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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust
Autoren: K.H.Scheer
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Dieses Lebewesen mußte gerettet werden, egal wie!
    Doc Manoli war seit zehn Stunden verschwunden. Niemand konnte ihm helfen. Sie waren keine Mediziner. Thora wurde unruhiger. Sie schien zu ahnen, daß sie vor einem entscheidenden Wendepunkt ihres Lebens stand. Noch dunkler waren ihre verworrenen Vorstellungen über die Entwicklungsfähigkeiten der Menschen.
    Rhodan beobachtete sie mit Sorge. Sie gab sich alle Mühe, ihre innere Not hinter ätzendem Spott und gnädiger Herablassung zu verbergen. Dabei fühlte sie, daß sie von dem großen Mann mit den so ironisch funkelnden Augen durchschaut wurde.
    Für Thora wäre alles einfach gewesen, wenn die fremden Intelligenzen nicht genauso ausgesehen hätten wie die Leute ihrer eigenen Rasse. Das verwirrte, deprimierte sie unbewußt und stellte sie vor eine krasse Notlage. Mit nichtmenschlich aussehenden Geschöpfen wäre sie ohne weiteres fertiggeworden. Hier lag der Fall verschieden. Sie spürte Rhodans Willen, um keinen Fußbreit nachzugeben. Er wollte anerkannt werden, er wollte ebenfalls als Intelligenz gelten. Er maß sich einfach das Recht an, sich mit ihr, der Arkonidin, vergleichen zu dürfen. Das brachte sie an den Rand eines Gefühlssturmes. Sie wußte plötzlich, daß die menschliche Rasse eine absolute Sonderstellung im Universum einnahm. Noch niemals zuvor war man ihr derart offen und fordernd begegnet. Sie war an das Kuschen gewohnt; an das kompromißlose Anerkennen ihrer unfaßlichen Macht. All das schien diesen Mann überhaupt nicht zu berühren. Er hatte sie mit seinem impertinenten Grinsen bis zur Weißglut gereizt. Dann hatte er sie wie ein dummes Geschöpf behandelt. Thora war außer sich.
    Sie richtete sich bolzengerade auf, als Rhodan schon wieder an ihre Seite trat, Ihr wütender Blick ließ ihn freundlich nicken. Spürte er es nicht, oder wollte er es nicht empfinden? Offenbar wollte er nicht. Sie fand es erschreckend.
    „Ich habe wieder eine ganz klare Frage, Madam", sagte Rhodan. „Besser ausgedrückt - ich beschäftige mich mit einer gewissen Problematik. Sagen Sie, kennt man auf Ihrer Welt Zahlungsmittel? Also Geld oder Tauschgegenstände, die man zum Erwerb anderer Dinge anbieten kann?"
    „Bei einem galaktischen Handelsverkehr zwischen mehrmals zehntausend bewohnten Planeten läßt sich das wohl kaum umgehen", erklärte sie spöttisch.
    „Sehr schön", lachte er ungerührt. „Ich werde Crest nun doch zur Erde bringen müssen. Wir haben an Bord meiner winzigen Rakete weder die nötigen Medikamente noch die erforderlichen Untersuchungsgeräte. Unter Umständen ist eine Operation erforderlich. Was haben Sie als Zahlungsmittel anzubieten? Wenn Sie Banknoten, Kreditscheine oder sonst etwas haben, dann dürfte es uninteressant sein. Wir wüßten nichts damit anzufangen. Was haben Sie also? Wie steht es mit wertvollen Grundstoffen? Künstlichen Elementen oder sonstigen Dingen?"
    „Ich habe normale Tauschgüter für Entwicklungswelten der G und D-Stufe an Bord. Es handelt sich um Werkzeugmaschinen mit eigener Energieversorgung, vollautomatischer Steuerung und Laufgarantie für etwa achtzig Jahre Ihrer Zeitrechnung. Es sind Maschinen für alle Wirtschaftszweige. Dazu kann ich mikromechanische Güter anbieten, wie tragbare Elementtaster, Bodenreformer, Schwerkraft-Neutralisatoren für den Einpersonen-Flugbetrieb und ..."
    „Hören Sie auf, ich werde wahnsinnig", stöhnte Flipper. „Das ist doch verrückt! Sie stellen die Erde auf den Kopf. Man wird sich wegen Ihrer Wundermaschinen die Schädel einschlagen."
    „Das ist Ihre Sache. Wir, sind Händler, und ich habe nur ungefährliche Dinge für noch primitive Intelligenzen an Bord."
    „Was haben Sie eigentlich für sogenannte echte Intelligenzen?" forschte Rhodan. „Okay, lassen Sie es. Ich kann es mir vorstellen. Sorgen Sie nun bitte dafür, daß die STARDUST ausgerüstet wird. Packen Sie alles ein, was Crest benötigt. Und...", er unterbrach sich, und ein warnender Blick traf sie, „...vergessen Sie nicht die Spezialgeräte. Es dürfte wichtig sein. Sie erinnern sich an unsere Unterredung."
    Sie musterte ihn bedächtig. Etwas wie respektvolle Anerkennung kam in ihr auf.
    „Sie riskieren Ihr Leben, wissen Sie das? Immerhin erkenne ich Ihre Begründung an. Es dürfte tatsächlich besser sein. Schließlich kenne ich die barbarischen Reaktion nieder..., ich meine...!"
    „Sprechen Sie sich nur aus", lächelte Rhodan. „Es trifft mich nicht mehr. Ich sehe Sie in dieser Hinsicht als Kranken an,
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