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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart
Autoren: Jason Dark
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getrunken. Man merkt doch den Unterschied.«
    »Tja, bei uns kriegst du eben was geboten«, erwiderte die Stripperin und dachte: wie kann man nur so blöd sein.
    Paul aber fühlte sich in Form. Er leerte noch ein zweites Glas. Seine Augen schimmerten mit seidenem Glanz, schließlich hatte er vorher nicht nur Selterwasser getrunken.
    »Komm, laß uns anfangen«, drängte er und umarmte Yvonne.
    Sie entzog sich seiner tollpatschigen Bewegung durch eine geschickte Drehung.
    Paul – nicht mehr ganz sicher auf den Beinen – fiel aufs Bett, wo er erst einmal bäuchlings liegenblieb.
    »Geh dich erst duschen«, bat Yvonne.
    Der Dicke rollte sich auf den Rücken. Seine linke Hand fuhr in den Spalt ihres Bademantels. »Kommst du denn auch?«
    »Natürlich, was denkst du denn? Weißt du, Paul, ich habe so mein Programm. Ich bin nicht dafür, daß alles auf die schnelle gemacht wird. Wir sollten uns Zeit nehmen, viel Zeit.«
    Paul setzte sich auf, zuckte die Schultern und grinste dümmlich. »Wenn du meinst.«
    Er ließ sich von Yvonne hochhelfen und steuerte singend die Dusche an.
    Paul war selig. Er dachte an seine Freunde. Teufel, wenn die ihn jetzt so sehen könnten, dann würden sie ihn nicht mehr auslachen. Dann war er der Held.
    Er öffnete die Tür und betrat die Dusche, Die Wände waren mit braunen Fliesen gekachelt, ebenso der Boden.
    Nur das Duschbecken hob sich in seinem gelben Farbton deutlich ab.
    Paul schloß die Tür nicht ganz. Spaltbreit ließ er sie offenstehen. Er warf noch einen Blick zurück in das Zimmer, sah den Rücken der Stripperin und das Sektglas, das sie in der Hand hielt.
    Der Dicke zog sich aus. Seine Unterwäsche war klamm vor Schweiß. Das Gesicht hatte eine rötliche Färbung angenommen. Paul freute sich, er würde die Nacht auskosten bis zur letzten Minute.
    Die Musik unten aus der Bar war nicht mehr zu hören. Die dicken Wände schluckten den Schall. Und wieder musste Paul an seine Freunde denken. Sie hielten ihn für einen frustrierten Hahn, hätten nie geglaubt, daß er so etwas wie heute fertigbringen würde. Aber sie hatten sich alle getäuscht.
    Der Tip war wirklich gut, den er bekommen hatte. Chateau d’amour – wie sich das schon anhörte. Schloß der Liebe. Und es war wirklich ein Schloß, das tief im Wald lag und Paul an eine verwunschene Märchenstätte erinnerte. Und das Dornröschen brauchte er nicht einmal zu wecken.
    Paul drehte die Dusche an. Die für ihn richtige Temperatur hatte er in der Mischbatterie eingestellt. Lauwarme Wasserstrahlen prasselten auf seinen Körper. Ein paar Mal versuchte Paul, den Bauch einzuziehen. Dünner wirkte er dabei nicht. So ein Wohlstandsbauch ließ sich nicht verbergen.
    Wieder nahm er sich vor abzunehmen. Schließlich wollte er auch durch sein Äußeres wirken und nicht nur mit der Brieftasche Eindruck erwecken.
    Paul war selbständig. Er besaß eine eigene Handelsvertretung und verdiente nicht schlecht. Seine beiden Kinder waren verheiratet, Ralf war sogar bei der Polizei. Er steckte in irgendeiner Sondertruppe, über die er jedoch bei seinen seltenen Besuchen nie sprach.
    Paul tastete nach der Seife. Er drehte den Duschkran etwas zur Seite und begann, sich zu waschen. Hastig rieb er sich von oben bis unten ein. Schon bald lag der cremige Schaum auf seiner Haut. Er roch angenehm. Paul hüpfte wieder unter den Wasserstrahl und spülte seinen Körper ab.
    Ein Handtuch lag bereit.
    »Wolltest du nicht kommen?« rief Paul.
    »Ja – gleich.«
    Paul näherte seine Lippen dem Tür spalt. »Dann beeil dich aber.«
    »Ach, ich warte hier im Zimmer auf dich.«
    Paul war nicht begeistert, brummte aber: »Meinetwegen.«
    So rasch wie heute hatte er sich noch nie abfrottiert. Die Haut lief rot an und schien zu brennen. Paul überlegte, ob er in seine Sachen steigen sollte, ließ es jedoch bleiben und band sich nur das Handtuch um die Hüften. Mit allen zehn Fingern fuhr er sich durch das nasse Haar, rieb in Vorfreude seine Hände und rief: »Ich komme, Süße!«
    Yvonne gab keine Antwort.
    Langsam zog er die Tür auf. Von seinen Waden tropfte noch Wasser auf die Fliesen. Paul blickte in das Zimmer, konnte Yvonne aber nicht entdecken.
    »He, wo bist du?«
    Wieder keine Reaktion.
    Sie ist abgehauen! Dieser Gedanke schoß dem Dicken durch den Kopf. Einfach verschwunden, das Biest. Na, der werde ich Beine machen. Es war viel, was Paul sich vornahm. Nach drei Schritten blieb er vor dem Bett stehen.
    Von Yvonne – keine Spur!
    »Wo, zum Teufel, steckst
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