Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
konzentrierte, verschwand die Welt unter ihm und machte erneut der Unendlichkeit Platz. Er wirbelte erneut durch den Strom der Zeit, aber diesmal zurück. Als er anhielt, schwebte er im Nichts.
    Wie sollte er sich zurechtfinden? Es gab keinen Anhaltspunkt. Er war ein winziger Tropfen im Ozean und sollte nun eine ganz bestimmte Stelle eines Strandes an irgendeinem der sechs Kontinente finden. Und das noch zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt, der nach Sekunden maß.
    Plötzlich wußte Ellert, daß es keine Rückkehr für ihn gab. Er war der Gefangene der Ewigkeit, die er zu beherrschen glaubte.
    Nicht wo er sich befand, war von entscheidender Bedeutung, sondern vielmehr die entsetzliche Frage, wann er sich befand... Und darauf gab es keine Antwort.
    Vielleicht würde die Ewigkeit selbst sie ihm eines Tages geben. Und so begann Ernst Ellert, der Gefangene der Ewigkeit, seine Jahrtausende dauernde Suche nach der Gegenwart...
     
    6.
     
    Die Arbeitsroboter hatten ihre Arbeit beendet. Der Schacht führte fünfzig Meter in die Tiefe der steinigen Gobiwüste. Stahlharte Schmelzglasur machte die Wände für alle Zeiten verwitterungssicher. Niemals würde Grundwasser in den Schacht dringen. Auf seinem Boden ließ Rhodan eine rechteckige Kammer ausbauen, die Sauerstoffvorräte, Informationsmaterial, Anweisungen und Energie-Speicher enthielt. Eine automatische Alarmanlage sorgte für rechtzeitigen Einsatz.
    In der Mitte des Raumes, der vier Meter im Quadrat maß, stand eine Liege. An ihr angeschlossen erweckte die Alarmanlage den Eindruck einer komplizierten Mechanik. Sie würde sofort in Aktion treten - einmal eingestellt -, wenn in dieser Kammer ein Mensch den ersten Atemzug tat.
    Dieser Mensch war Ernst Ellert. Sie hatten ihn unter die elektronischen Instrumente gelegt. Metallklemmen umschlossen sein linkes Handgelenk und die Gelenke seiner Füße. Eine Haube umhüllte seinen Kopf. Dicht vor seinem Mund schwebte eine Art Spiegel, der mit wartenden Selenzellen gekuppelt war. Ein geringster Hauch aus dem Mund würde genügen, um die ganze Apparatur in Gang zu bringen.
    Rhodan hatte für Ellert ein Mausoleum errichtet, wie es noch niemals ein Sterblicher erhalten hatte. Aber, so ahnte Rhodan, Ellert war kein Sterblicher im eigentlichen Sinne. Tief in seinem Innern trug er die Überzeugung, daß er eines Tages, in naher oder ferner Zukunft, dem Teletemporarier noch einmal begegnen würde.
    Es konnte aber sein, daß Ellert von selbst zurückkehrte. Dann sollte er seinen Körper unversehrt wieder finden, jenen Körper, von dem Dr. Fleeps genau dasselbe behauptete wie Dr. Manoli und Dr. Haggard, nämlich, daß er niemals verwesen würde. Zwar hatte er alle Funktionen eingestellt, aber die Körpertemperatur hielt sich konstant bei 25 Grad Celsius. Tiefer sank sie nicht ab.
    Rhodan warf einen letzten Blick auf den ruhig daliegenden Ellert, dann gab er den Befehl, die Grabkammer zu verschließen. Zehn Minuten später füllte sich der Schacht mit flüssigem Beton, der sofort erstarrte. Es gab nichts auf dieser Welt, das jemals die Ruhe des Toten stören würde - nichts, außer dem harmlos ausschauenden Gebläse, das unten an der Decke der Grabkammer darauf wartete, in Aktion treten zu können. Wenn Ellert jemals wieder erwachte, konnte er sich im Verlauf einer halben Stunde aus seinem Gefängnis befreien. Aber was würde er dann vorfinden? Eine Erde, die nahe um eine rote Sonne kreiste und in sie zu stürzen drohte? Einen Planeten, den eine Invasion aus dem Raum von jedem Leben freigefegt hatte? Vielleicht würde es niemals eine Antwort auf diese Frage geben.
    Sinnend sah Perry Rhodan zu, wie die Roboter den pyramidenförmigen Kegel an der Stelle errichteten, unter der sich das Grab befand. Fern am Horizont schimmerte die gewaltige Kugel der GOOD HOPE zu ihm herüber ...
     
    *
     
    Als Bully mit dem Gleiter nach Gobi-City, wie er den Stützpunkt bei sich nannte, zurückkehrte, war sein Gesicht finster und verschlossen. Er hatte im Verlauf der letzten vierundzwanzig Stunden das Leben von einundzwanzig Wesen ausgelöscht. Sicher, so beruhigte er sein Gewissen immer wieder, es war nicht das Leben von Menschen gewesen, aber immerhin Leben. Hatte er ein Recht besessen, es zu vernichten?
    Er hatte genügend Zeit gehabt, mit Tako über diese Frage zu diskutieren, aber sie waren zu keinem greifbaren Ergebnis gelangt. Zweifellos hatten sie aus Notwehr gehandelt. Wenn sie nicht schnell genug die zurückkehrenden IVs getötet hätten, würden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher