamtprojektes."
    „Ich bin nicht gekommen, um Sie wegen der technischen Einzelheiten des hypothetischen Antriebs zu belästigen", lächelte Mercant nachsichtig. „Die interessieren mich nicht, weil ich davon wahrscheinlich auch nicht mehr verstehe als Sie. Wie Sie wissen, gab unsere Regierung den Betrag von achtzehn Milliarden Dollar für die Erstfinanzierung. Wieviel gaben die anderen Regierungen?"
    Homer zog die Augenbrauen in die Höhe. „Das Gesamtkapital beläuft sich auf insgesamt siebzig Milliarden Dollar", sagte er, als handele es sich um eine Summe von 50 Pfennig.
    Mercant konnte sein Erstaunen nicht ganz verbergen. „So viel?" wunderte er sich. „Das hätten wir nicht erwartet."
    „Ich auch nicht", gab Homer unumwunden zu. „Jedenfalls ist das Projekt bereits angelaufen. Auf der ganzen Welt entstehen neue Werke und Produktionsstätten. In den Konstruktionsbüros arbeiten Tag und Nacht unsere fähigsten Leute - und mit unsere meine ich westliche, östliche und asiatische Leute. Zum erstenmal in der menschlichen Geschichte beschäftigt ein gemeinsames Problem die Bewohner
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