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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps
Autoren: W. W. Shols
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kommen Sie denn?"
    „Direkt aus Grönland. Guten Tag, Mr. Kosnow! Wie geht es Ihnen?"
    Der Russe wurde nach diesem kollegialen Wortwechsel plötzlich sehr zurückhaltend.
    „Danke, Sir! Folgen Sie mir bitte! Mr. Rhodan erwartet Sie bereits."
    „Nanu, ist Ihnen eine Fliege ins Essen gefallen, oder können Sie das schöne Wetter nicht vertragen?"
    Kosnow schwieg stur und führte Mercant in Rhodans Büro, wo sich eine ähnliche Szene zwischen Herzlichkeit und kühler Zurückhaltung abspielte. Nur, daß auch Mercant jetzt plötzlich mitten im Satz ernst wurde.
    „... natürlich, Mr. Rhodan, ich komme nicht gerade auf einem Spaziergang hier vorbei. Eine Reise in die Gobi kostet Geld, und mein Dienstverhältnis verlangt, daß ich wichtige Gründe dafür habe, wenn ich mir die Spesen ersetzen lassen will. Sie waren bei unserer letzten Begegnung wesentlich aufgeschlossener und freundlicher zu mir. Ich will Ihnen sagen, daß mir Ihr Stimmungsumschwung begreiflich ist. Ich sage es Ihnen deshalb, damit Sie sehen, daß ich mit offenen Karten spiele. Sie nehmen mir die Sache mit Mrs. Flipper alias Anne Sloane übel, nicht wahr?"
    „Allerdings", sagte Rhodan kurz.
    Mercant fuhr fort: „Ich wußte, daß Anne Sloane niemals sehr zuverlässig sein würde. Wenigstens nicht für die Aufgabe, die Kaats sich vorgestellt hatte. Wenn ich dem Mädel trotzdem diesen Auftrag gab, so sollten Sie sich an den fünf Fingern abzählen können, wo meine Sympathien liegen."
    „Sagen Sie nur nicht, sie lägen bei mir, Mercant. Für Schmeicheleien bin ich heute nicht empfänglich."
    „Beziehen Sie bitte nicht alles sofort auf sich persönlich, Mr. Rhodan. Wenn ich hierherkam, so nur deshalb, weil ich mit der Dritten Macht sympathisiere. Und wenn ich das tue, so auch wiederum nicht aus rein persönlichen Gründen. Mir liegt allein das Wohl unserer Menschheit und unserer Erde am Herzen. Und weil ich zu der Überzeugung gekommen bin, daß niemand anders als Sie in der Lage ist, die Invasion aus dem Weltall wirkungsvoll abzuwehren, bin ich hergekommen."
    „Und zwar für länger, nicht wahr?"
    „Das haben Sie zu entscheiden, Mr. Rhodan."
    Perry Rhodan hatte lange nicht so offene Worte gehört wie die von Mercant. Sie taten ihm wohl.
    „Nun, Mr. Mercant, wir werden sehen. Ich darf Ihnen zunächst ein Quartier anweisen lassen. Wir können uns später ausführlicher unterhalten. Doch im Augenblick bitte ich Sie, mich zu entschuldigen, da ich einen dringenden Termin wahrzunehmen habe."
    „Ich sah Sie vorhin mit dem Arkonidenschiff landen und zweifle nicht an der Wichtigkeit Ihrer Arbeit. Doch hören Sie mir bitte noch einen Augenblick zu! Es ist nämlich keine Laune von mir, daß ich ausgerechnet jetzt zu Ihnen komme."
    Mit diesen Worten stellte Allan D. Mercant seinen Reisekoffer auf den Tisch und öffnete ihn. Rhodan hatte keine Gelegenheit mehr, dem zu widersprechen. Er sah die fremdartigen Glieder, die sein Besucher aus dem Grönlandeis mitgebracht hatte und spürte instinktiv, wie bedeutungsvoll diese Fragmente waren.
    „Was ist das, Mercant?"
    „Das wollte ich von Ihnen erfahren. Oder von Crest. Wir fanden ein unbekanntes Gebilde in Form eines Iglus weit nördlich vom Umanak-Fjord und sprengten es. Darunter fanden wir die Reste dieses unbekannten Lebewesens. Es stammt nicht von der Erde."
    Perry Rhodan ging sofort zur Rundsprechanlage und bat Crest, Marshall, Haggard und Thora zu sich.
    Kurz darauf erschienen die drei Männer. Nur Thora fehlte.
    Nach einer kurzen Vorstellung und Begrüßung gab Allan D. Mercant einen ausführlichen Bericht über seine letzten Erlebnisse auf Grönland. Das Schicksal von Captain Zimmerman und das Corpusdelicti im Koffer waren durchaus Grund genug, um die Erregung der Anwesenden ins Unermeßliche zu steigern.
    Niemand im Raum zweifelte mehr daran, daß Terra vor einer entscheidenden Wende seines Schicksals stand. Fragende Blicke konzentrierten sich auf Crest.
    „Es ist kaum noch notwendig, die Positronik zu befragen, denn das hier beweist mir alles. Captain Zimmerman war kein Abtrünniger oder Verräter, Mr. Mercant. Er war lediglich ein Opfer dieses Wesens."
    „Es sind keine Fantan-Leute, nicht wahr?"
    „Nein, sie sind wesentlich gefährlicher und heimtückischer. Der automatische Notruf, der durch die Vernichtung unseres großen Arkonidenschiffes ausgelöst wurde, hat offenbar eine größere Anzahl von Intelligenzen auf diesen Raumsektor aufmerksam gemacht. Sie müssen sich damit abfinden, meine Herren,
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