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0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

0007 - Das Horror-Schloß im Spessart

Titel: 0007 - Das Horror-Schloß im Spessart
Autoren: Jason Dark
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junge sympathische Oberinspektor von Scotland Yard, dann hätte Mallmann seinen letzten Atemzug schon getan. So aber hatte sich zwischen den beiden Männern eine Freundschaft entwickelt, und gemeinsam hatten sie im Laufe der Zeit mehrere Fälle gelöst.
    Kommissar Mallmann startete seinen Ascona und fuhr auf den schmalen Weg, der vom Dorf bis zum Hotel hochführte und sich in Serpentinen durch den Mischwald schlängelte.
    Gemächlich rollte der Ascona den Weg hinunter. Mallmann hatte es nicht eilig.
    Unten im Dorf, das mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern wie ein Musterort der Denkmalpflege aussah, tankte Mallmann voll. Er rief seine Dienststelle an und gab einen kurzen Bericht. Dann bezahlte er den Sprit und ließ sich eine Quittung geben.
    In zwei Stunden spätestens wollte Mallmann wieder in Wiesbaden sein. Er mußte noch einige Akten durchgehen, und diese Arbeit wollte er vor dem Wochenende geschafft haben.
    Am Dorfausgang, stand ein Teenager. Enge Jeans, knapper Pullover und eine Stola über den Schultern. Die Haare der Anhalterin flatterten im Morgenwind. Das Mädchen warf einen lockenden Blick auf den Wagen, doch Mallmann fuhr Weiter. Er nahm aus Prinzip keine Anhalter mit.
    Der Kommissar mußte noch einige Kilometer über Land fahren, um zur Autobahn zu gelangen. Es war eine kurvenreiche, wenig befahrene Strecke.
    Hin und wieder überholte Mallmann. Mehrere schmucke Dörfer mußte er durchfahren. Er hatte das Autoradio angestellt. Der Bayerische Rundfunk brachte Schlagermusik und Werbung.
    Die Fahrt durch den herbstlich gefärbten Spessart gefiel dem Kommissar.
    Die Blätter wirbelten zu Boden und blieben auf der feuchten Fahrbahn kleben.
    Immer kräftiger wurden die Sonnenstrahlen. Zwischen den Bäumen des Waldes dampfte der Nebel den Baumwipfeln entgegen, um sich dort langsam aufzulösen.
    Mallmann lenkte den Ascona auf eine enge Rechtskurve zu, er mußte bremsen. Rechts von ihm stieg ein Hügel hoch. Uralte Bäume waren mit ihrem starken Wurzelwerk fest im Boden verankert. Die Äste und Zweige wiesen wie überdimensionale Finger in den Herbsthimmel.
    Mallmann fuhr konzentriert. Er zog den Wagen um die Kurve und stoppte im nächsten Augenblick. Er hatte eine Gestalt gesehen, mitten auf der Straße.
    Da huschte der Schatten davon.
    Der Kommissar wäre nicht Polizeibeamter gewesen, wenn dieser Vorgang nicht sein Misstrauen geweckt hätte. Er fuhr wieder an, zog den Ascona auf die linke Seite und setzte so nah an den Waldrand heran, daß die linken Reifen im feuchten Erdreich eine Spur zogen.
    Blitzschnell öffnete Mallmann die Tür und sprang aus dem Ascona. Ein Lastwagen donnerte an dem parkenden Wagen vorbei. Der Fahrer warf verwundert einen Blick auf den Kommissar, der mit hastigen Schritten im nahen Wald verschwand.
    Geduckt glitt Mallmann unter den tiefhängenden Ästen einer Buche hinweg, übersprang eine Baumwurzel und lief einen Hang hoch. Hier standen die Bäume dicht an dicht, der Boden war mit kniehohem Gras bewachsen.
    Der Unbekannte hatte sich versteckt.
    Nach etwa zwanzig Schritten blieb Mallmann stehen und sah sich um. Es war für den Verfolgten natürlich leicht, im Wald auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, und der Kommissar war auch schon entschlossen, die Verfolgung abzubrechen.
    Gar nicht weit von ihm sprang der Kerl plötzlich hinter einem Baumstamm hervor, sah Mallmann, blieb stehen, hob die Arme und begann zu lachen.
    Es war ein gellendes, kreischendes Gelächter, das Mallmann eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Der Kommissar ging auf den Burschen zu, der keine Anstalten machte davonzulaufen.
    Im Gegenteil, er kam Mallmann sogar noch entgegen.
    Lachend und tanzend. Dabei wirbelte er mit den Armen wie ein Hampelmann.
    Der ist verrückt! schoß es Will Mallmann durch den Kopf. Hart faßte er den Mann an der rechten Schulter und schüttelte ihn durch. »Reißen Sie sich zusammen!« fauchte er den Kerl an.
    Der Bursche streckte Will die Zunge heraus, dann riß er sich los und rannte davon.
    Mallmann fluchte. Nach wenigen Schritten hatte er ihn wieder eingeholt und drückte ihn mit dem Rücken gegen einen Baumstamm.
    »Wer sind Sie, und was machen Sie hier? Antworten Sie.«
    Der Fremde atmete schwer, senkte seinen Kopf auf die Schultern, ballte die rechte Hand zur Faust und drückte sie gegen die Lippen. Ein Kichern konnte er aber nicht unterdrücken.
    Mallmann ließ ihn. Er besah sich den Unbekannten. Der Mann trug ein weißes Hemd und einen dunkelblauen Anzug. Obwohl die Kleidung
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