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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf
Autoren: Delfried Kaufmann
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kleine Fahrzeug durch den Acker parallel zur Straße an der Sperre vorbei.
    Wir sprangen aus dem Wagen und rannten auf die Straße zu. Dabei wurde vom gestoppten Lastwagen aus noch einmal auf uns geschossen, aber es ging gut.
    Wir trafen hinter der Sperre den Sheriff von Legville, einen großen schweren Mann. Er hatte acht Leute von der Bürgerwehr bei sich, die alle gut bewaffnet waren.
    »Er tauchte vor fünf Minuten auf«, sagte er und zeigte mit dem Daumen zum Lastwagen hin. »Sie hatten einen ziemlichen Zahn drauf, aber sie sahen die Sperre rechtzeitig und stoppten. Wie Glendive befohlen hat, haben meine Leute nicht gefeuert. Die Kugeln vorhin, die auf Sie gezielt worden sind, waren die ersten Schüsse. Ich habe einen Mann in die Stadt geschickt, um Verstärkung heranzuholen. Ich denke, sie werden es aufgeben. Schlimmstenfalls hungern wir sie einfach aus.«
    »Das kann lange dauern, Sheriff«, sagte ich, trat hinter die Sperrwagen und blickte über die Kühlerhaube zum Lastwagen hin. Ich war nicht so optimistisch wie der Sheriff von Legville, der sich schon darauf freute, seinen Ort und wahrscheinlich auch sich selbst lobend in der Zeitung erwähnt zu lesen.
    Der geraubte Laster stand ungefähr einhundert Yard vor der Sperre. Ich sah niemanden im Führerhaus, aber beide Türen standen offen. Wahrscheinlich hatten sich die Gangster auf den Boden gelegt, die anderen und die Williams mochten unter der Plane des Aufbaues hocken.
    »Schicken Sie einen Mann auf die Straße«, sagte ich dem Sheriff. »Der Mann soll die Verstärkung, die aus den anderen Orten kommt, außer Schußweite zu einer Sperre dirigieren. Außer Schußweite, hören Sie, denn ich will keine Schießerei, die die Leute auf dem Wagen gefährdet.«
    Der Sheriff gab einen Befehl, und ein Mann machte sich auf die Strümpfe. Er ging in einem weiten Bogen über das Feld, so daß er vom Laster aus nicht beschossen werden konnte.
    Phil war neben mich getreten und sah zu den Ausbrechern hin.
    »Was willst du tun, Jerry?« fragte er.
    »Zunächst einmal nichts«, antwortete ich. »Ich möchte abwarten, wie sich die Dinge in dem Lastwagen entwickeln. Die Ausbrecher werden sich miteinander beraten. Du kennst ihre Lebensläufe. Ich bin sicher, Gonzales, Shakow und eventuell auch Wed würden sich vielleicht ergeben, aber Callighan und Jordan werden das niemals tun. Bei dem, was sie auf dem Kerbholz haben, könnten sie froh sein, wenn sie auf den Stuhl kommen, bevor die Leute sie lynchen.«
    Es vergingen zehn Minuten, ohne daß irgend etwas geschah. Ein- oder zweimal glaubte ich, eine Bewegung an dem Lastwagen zu bemerken, aber es war nichts von Bedeutung.
    Unterdessen waren zwei Wagen eingetroffen, die von dem Mann, den wir auf die Straße geschickt hatten, zu einer Sperre im Rücken der Gangster dirigiert wurden.
    Die Seitenplane des Lasters bewegte sich, und ein achtzehnjähriges Mädchen sprang herunter. Offenbar war sie gestoßen worden, denn sie fiel hin. Unmittelbar nach ihr sprang ein Mann vom Wagen. Er preßte den Rücken gegen die Seitenwand, riß das Mädchen hoch und hielt sie als Schutzschild vor seinen Körper. Ich sah sein Gesicht. Ich kannte es von den Fotografien. Es war Slug Callighan.
    »Hallo«, hörte ich ihn rufen, »wo ist euer Boß? Ich habe mit ihm zu reden.«
    Bei Licht betrachtet, war ich eigentlich nicht der Boß, aber es war vielleicht besser, wenn wir dieses Geschäft übernahmen, anstatt es dem braven Sheriff von Legville zu überlassen, der in seinem Leben wahrscheinlich nie mehr als einen Viehdieb gesehen hatte.
    Ich richtete mich hinter der Kühlerhaube hoch und rief: »Nimm mich dafür, Callighan. Hast du Vorschläge?«
    »Komm her!« schrie er. »Ich habe keine Lust, so zu brüllen.«
    Ich verständigte mich mit Phil durch einen Blick. Er bestätigte meine Meinung. Es lag den Ausbrechern so wenig an einer unnötigen Schießerei wie uns.
    Ich schob mich zwischen den Wagen durch und ging auf Callighan zu. Er drehte sich sofort ein wenig, daß das Mädchen ihn deckte, und richtete seinen Revolver auf mich. Das Mädchen hatte dichtes blondes Haar und sah groß und kräftig aus, aber es schien vor Aufregung völlig erledigt zu sein und hielt die Augen geschlossen.
    »Wer bist du?« fragte Callighan, als ich auf zehn Schritt heran war. »Bleib stehen! Näher brauche ich dich nicht für einen guten Schuß.«
    »Vorstellen ist in solchen Fällen eigentlich nicht üblich«, antwortete ich gleichgültig, »aber schön, ich bin ein G-man
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