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0002 - Die Totenkopf-Insel

0002 - Die Totenkopf-Insel

Titel: 0002 - Die Totenkopf-Insel
Autoren: Jason Dark
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Geisterschiff ins Auge gefallen war.
    Der Weißhaarige stutzte für einen Moment und lief dann auf den Geisterjäger zu.
    »Mein Gott«, stammelte er nur, »Sie haben es geschafft! Wir haben Schüsse gehört – und… Himmel, Sie sind ja verletzt.«
    Der Oberinspektor versuchte ein Grinsen. »Nur ein Kratzer«, winkte er ab.
    Der Weißhaarige warf einen Blick auf die Wunde und das schon durchblutete Taschentuch. »Kratzer ist wohl untertrieben«, meinte er. »Kommen Sie mit, wir haben im Bunker eine Apotheke. Wir werden Sie richtig verbinden.«
    »Später!« John schüttelte den Kopf. »Wo ist dieser Captain Barrel?«
    Der Mann mit den weißen Haaren hob die Schultern. »Wir wissen es nicht. Ich weiß überhaupt nicht, ob er sich auf dieser verdammten Insel befindet.«
    Fünf Sekunden später wußten sie es. Sie hörten den Dämon widerlich lachen.
    Er stand auf dem Dach des Bunkers. Deutlich hob sich seine Gestalt gegen den heller werdenden Morgenhimmel ab.
    Der Geisterjäger riß die Maschinenpistole hoch, legte auf den Unheimlichen an.
    Der Captain lachte nur. »Ich bin der Sieger!« schrie er und unterbrach selbst sein höllisches Gelächter. »Asmodis persönlich hat mir die Kraft zum Überleben gegeben. Damit ich seinen Erzfeind John Sinclair endlich töten kann.«
    Der Geisterjäger wollte ein Experiment wagen. Er schwenkte die Waffe in Richtung des Captains und druckte ab.
    Die Schüsse zerrissen die Stille des Morgens. John hatte gut gezielt. Die Kugeln trafen. Sie rissen den Captain ein paarmal um die eigene Achse, doch jedes Projektil, das traf, quittierte Barrel mit einem höhnischen Gelächter.
    »So nicht, John Sinclair!« schrie er, »so nicht.« Er lachte wieder.
    Der Geisterjäger ließ die Waffe sinken. Diesmal zeigte auch die gnostische Gemme keine Reaktion. Wahrscheinlich war die Entfernung zu groß. Der Stein erwärmte sich zwar ein wenig, das war auch alles.
    Barrel zog seinen Degen. »Mach dich auf etwas gefaßt, John Sinclair! Man bringt mir nicht ungestraft eine Niederlage bei. Ich werde vollziehen, was auf dem Schiff verhindert wurde. Ich schlage dir den Kopf ab und überreiche die Trophäe Asmodis auf einem silbernen Tablett.«
    »Der hätte Opernregisseur werden können«, murmelte John verbissen. »Seine Salome hätte sicherlich Erfolg gehabt.« Dann verzog der Geisterjäger sein Gesicht. In seiner Schulterwunde begann es wieder zu hämmern und zu pochen.
    »Warum kommst du nicht näher?« schrie John zu dem Dämon hinüber. »Laß es uns gleich hier austragen!«
    Barrel lachte wieder. »Nein, ich bestimme die Zeit. Ich werde dich überall zu finden wissen, warte nur ab. Irgendwann, wenn du mich vergessen hast, werde ich auftauchen und dich töten.«
    »Warum macht er es denn so spannend?« fragte der Weißhaarige raunend.
    »Er weiß, daß ich die gnostische Gemme habe«, erwiderte John. »Es wäre tödlich für ihn, nahe an mich heranzukommen. Es ist durchaus möglich, daß er gleich verschwindet – oder…« John starrte gebannt auf die Gestalt des Captains und hielt den Atem an.
    »Zu spät«, jubelte der Geisterjäger und lachte befreit auf. »Da, die Sonne! Die ersten Strahlen kommen über den Horizont. Sonne heißt Licht, und Licht ist für die Wesen aus dem Schattenreich absolut tödlich.«
    Gebannt beobachteten die beiden Männer, wie der lange Sonnenstrahl über das Dach des Bunkers kroch. Weit im Osten schien der Himmel lautlos zu explodieren. Das Meer war plötzlich mit einem Teppich von strahlender Helligkeit übergossen, ein Teppich, der auch die Insel erfaßte und die Schreckensgestalt oben auf dem Dach des Bunkers.
    »Aaahhh…« Captain Barrel stieß einen markerschütternden Schrei aus. Geboren aus Wut, Entsetzen und Verzweiflung. Er hatte zu lange gewartet. Der gleißende Sonnenaufgang hatte ihn überrascht. Die Strahlen warfen die geballte Kraft ihres Lichts auf die Gestalt aus dem Schattenreich, hüllten sie ein und ließen ihr keine Chance zu entkommen.
    Captain Barrel taumelte zum Rand des Bunkerdaches. Er wollte in die Tiefe springen, in den sicheren Schatten zwischen den Felsen.
    Barrel schaffte es nicht.
    Völlig geschwächt brach er vor der Kante zusammen. Auch der Höllenfürst hatte der Kraft des Lichtes nichts entgegenzusetzen.
    Lang schlug Captain Barrel auf das Gesicht. Er bäumte sich noch einmal auf, brach aber wieder zusammen. Die Sonne hatte all seine Kraft vernichtet.
    Die beiden Männer wurden jetzt von der Sonne geblendet.
    »Meinen Sie, daß er es
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