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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All
Autoren: Clark Darlton
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unseres Planeten. Die inzwischen abgeschlagene Invasion dieser Insekten hat allen klargemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit ist. Jeder, der auch nur in Gedanken nationalistische Ziele verfolgte, wäre ein Verbrecher an der Menschheit."
    Mercant hatte das Gefühl, daß Homer nicht ohne Grund eine so lange Ansprache hielt. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern nickte beifällig. „Sehr richtig, Mr. Adams. Aber ich glaube kaum, daß noch jemand auf den Gedanken käme..."
    „Sagen Sie das nicht, Mr. Mercant. Erst vor wenigen Tagen wurde in einem Industriewerk in China ein Spion des Westens gefaßt. Ich glaube kaum, daß er sich aus eigener Initiative dort herumtrieb."
    Mercant faltete nervös die Hände. Er schüttelte den Kopf. „Bei einer so gigantischen Organisation wie der westlichen Abwehr dauert es lange, bis alle Leute zurückgerufen werden. Meine Agenten arbeiten zum größten Teil völlig selbständig. Sehr oft wissen wir nicht einmal, wo sie sich gerade aufhalten …"
    „Derartige Zwischenfälle sollten aber im Interesse der terranischen Zusammenarbeit vermieden werden", unterbrach ihn Homer nicht sehr höflich. „Durch die Dummheit eines einzelnen Mannes kann die endlich erfolgte Einigung erneut ins Schwanken geraten. Es dauert ohnehin Jahrzehnte, bis das letzte Mißtrauen beseitigt ist. Ich weiß, daß Sie auf unserer Seite stehen, Mercant, aber Sie sollten sich auch von den letzten Bindungen lösen, die Ihnen einen Zwang auferlegen, der konträr zu Ihrer eigenen Einstellung liegt. Haben Sie verstanden, wie ich das meine?"
    Mercant nickte. „Sehr gut. Ich habe schon mit Rhodan über dasselbe Thema gesprochen. Er vertritt jedoch die Auffassung, daß ich vorerst auf meinem Posten bleiben soll, weil wir nicht wissen können, wer ihn nach mir einnimmt. Das kleinere Übel ist immer das bessere."
    „Stimmt!" gab Homer unumwunden zu. „Doch weiter im Text. Von unserer wissenschaftlichen Zentrale aus gehen die Aufträge in alle Welt. Schon heute werden in den großen Werken, die zum Teil völlig neue Walzstraßen erhielten, Teile der künftigen Raumflotte hergestellt. Ohne, daß sie es wissen, bauen die Menschen bereits Strahlgeschütze. Hier ein Teil, dort ein Teil. Erst zusammengebaut ergeben sie eine Waffe, einzeln bleiben die Werkstücke unverständliche und zusammenhanglose Fragmente. Ebenso ist es mit den Schiffen selbst. In einem halben Jahr, das kann ich Ihnen ruhig sagen, sind wir soweit, daß nach entsprechenden Anweisungen mindestens zehn lichtschnelle Raumkreuzer in wenigen Tagen zusammengebaut werden können. Sie sehen, was die Zusammenarbeit der Menschheit bewirkt. Etwas unmöglich Erscheinendes wurde nüchterne Selbstverständlichkeit. Natürlich weiß noch niemand davon, und vielleicht wäre es gut, Sie behielten diese Information ebenfalls für sich."
    Mercant nickte langsam. Homer beobachtete ihn aufmerksam. Hinter seinen Brillengläsern funkelten die listigen Augen belustigt. Er schien zu wissen, in welches moralische Dilemma er Mercant gestürzt hatte. Außerdem schien dieses Wissen ihm auch noch eine heimliche Freue zu bereiten.
    „Weiter liefern wir die Werkzeugmaschinen, die auf der Erde unbekannt sind", fuhr er unbekümmert fort und gab so Mercant alle Informationen, die dieser geglaubt hatte, nur unter größten Schwierigkeiten herausholen zu können. „Sie wurden wiederum in anderen Werken in anderen Erdteilen unter unserer Anweisung gebaut. Hinzu kommen Materialien, die Rhodan vom Mond holte. Sie wissen ja wohl, daß der große Forschungskreuzer der Arkoniden nur äußerlich zerstört wurde. Die Laderäume im Innern sind heil geblieben. In ihnen befinden sich die technischen Geheimnisse der Arkoniden."
    Wieder nickte Mercant. Das, was Homer jetzt gesagt hatte, war nämlich der springende Punkt. Auf dem Mond lagerten unfaßbare Schätze, aber der Westblock besaß nicht ein einziges Raumschiff, mit dem man sie heben konnte.
    Oder doch ...?
    In Nevada Space Port wurde fieberhaft gearbeitet, das wußte Mercant; aber zum erstenmal verwehrte der Sicherheitsdienst General Pounders auch Mercants Beauftragten den Zutritt zu den Werkshallen. Dort ging irgend etwas vor sich, von dem die Welt nichts wissen durfte.
    Mercant war es plötzlich, als fielen ihm die Schuppen von den Augen. Blitzschnell begann er zu kombinieren. Er verglich seinen harmlos erscheinenden Informationsauftrag mit dem, was Homer ihm gerade gesagt hatte. Und dann begriff er plötzlich, daß die Regierung des
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