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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart
Autoren: Jason Dark
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obwohl sie den Gewinner am liebsten zum Teufel gewünscht hätte. Er war überhaupt nicht ihr Typ. Aber Geschäft ist Geschäft. Und sie spielte mit.
    Der Dicke legte seinen rechten Arm um ihre Taille. Er war für einen Mann ziemlich klein, reichte Yvonne gerade bis zum Haaransatz. Das Jackett seines dunkelblauen Anzuges spannte sich auf dem Bauch. Die Krawatte war verrutscht. Der Kopf schien fast auf den Schultern zu sitzen, und die kleinen Augen in dem runden Gesicht glänzten in erwartungsvoller Vorfreude.
    Eine Treppe führte im Hintergrund des Lokals nach oben. Dort lagen auch die Räume, in die sich die Girls mit ihren Kunden zurückzogen.
    Der Dicke hatte es eilig.
    Er hörte noch, wie der Ansager rief: »Morgen sind Sie vielleicht der glückliche Gewinner. Wer weiß es. Nur nicht den Mut verlieren, denn was wir bieten, das bekommen Sie woanders nicht. Und nun die nächste Attraktion. Leila und Achmed, das Paar aus dem Orient mit ihrer sensationellen Schau.«
    Den Dicken interessierte die Schau nicht mehr. In den nächsten Stunden zählte für ihn nur noch der blonde Tiger. Der Dicke war gespannt, was das Girl zu bieten hatte. Man hörte ja die tollsten Sachen von Yvonne.
    Er sollte eine Überraschung erleben…
    Das Gewölbe lag tief unter der Erde!
    Dicke, uralte Rundbogenpfeiler stützten die Decke ab. Die Wände waren aus Stein, auf dem eine weißgrün schimmernde Schimmelschicht wie eine zweite Haut lag.
    Die Luft war kaum zu atmen. Sie roch nach Moder und Verwesung. Kein Lichtstrahl zerschnitt das schützende Dunkel, das in dem Gewölbe ein Geheimnis verbarg.
    Etwas Drohendes, unbeschreiblich Schreckliches lauerte in der Dunkelheit. Hin und wieder waren seltsame Geräusche zu vernehmen, die jedem Menschen einen Schauer über den Rücken jagen konnten.
    Ächzen, Stöhnen, Schmatzen…
    Urlaute, die aus der Finsternis drangen und sich schaurig anhörten. Dann war es wieder still, und es schien, als hole das Grauen erneut Atem, um wieder zuschlagen zu können.
    Welches Geheimnis verbarg das Gewölbe?
    Kaum einer kannte es, und jeder, der davon erfahren hatte, hütete sich, ein Wort darüber zu verlieren. Denn das Böse sollte wachsen und sich entfalten und wie eine Pest ahnungslose Menschen befallen…
    Yvonne schloß die Zimmertür auf. Bevor sie den Raum betrat, drehte sie sich noch einmal um. Der Duft des Herrenparfüms drang ihr in die Nase, so dicht stand der Gewinner hinter ihr.
    »Wie heißt du?« fragte sie ihn.
    Der Dicke leckte sich über die Lippen. »Paul. Ich heiße Paul.«
    »Ein wunderbarer Name, Darling.«
    Paul bekam große Augen. »Das hat mir noch niemand gesagt«, erwiderte er und drückte Yvonne einen feuchten Kuß auf den linken Handrücken.
    Und das wird dir auch nie mehr jemand sagen, dachte die Stripperin und lächelte bei diesem Gedanken.
    Sie stieß die Tür auf und machte Licht.
    Die Beleuchtung war rot, wie es sich für ein Sündenzimmer gehört. Das große runde Bett beherrschte den Raum. In einer Ecke stand ein Kühlschrank. Daneben befand sich die Tür zur Dusche. Über dem Bett klebte ein Spiegel an der Decke. Der Dicke sah es, und ein genüssliches Grinsen lag auf seinen Lippen.
    Yvonne schloß die Tür. Sie hatte den Mantel offen gelassen, so daß bei jedem Schritt ihre schlanken Beine bis hinauf zu den Oberschenkeln zu sehen waren.
    »Wir sollten etwas trinken«, schlug Yvonne vor. »Es geht schließlich auf Kosten des Hauses, und wir haben Zeit, viel Zeit.«
    Paul nickte.
    Yvonne holte eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank. Billiges Zeug, doch das Etikett der Flasche war überklebt. Jetzt war angeblich bester Champagner darin.
    »Laß mich die Flasche öffnen«, bot sich der Dicke an. Er hatte sein Jackett ausgezogen und nahm die Flasche entgegen. Unter seinen Achselhöhlen war das Hemd schweißnaß.
    Paul stellte sich nicht sehr geschickt an. Er fummelte an dem Draht des Korkens herum, bewegte die Flasche hin und her, und als der Korken endlich aus der Öffnung fegte, schäumte der Sekt über. Er lief an der Flasche entlang und tropfte zu Boden.
    Yvonne hatte schon die Gläser geholt. »Schnell«, rief sie.
    Paul schenkte ein. Der Schaumwein perlte in die Gläser, rann über den Rand.
    »Cheerio«, rief der Dicke, »auf unsere Nacht!«
    Yvonne prostete ihrem Gast zu.
    Paul leerte das Glas mit einem Zug. Die Augen traten ihm dabei aus den Höhlen. Hinterher mußte er aufstoßen.
    Yvonne hatte nur genippt.
    »Phantastisch«, sagte der Dicke. »Selten einen so tollen Sekt
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