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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel
Autoren: Jason Dark
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in dem Beiboot, prellte sich die rechte Schulter, blieb stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, doch seine Peiniger kannten kein Pardon.
    Sie trieben ihn wieder hoch.
    Der Mann kletterte erneut über die Strickleiter nach oben. Am Ende seiner Kräfte, ließ er sich über die Reling fallen.
    An Bord des Schiffes nahm Captain Barrel die Menschen in Empfang. Er stand dort als Despot, als unumschränkter Herrscher. Seine rechte Hand lag auf dem Griff des Degens, und die linke war in die Hüfte gestützt. Wie ein Admiral bei der Truppenbesichtigung begann er auf und ab zu schreiten.
    Dann blickte er über die Reling zum Beiboot.
    Nur noch Basil Proctor befand sich auf dem Boot. Er hockte in seinem Rollstuhl und starrte ängstlich die hohe Bordwand hoch.
    Fachmännisch wurden große Trageschlaufen geknüpft, zum Beiboot hinuntergelassen, und dann hoben vier Piraten den Rollstuhl in die Schlaufen. So wurde er an Bord gehievt.
    Auf Basil Proctor hatte der Captain ganz besonders gewartet. Seinem Unvermögen war es zuzuschreiben, daß der Fluch nicht gelöscht werden konnte.
    Und das wollte der Captain ihn spüren lassen.
    Mit beiden Händen packte er den Millionär am Hals und schüttelte ihn durch. Proctors Gesicht lief rot an. Die kalten Totenklauen schnürten ihm die Luft ab. Die Augen traten dick aus den Höhlen hervor.
    Captain Barrel lachte. »Keine Angst!« schrie er, »ich bringe dich nicht um. Noch nicht. Aber den nächsten Morgen wirst du auch nicht erleben, das schwöre ich dir.« Er zog seine Hände zurück und drehte den Rollstuhl um hundertachtzig Grad, so daß Basil Proctor auf den am Mast gefesselten John Sinclair blicken konnte.
    »Sieh ihn dir genau an!« rief Barrel. »Er ist der Mann, der dich reingelegt hat. Er ist mit dem großen Vogel gekommen und wollte dich vernichten. Aber er wird ebenso sterben wie du. Noch vor dir.«
    Basil Proctor schüttelte wild den Kopf. Verzweifelt rang er die Hände. »Ich werde eine neue Mannschaft beschaffen!« rief er. »Ich werde alles tun, was du willst. Noch ist nichts verloren. Noch nicht…«
    Der Captain unterbrach den Millionär mit einem harten Lachen. »Sollen wir wieder sieben Jahre warten und noch einmal einem Versager wie dir vertrauen? Sollen wir weiterhin als Verfluchte der Meere gelten? Du wirst die Sache doch wieder vermasseln! Nein! Diesmal trifft unsere Rache die, die es verschuldet haben, daß wir weiter verdammt bleiben. Und dazu gehörst auch du, Basil Proctor. Ebenso wie er!«
    Der Captain zeigte auf John Sinclair.
    Immer wieder hatte der Geisterjäger versucht, seine Fesseln zu lösen. Ohne Erfolg. Die Geisterpiraten verstanden es, Knoten zu knüpfen. Trotz seiner außergewöhnlichen Fälle, denen sich John angenommen hatte, war er Realist geblieben. Er schätzte seine Chancen richtig ein.
    Sie waren auf Null gesunken!
    Es gab für ihn und die anderen Menschen kein Entkommen mehr. Die Piraten wollten ihn killen, und er war nicht in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen.
    John dachte an seine Beretta, die noch immer in der Halfter steckte Sicher, sie war mit geweihten Silberkugeln geladen, aber mit einer Waffe, die im Wasser gelegen hat, war schlecht etwas auszurichten. Sein Blick glitt über das Deck. Die Geisterpiraten hatten ihre Gefangenen zusammengetrieben. Völlig verzweifelt standen sie am Heck des Bootes, bewacht von zwei wild aussehenden Kerlen.
    Wenigstens die Menschen hätte der grausame Captain laufenlassen können, aber er wollte seine Rache.
    Sieben Jahre lang würde er wieder verschwinden. Würde in einem Schattenreich leben, und ob sich jemand fand, der ihm ein Zurück ermöglichte, war sehr zweifelhaft.
    Basil Proctor war der Verlierer Nummer zwei. Der Millionär hatte hoch gespielt. Er wollte den Schatz haben – und bekam als Lohn den Tod.
    John verspürte kein Mitleid mit dem Mann. Wer mit Menschenleben spielte, war verdammungswürdig.
    Nur zwei Schritte von John Sinclair entfernt stand der Henker. Sein Gesicht war zu einem häßlichen Grinsen verzogen. Erwartungsvoll prüfte er mit dem Daumen die Schneide seines Richtschwertes.
    Der Wind war zu einer leichten Brise geworden. Sie blähte die Segel des Geisterschiffes, doch trieb es nicht voran. Der Segler blieb auf der Stelle, eingehüllt in den magischen Nebel.
    Die Stunde der Entscheidung nahte. John Sinclair spürte es mit jeder Faser seines Körpers.
    Captain Barrel fiel plötzlich auf die Knie. Dann begann er Beschwörungen zu rufen, und aus dem Nichts tauchte das
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