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0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

Titel: 0004 - Ich entdeckte den Goldmacher
Autoren: Delfried Kaufmann
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Stücke waren echt.
    Fred ließ die Maske fallen, stellte den Brasilianer und fragte nach der Herkunft der Stücke, die er übernommen hatte. Es stellte sich heraus, daß der Brasilianer diese Münzen über seine Bank beschafft hatte, ein völlig legaler Handel also. Als unser Kollege auf die Münzen zu sprechen kam, die Mr. Myer übernommen hatte, druckste der Kaffeeimporteur und bequemte sich schließlich zu dem Geständnis, er habe sie von dem Steuermann eines brasilianischen Schiffes, das für ihn Kaffee nach New York transportiert hatte. Fred erinnerte sich der drei nach Brasilien gegangenen Graveure und fand, es sei Zeit, daß auch er nach Süden führe.
    Das war die Story, wie sie aus den Berichten Bowers hervorging. Bliebe noch nachzutragen, daß der Überwachungsdienst meldete, der Brasilianer sei wenige Tage nach Freds letztem Besuch zum Kaffeekaufen nach Brasilien gefahren und bisher nicht zurückgekommen. Mit einem Wort, es sah so aus, als sei er getürmt.
    Phil und ich trafen uns am anderen Morgen wieder mit Mr. High. »Okay, Chef«, sagte ich, »ich denke, Fred lag richtig, als er nach Süden ging. — Haben Sie sich irgendwie mit der brasilianischen Polizei in Verbindung gesetzt?«
    »Bisher nicht, obwohl ich es gern getan hätte, als ich von Fred nichts mehr hörte. Ich denke, Sie kümmern sich darum, wo er geblieben ist. Er fuhr unter seinem Namen als Tourist, der Urlaub macht.«
    »Das beste, wir machen es genauso«, sagte Phil. »Brasiliens Unterwelt wird nicht gerade eine Liste der New Yorker G-men vorliegen haben. Sollen wir mit den brasilianischen Behörden Zusammenarbeiten?«
    »Sobald es notwendig wird, gewiß. Ich gebe Ihnen einen Schrieb mit, so eine Art Empfehlungsschreiben. Aber im übrigen denke ich, daß Sie allein am besten weiterkommen.«
    Noch einmal vierundzwanzig Stunden später saßen wir in einer Maschine der PAA. Wir hatten prächtige Pässe in den Taschen, in denen alles stimmte bis auf unsere Berufsbezeichnung. Ich war zum Manager einer großen Autovertretung avanciert, und Phil war Hauptvertreter des gleichen Unternehmens. Wir bemühten uns redlich, den Eindruck von Leuten zu machen, die bei dem Autoboom im letzten Jahr gutes Geld verdient hatten und nun nach einer Art suchten, es auf den Kopf zu hauen. Sollte es irgendwem in den Sinn kommen, bei unserer Firma nachzufragen, so würde er eine bestätigende Antwort erhalten, was für tüchtige Jungens wir im Dienste des Unternehmens seien, denn das FBI hat immer einige Firmenbesitzer an der Hand, die es sich zur Ehre anrechnen, ihn bei seiner Tätigkeit zu unterstützen.
    Wir kamen am frühen Morgen in Rio an, nachdem wir einmal die Maschine gewechselt hatten.
    Rio de Janeiro! Was für eine Stadt! New York ist größer, sicherlich, aber Rio ist schöner, viel schöner. Irgendwie sieht es aus, als sei es absichtlich weiß, gel&, blau und grün gebaut. Weiß die Häuser, gelb der Strand, blau der Himmel und die See und grün die Wäl-' der der Hügelketten. Die Straßen waren so breit, daß der Broadway in New York dankbar wäre, wenn er die Hälfte der Autos verdauen könnte, die hier mit sechzig Meilen in der Stunde dahinhuschen.
    Wir fuhren in einem Taxi zum Hotel Americano, einem Palast in Weiß, der nahe am Strand steht. Von außen blitzt er, daß es einem in die Augen sticht, aber innen ist alles gedämpfte Kühle. Natürlich ist der Besitzer so wenig ein Amerikaner wie der Präsident von Brasilien selbst, aber er hat richtig darauf spekuliert, daß es die Amerikaner zu einem Hotel zieht, das im Namen schon den gewohnten Komfort verspricht, und da ein ganz bestimmtes Verhältnis zwischen dem amerikanischen Dollar und der brasilianischen Währung besteht, lohnt sich die Spekulation des klugen Mannes.
    Wir sahen auf den ersten Blick, daß kein Grund zur Sorge bestand, wir könnten in Rio auffallen. Es wimmelte von Bürgern der Vereinigten Staaten, die Miami in diesem Jahr nicht für fashionabel genug hielten. Alles, was uns passieren konnte, war, daß sich unter ihnen ein Mann befand, der auch Autos verkaufte und sich vielleicht im Gespräch über unsere Unkenntnis der Geschäftsgewohnheiten sehr wundern würde.
    Unsere Zimer waren telegrafisch vorbestellt. Sechs Pagen, zusammengesetzt aus dem Blut aller Rassen, die Brasilien bevölkern, schleppten unser bescheidenes Gepäck nach oben. Die Zimmer hielten alles, was das Hotel von außen versprach, und es fehlte weder an dem eisgekühlten Drink noch an dem summenden
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