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0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

Titel: 0002 - Das Dorf der versteinerten Monster
Autoren: A.F. Morland
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Charles Vareck! Wie kam er hierher? Wie war so etwas überhaupt möglich? Eine satanische Sinnestäuschung? Trieb irgendeine übersinnliche Macht ihr makabres Spiel mit ihm? Zamorra richtete sich erschöpft auf. Er fragte sich, wohin der Wagen mit ihm raste.
    Ein kleines Birkenwäldchen flog am linken Straßenrand vorbei. Die dünnen Stämme der Bäume schimmerten milchig. Mischwald folgte. Dann ein paar Tannen, und schließlich erstreckte sich zu beiden Seiten der Landstraße eine saftige Wiese mit hohen Gräsern. Plötzlich kreischten die schweren Pneus des Wagens. Der Lkw stand auf kürzeste Distanz. Zamorra verlor das Gleichgewicht. Er wurde nach vorn gerissen. Seine Hände suchten Halt. Er wollte sich irgendwo festhalten, die Finger rutschten von der dunkelgrauen Plane jedoch ab. Er krachte schwer auf den Bretterboden und mit dem Kopf gegen den blechernen Aufbau des Fahrergehäuses, Ein heißer Schmerz durchfuhr seinen Kopf. Zamorra verzerrte das Gesicht und knirschte mit den Zähnen.
    Er quälte sich hoch. Wankend begab er sich zur Ladeklappe. Der Boden unter seinen Füßen schien zu schwanken. Er atmete tief durch und schüttelte mehrmals den brummenden Kopf. Der Schleier, der vor seinen Augen hing, lichtete sich sofort. Er sprang über die Klappe auf die Straße. Ich muß nach vorn! Ich muß nach vorne dachte er aufgeregt. Ich muß zu Charles.
    Mit steifen Beinen lief er los. Eine Sekunde später hatte er die Tür des Fahrerhauses erreicht. Seine Hand schnellte hoch. Er riß die Tür auf und starrte in das Fahrerhaus. Ungläubig weiteten sich seine Augen. Der Platz hinter dem Lenkrad war leer! Unmöglich. Das ging nicht mit rechten Dingen zu! Charles hatte den Lkw unmöglich so schnell verlassen können! Das gab es nicht. Was hatte das zu bedeuten?
    Professor Zamorra fragte sich allen Ernstes und äußerst besorgt, ob er nun verrückt geworden war.
    ***
    Burt Cross kam nach Hause. »'n Abend, Alba.«
    Seine Frau band die Schürze ab, rollte sie zusammen und legte sie auf den Küchensessel. »Guten Abend, Burt. Hattest du einen schönen Tag?« Sie küßte ihn. Sie küßte ihn immer, wenn er nach Hause kam. Und sie stellte immer dieselbe Frage. Manchmal ging er darauf ein. Meistens aber nicht. Heute nahm er zu dieser Frage wieder einmal Stellung.
    Er zuckte die Achseln und meinte: »Na ja, wie man's nimmt. Ohne Ärger geht es einfach nicht ab.« Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich. Es war seit vielen Jahren für ihn zur Gewohnheit geworden, daß Alba ihm die Pantoffeln brachte, während er sich eine Zigarette ansteckte.
    Auch heute war es nicht anders. »Willst du mir erzählen, was los war?« fragte Alba Cross, als er die Pantoffeln an den Füßen hatte.
    »Hm«, machte er geistesabwesend.
    »Wie?«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Ist es wegen deiner Beförderung, Burt?« Cross blies den Rauch zur Decke und schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein. Die geht zum Glück in Ordnung. Heute hat mich unser Vorstand zu sich gerufen. Sogar eine von seinen Zigarren hat er mir angeboten. Dann hat er mir gesagt, daß er mit mir sehr zufrieden ist, und daß er mein Gesuch mit gutem Gewissen befürworten kann.«
    Albas Augen strahlten begeistert. »Das ist doch etwas Schönes, Burt!«
    »Na klar«, sagte Cross. »Ich hab' mich auch mächtig darüber gefreut. Als ich dann wieder an meinem Postschalter saß, tauchte Melvin Filchock auf. Du weißt schon, dieser verrückte Professor. Wollte dies, wollte das, war mit diesem und mit jenem nicht zufrieden, wollte sich sogar beim Vorstand über mein rüpelhaftes Benehmen beschweren.« Alba war entsetzt. Cross riß wütend die Augen auf. »Beim Vorstand!«, schrie er aufgebracht. »Verdammt, es hat mich viele Worte gekostet, um ihn davon abzubringen.« Er schüttelte den Kopf. »So ein Idiot. Bricht einfach einen Streit vom Zaun. Wegen nichts, verstehst du? Und dann gibt er auch noch mir die Schuld daran. Der spinnt. Der ist seit seiner Expedition nicht mehr ganz richtig im Kopf.«
    Alba legte ihre Hand auf die Schulter ihres Mannes. »Laß ihn, Burt. Du darfst dich auf keinen Streit einlassen. Gib ihm immer recht und widersprich ihm nie, dann kann er mit dir nicht streiten.«
    Cross lachte zornig und stieß die halbgerauchte Zigarette in den Aschenbecher. »Da kennst du den schlecht, Alba! Der findet auch dann einen Grund.«
    »Du mußt an deine Beförderung denken, Burt!« sagte Alba Cross warnend.
    Cross seufzte. »Ich tu's ja. Aber es fällt mir nicht leicht, mit solchen
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