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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All
Autoren: Clark Darlton
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vielleicht vor wenigen Augenblicken noch selbst gestellt hatte. Eine Welle seltsamer Empfindungen schlug ihm entgegen, aber keine von ihnen war negativer Natur. Sie war es auch, die das Schweigen brach, als die drei herbeigekommen waren.
    „Es ist merkwürdig, daß wir uns hier draußen treffen, aber vielleicht ist es kein Zufall. Ist Ihnen nicht auch manchmal so, Perry Rhodan, als weile Ellert noch unsichtbar unter uns?"
    Perry nickte langsam. Es war mehr als rätselhaft, daß sie das ebenfalls gespürt hatte. Bully hatte einmal gesagt, daß Ellerts Geist vielleicht seine Fähigkeit verloren habe, in seinen Körper zurückzukehren und nun planlos in der Gegenwart umherirre. Rhodan jedoch war sich mit Crest darin einig, daß Ellert - wenn er noch bewußt existierte - nicht mehr in dieser Gegenwart weilte. Der Elektroschock hatte ihn bei dem Versuch, dem körperlichen Tod zu entgehen, in eine andere Dimension gezwungen, aus der es keine Rückkehr mehr gab. Ob diese Dimension nun Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft bedeutete, entzog sich ihren Vermutungen, aber läge sie tatsächlich in der Gegenwart, wäre es Ellert sicherlich möglich gewesen, mit ihnen Verbindung aufzunehmen. Die Gaben der Mutanten boten genügend Gelegenheit dazu.
    „Er weilt nur dem Gefühl nach unter uns, Thora", sagte er ruhig. „Eines Tages werden wir ihn einholen, wenn er nicht zu weit auf dem Strom der Zeit hinabtrieb. Übrigens: was an Ellerts Schicksal interessiert Sie? Er war doch nur ein Mensch."
    „Es ist das Vorrecht wahrhaft intelligenter Rassen, Irrtümer einzugestehen, Rhodan. Die Arkoniden sind intelligent. Also handelte ich meinem geistigen Niveau entsprechend, wenn ich zugebe, daß ich die Bewohner dieses Planeten unterschätzt habe, was aber noch lange nicht besagen will, daß ich sie als gleichberechtigt anerkennen möchte.“
    „Das wird niemand von Ihnen verlangen - wenigstens noch nicht", sagte Perry ernst „Es ist schon viel gewonnen, wenn Sie Ihre feindselige Haltung revidiert haben. Es ist doch Tatsache, daß wir in gemeinsamen Kämpfen einen gemeinsamen Gegner geschlagen haben. Das verbindet."
    Crest machte einige Schritte und blieb neben Thora stehen. Er sah ihr in die goldenen Augen, und ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht.
    „Ich bin dir für deine Worte sehr dankbar, Thora. Du hast dir damit selbst eine goldene Brücke errichtet über die eines Tages in ferner Zukunft der einzige Weg zur Erhaltung des Galaktischen Reiches der Arkoniden führen wird. Es ist möglich, daß auch Rhodan einmal über diese Brücke gehen muß."
    „Wenn sie aus Gold ist, bin ich ebenfalls dabei", bemerkte Bully ohne jedes Pathos. „Fragt sich nur, ob ich so lange lebe."
    Crest sagte ernst: „Ich sehe kein Hindernis, unsere begonnenen Forschungen mit der GOOD HOPE fortzusetzen. Zwar steht uns der große Kreuzer nicht mehr zur Verfügung, und wenn wir mit der GOOD HOPE auch unsere Heimat nicht zu erreichen vermögen, den Planeten des ewigen Lebens können wir damit finden - wenn wir Glück haben."
    Einen Augenblick herrschte beklemmendes Schweigen, dann schüttelte Rhodan den Kopf. „Es gibt vordringlichere Aufgaben wenigstens im Augenblick. Die Mutanten müssen ausgebildet werden, und ich möchte zu diesem Zweck einen Stützpunkt auf der Venus einrichten. Das ist unsere nächste Aufgabe. In wenigen Tagen bereits werde ich zur Venus fliegen und das erste Lager vorbereiten. Intelligentes Leben finden wir dort nicht, soweit unsere bisherigen Beobachtungen schließen lassen. Und dann, wenn auf der Erde alles in Ordnung ist, dann bleibt uns Zeit, auf die Suche nach dem ewigen Leben zu gehen. Aber - ehrlich gesagt - ich glaube nicht daran, daß wir Erfolg haben werden."
    „Der Planet existiert!" behauptete Thora, und in ihren Augen brannte ein fast fanatisches Feuer der Begeisterung. „Zurückgekehrte Expeditionen berichteten davon. Das Geheimnis jedoch wird streng gehütet. Wenn wir die unsterbliche Welt finden, steht uns ein harter Kampf bevor."
    Rhodan lächelte. „Ich glaube es nicht eher, bis der Beweis vor mir liegt."
    „Aber es wäre doch schön", mischte Bully sich ein, „wenn wir endlich die Angst vor dem eigenen Begräbnis loswürden. Jedenfalls würde ich meiner Lebensversicherung keine Mitteilung machen. Wenn ich unsterblich werde..."
    Niemand lachte, und Bully wandte sich ein wenig beleidigt ab. Er betrachtete sinnend den Pyramidengrabhügel, der von den Strahlen der untergehenden Sonne vergoldet
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