Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schulter warf, sah er, daß die Frau ihm hinterherblickte.
    Preston lächelte ihr zu. Da wandte die Frau schnell den Kopf.
    Adam Preston verkürzte sich die nächsten Minuten mit einer zweiten Zigarette. Er dachte an seinen früheren Job. Als Versicherungsvertreter war er mehr schlecht als recht über die Runden gekommen. Um an Geld zu gelangen, hatte er sich auf krumme Geschäfte eingelassen. Das ging schief. Die Firma hatte Preston gefeuert, glücklicherweise aber von einer Anzeige Abstand genommen.
    Darüber war Preston froh. Vom Arbeitslosengeld hatte er existiert. Aber davon konnte ein Mensch nicht leben. Also hatte er versucht, in die Branche der Heiratsschwindler einzusteigen. Auch das ging ins Auge. Preston mußte Hals über Kopf flüchten.
    Seine Gedanken wurden von einem knatternden Geräusch unterbrochen. Das Geräusch kam aus dem dunklen Himmel und wurde rasch lauter.
    Preston blickte hoch. Auch die anderen vier Menschen suchten mit ihren Augen den Nachthimmel ab.
    Sie sahen die rhythmisch aufblinkenden Positionslichter eines Hubschraubers.
    Es geht also los, dachte Preston. Unwillkürlich schlug sein Herz ein wenig schneller. Die Maschine flog eine Schleife, und plötzlich schoß ein Suchscheinwerfer seine grelle Lichtlanze auf die Erde.
    Geblendet schloß Preston die Augen.
    Der Helicopter befand sich jetzt über den Wartenden. Langsam sank er tiefer.
    Schon spürten die Menschen den Wind, den die Rotorblätter verursachten. Laub und kleinere Zweige wurden vom Boden hochgewirbelt. Preston hatte das Gefühl, von dem Plateau gefegt zu werden. Das Ehepaar Grey klammerte sich fest aneinander.
    Der Hubschrauber setzte auf. Der Suchscheinwerfer verlöschte. Die Blätter drehten im Leerlauf. Eine Einstiegluke flog auf, und Sekunden später sprang ein Mann in brauner Lederkleidung aus der Maschine.
    Geduckt lief er auf die wartenden Leute zu.
    Mit einer Armbewegung winkte er sie zu sich. In der rechten Hand hielt er eine Liste.
    Adam Preston konnte von dem Mann nicht viel erkennen. Eine große Fliegerbrille verdeckte die Hälfte des Gesichts.
    »Hallo, Leute«, grüßte der Pilot und ließ seine Blicke über die kleine Gruppe schweifen. »Fünf Personen, stimmt. Ich lese jetzt die Namen vor. Adam Preston!«
    »Hier.«
    Der Pilot nickte. »Harry und Linda Grey.«
    »Hier.«
    Der Mann hakte die Namen auf der Liste ab.
    »Cliff und Mary Kelland.«
    »Hier.«
    »Wunderbar.« Der Pilot steckte die Liste wieder weg. Er schien sehr zufrieden. »Dann darf ich die Herrschaften bitten einzusteigen.« Er wandte sich wieder der Maschine zu.
    »Moment mal.« Adam Preston trat einen Schritt vor.
    »Ja?« Fragend drehte der Pilot sich um.
    »Darf man erfahren, wohin der Flug geht? Wir möchten schließlich gerne wissen, wohin man uns bringt.« Preston sah sich beifallheischend um und erntete hastiges Nicken.
    Der Pilot rückte an seiner Brille. Dann kam er wieder einige Schritte vor.
    »Haben Sie Ihre hundert Pfund bekommen?« erkundigte er sich.
    Preston nickte.
    »Na, also. Dann halten Sie gefälligst den Mund. Sie werden in die Maschine steigen. In einer halben Stunde erfahren Sie mehr. Und nun möchte ich keine Fragen mehr hören.«
    Preston wurde wütend. »Diesen Ton können Sie sich abgewöhnen.«
    Die Haltung des Piloten spannte sich. Doch dann zuckte er mit den Schultern und ging zu seiner Maschine. Der Helicopter wirkte in der Dunkelheit wie ein vorsintflutliches Ungeheuer.
    Den fünf Menschen blieb nichts anderes übrig, als dem Mann zu folgen. Adam Preston war sauer. Er fühlte sich verschaukelt. Was bildete sich dieser verdammte Kerl überhaupt ein? Der behandelte sie wie kleine Kinder. Am liebsten hätte Preston auf dem Absatz kehrtgemacht, doch seine Neugierde war stärker. Und seine Geldnot. Als letzter stieg er in die Maschine.
    »Wurde auch Zeit!« knurrte ihn der Pilot an.
    Preston erwiderte nichts. Er nahm auf einem der beiden noch freien Sitze Platz und legte sich den Anschnallgurt um die Hüften.
    Das Ehepaar Grey saß rechts von ihm. Linda Grey schaute aus der Kanzel und machte ein Gesicht, als würde sie zu ihrer Beerdigung fahren.
    Der Pilot knallte die Tür zu. Er löschte auch das Licht im Innern der Maschine.
    Die Rotorblätter begannen sich stärker zu drehen. Linda Grey preßte sich eng an ihren Mann. Schwerfällig hob die Maschine ab. Preston, der zum erstenmal flog, hatte plötzlich das Gefühl, sein Magen würde bis zur Kehle springen. Den anderen erging es nicht besser. Mary Kelland hielt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher