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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf
Autoren: Delfried Kaufmann
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Beschreiben Sie den Laster! Es soll gemeldet werden, wo er auftaucht, aber niemand darf ihm folgen, nicht einmal, um die Nummer festzustellen.«
    »Das ist unmöglich, Cotton«, antwortete er. »Wir können sie nicht einfach laufenlassen. Sie werden die Williams früher oder später mit Sicherheit umbringen.«
    Ich trat nahe an ihn heran.
    »Wollen Sie die Verantwortung übernehmen, Randolph, daß es jetzt, hier, in der nächsten Minute geschieht?«
    Er war sehr blaß, drehte sich um und ging zum Streifenwagen, um die nötigen Befehle durchzugeben.
    Ich setzte mich selber an das Steuer des einen Lasters, der die Sperre bildete, und rangierte ihn zur Seite. Phil tat das gleiche wortlos mit dem anderen.
    Drüben beim Lastwagen der Gangster wurde der Motor angelassen. Ich sah ein Gesicht hinter dem Steuer, das Thomas Wed zu gehören schien. Nat Shakow war inzwischen wieder auf den Wagen geklettert. Ich wunderte mich, daß Callighan ihn nicht einfach zurückließ, aber nun hatte er eine Bande zusammen, und ein Bursche wie Nat taugte nötigenfalls immer noch zum Koffertragen.
    Ich stieg aus und rief den Leuten zu, sie sollten sich eine Deckung suchen, wenn der Gangsterwagen vorbeifuhr. Ich traute es Callighan glatt zu, daß er einem unserer Leute sozusagen aus Spaß im Vorbeifahren eins verpaßte. Wir verkrochen uns hinter die Bäume und die Sperrwagen. Das Auto der Gangster kam langsam angerollt, ging auf Touren und rauschte dann vorbei. Am Steuer saß Wed. Dann sah ich durch einen Spalt in der Plane noch einmal Slug Callighans Gesicht.
    Es war eine Niederlage. Es war eine der glattesten Niederlagen, die die Polizei je hatte einstecken müssen.
    ***
    Ich fuhr mit Bust in seinem Wagen nach Legville und verlangte vom Büro des Sheriffs aus ein Gespräch mit unserem Hauptquartier in New York. Als es kam, verlangte ich den Chef, Mr. High, und als ich ihn an der Strippe hatte, setzte ich ihm auseinander, was hier geschehen war.
    »Bitte, Jerry?« antwortete er. »Ihr Vorschlag?«
    »Telefonieren Sie mit Washington, Chef. Erwirken Sie mir die Erlaubnis, daß ich, nur ich, die fünf verfolge. Callighan macht Ernst und tötet die Williams, wenn er merkt, daß ihm irgendeiner auf den Fersen sitzt.«
    »Also auch, wenn er merkt, daß Sie es sind, der ihm folgt?« fragte der Chef drüben im fernen New York.
    »Wahrscheinlich«, antwortete ich. »Aber einer muß es ja machen. Ich werde alles tun, um die Williams herauszuholen. Wenn eine ganze Meute den Fall aufgreift, wird es nur schwieriger.«
    »Gut«, sagte Mr. High, »ich telefoniere mit Washington, aber Sie brauchen die Antwort nicht abzuwarten. Sie erhalten die Sondervollmacht von mir. Mit der Zentrale regele ich das.«
    »Danke, Chef«, sagte ich.
    Phil tippte mir auf die Schulter. Ich blickte mich um.
    »Ich hätte den Chef gern in einer Urlaubsangelegenheit gesprochen«, bat er mit unschuldiger Miene.
    »Phil möchte Sie sprechen, Mr. High!« rief ich in die Muschel und gab den Hörer weiter.
    »Hallo, Mr. High«, hörte ich Phil sagen, »würden Sie die Güte haben, die Sondergenehmigung auch auf mich auszudehnen? — Danke, okay. Good bye, Chef.«
    Er hängte ein, drehte sich um und grinste mich an.
    »Entschuldige, daß ich ihn nicht gleich gefragt habe«, sagte ich, »aber ich wollte dir die Verantwortung nicht mit aufhängen, wenn unseretwegen Unschuldige umgebracht werden.«
    Er schnitt ein wütendes Gesicht und antwortete damit, daß er mir seine Faust mittelprächtig in die Rippen rammte. Es langte, um mir die Luftzufuhr vorübergehend abzuschneiden.
    Busts letzte Maßnahme klappte vorzüglich. Er hatte uns einen Wagen gegeben, der eine Funksprechanlage hatte, und wir hörten die Meldungen aller Dienststellen und aller Posten, die den Lastwagen gesehen hatten. Phil saß neben mir und hielt eine Karte auf den Knien.
    »Lastwagen gesichtet«, meldete Grobery, die nächste Stadt nach Legville.
    »Lastwagen gesichtet«, folgte die Nachricht von Auberry.
    »Lastwagen gesichtet…«
    Wir zockelten gemächlich auf der Straße hinter den Gangstern her. Es war nicht nötig, sie in Sichtweite zu haben. Überall hatten wir Augen, die für uns sahen.
    Im großen und ganzen hielten sich die fünf in südlicher Richtung. Phil nahm die Meldungen entgegen und nannte mir den nächsten Ort, den der Laster erreicht hatte.
    »Glaube nicht, daß es so leicht bleiben wird«, sagte ich zwischen zwei Meldungen. »Callighan ist ein ganz ausgekochter Junge, und er weiß, daß wir viele
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