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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps
Autoren: W. W. Shols
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danach.
    „Tako hat sich angemeldet", sagte Rhodan zu Mercant und Dr. Haggard, die noch bei ihm im Büro geblieben waren. „Sie bringen dreizehn Mutanten mit."
    „Mutanten?" fragte Mercant gedehnt, und sein Blick verriet, daß er herzlich wenig verstanden hatte.
    „Mutanten für die Dritte Macht, Mercant. Leute wie Sie. Die Besatzung unserer Station - oder sagen wir besser, die Einwohnerzahl unseres neuen Staates - wird auf lange Sicht hinaus zahlenmäßig gering bleiben müssen. Die Folge davon ist, daß wir die Quantität durch Qualität ersetzen. Die besten und fähigsten Fachleute sind gerade gut genug für den Dienst bei der Dritten Macht. Ich werde das Geheime Mutanten-Korps gründen, Mercant. Eine Truppe, die kleiner und unauffälliger ist als jede andere, aber auch schneller, stärker und zuverlässiger."
    „Das geheime Mutanten-Korps", echote Mercant halblaut. Er hatte Mühe, seine Gedanken zu ordnen, doch schließlich fand er trotz der vielen neuen unbewältigten Eindrücke eine klare Linie. Sie hatte ihre Wurzel in seinem eigenen Wunsch.
    „Ich bewundere Sie, Mr. Rhodan! Jawohl! Ihre Rede nimmt eine Entscheidung für mich vorweg. Ich spüre Ihr Vertrauen zu mir. Ich bin Ihr Mann, Mr. Rhodan."
    „Danke. Ich habe es mir seit Tagen gewünscht."
    Jetzt erst holten die beiden Männer den Handschlag nach, den sie bei ihrer Begrüßung versäumt hatten.
    Dann sprachen sie wieder von Tako Kakuta, und in den ersten Zug an einer Zigarette fiel die Meldung, daß die Transportmaschine zur Landung ansetzte.
    Für Sekunden brach der schützende Energieschirm des Sperrgebietes zusammen. Dann setzte das Flugzeug auf und rollte aus. Tako ging als erster von Bord.
    „Ich melde Auftrag ausgeführt, Sir! Zwölf stark normverschobene Mutanten sind an Bord. Die Stimmung ist begreiflicherweise nicht sehr freundlich für Sie. Der weitaus größte Teil will Sie bei nächster Gelegenheit wegen Menschenraub vor ein internationales Gericht zitieren!"
    „Danke, Tako", lächelte Rhodan hintergründig. „Lassen Sie die Herrschaften aussteigen. Aber verheimlichen Sie mir keinen. Ihre erste Meldung sprach nicht von einem vollen Dutzend, sondern von dreizehn."
    „Der dreizehnte kommt aus Deutschland, Sir. Bull bringt ihn in einer Chartermaschine nach. Mit seiner Ankunft ist heute nachmittag zu rechnen."
    „Okay! Dann lassen Sie mich die zwölf sehen!"
    Die erste Begegnung zwischen Rhodan und seinen Mutanten verlief weit weniger dramatisch, als diese es sich vorgestellt hatten. Voller Empörung drängten sie nacheinander aus der Maschine und redeten lautstark durcheinander. Doch sehr bald verstummte diese undisziplinierte Demonstration. Jeder, der in dem Gedränge endlich bis dicht vor Perry Rhodan gelangt war, schwieg plötzlich.
    „Ich begrüße Sie, meine Damen und Herren, als Gäste der Dritten Macht", begann Rhodan seine Rede. „Für die eigentümliche Art meiner Einladung bitte ich Sie vielmals um Verzeihung. Sie dürfen jedoch gewiß sein, daß niemand von Ihnen der geringsten Freiheitsbeschränkung unterliegt. Sie werden acht Tage lang in unseren bequemsten Unterkünften wohnen können, ohne, daß Ihnen dadurch irgendwelche Kosten entstehen. Während dieser Zeit haben Sie stundenweise Gelegenheit, an einem interessanten Hypnolehrgang teilzunehmen, der den Zweck verfolgt, Ihre wahren geistigen Kapazitäten zu entdecken. Für Sie selbst zu entdecken, meine Damen und Herren! Denn Sie dürfen überzeugt sein, daß Sie alle über Ihre eigenen Qualitäten kaum unterrichtet sind. Betrachten Sie es als harmloses, geistvolles Spiel, an dem Sie sich beteiligen. In acht Tagen werde ich Ihnen wieder zur Verfügung stehen und gern Ihre Fragen beantworten. In acht Tagen wird auch wieder dieses Flugzeug für Sie bereit sein, um Sie nach Hause zu bringen."
    Perry Rhodan hatte noch einen kurzen freundlichen Gruß für die Mutanten und übergab sie dann der Obhut eines bereits bewährten Teams, das aus Dr. Haggard, Dr. Manoli und John Marshall, dem Telepathen, bestand.
     
    *
     
    Rhodan erwartete seinen Freund Reginald Bull. Doch noch hatte dieser ereignisreiche Tag sein Füllhorn nicht ganz ausgeschüttet. Während des Mittagessens kam eine erneute Warnmeldung von Crest.
    „IV-Raumschiff wieder im Anflug. Es befindet sich auf der gleichen Umlaufbahn wie heute morgen. Sie hatten sich doch einen Trick zurechtgelegt, Rhodan, nicht wahr?"
    Perry ließ das Besteck fallen und sprang auf. „Jawohl, ich habe einen Trick! Und wehe der
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