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Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)
Autoren: Solomon Northup
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es ihm gestattet, einen Beauftragten zu ernennen und ihn mit den Anweisungen und Vollmachten auszustatten, die es ihm ermöglichen, sein Ziel zu erreichen. Dazu muss dieser Beauftragte ausreichend Materialien zur Wiedererlangung der Freiheit der betreffenden Person sichern; Reisen unternehmen, rechtliche Verfahren einleiten und alles tun was nötig ist, die betreffende Person in seinen Heimatstaat zurückzuführen. Alle damit verbundenen Kosten werden mit Geldern bezahlt, die in der Staatskasse genau dafür bereitstehen.
     
    Zwei Dinge mussten zur Zufriedenheit des Gouverneurs sichergestellt werden: erstens, dass ich ein freier Bürger des Staats New York war und zweitens, dass ich unrechtmäßig gefangen gehalten wurde. Ersteres war keine Schwierigkeit; alle älteren Einwohner in meiner Nachbarschaft konnten dies bestätigen. Der zweite Fakt ruhte allerdings einzig und allein auf dem Brief an Parker und Perry, der von unbekannter Hand geschrieben worden war und dem Brief, den ich auf der Brigg Orleans geschrieben hatte.
     
    Es wurde ein Memorandum an seine Exzellenz Gouverneur Hunt zusammengestellt. Darin waren Beweise für meine Heirat und meine Abreise nach Washington; Anne bestätigte und beglaubigte den Erhalt des Briefs, ebenso dass ich ein freier Bürger war und weitere Fakten von Belang. Auch beinhaltete das Memorandum eidesstattliche Erklärungen herausragender Bürger Sandy Hills, die samt und sonders den Sachverhalt bestätigten, sowie die Bitte mehrerer wohlbekannter Gentlemen, Henry B. Northup als gesetzesmäßigen Beauftragten einzusetzen.
     
    Nachdem seine Exzellenz das Memorandum und die Erklärungen durchgelesen hatte zeigte er ein lebhaftes Interesse an dem Fall und verfügte am 23. November 1852, unter dem Siegel des Staats New York, dass Henry B. Northup ernannt und verfassungsmäßig dazu berechtigt war, mich unter Anwendung aller dafür geeigneten Maßnahmen der sofortigen Befreiung zuzuführen und dafür mit größtmöglicher Eile nach Louisiana zu reisen.
     
    Dringende berufliche und politische Aufgaben verzögerten Mister Northups Abreise bis in den Dezember hinein. Am 14. Dezember verließ er Sandy Hill und reiste nach Washington. Nachdem die ehrenwerten Pierre Soule, Senator im Kongress für den Staat Louisiana, Verteidigungsminister Conrad und Richter Nelson vom Obersten Gerichtshof eine Zusammenfassung der Fakten gehört, die Dokumente geprüft und Kopien des Memorandums und der Erklärungen gefertigt hatten, statteten sie ihn mit offenen Briefen an einige Herren in Louisiana aus und baten diese um tatkräftige Unterstützung bei der Erreichung meines Ziels.
     
    Besonders Senator Soule war an meiner Geschichte interessiert und bestand sehr deutlich darauf, dass es die Pflicht und das Interesse jedes Pflanzers in seinem Staat sein müsse, mir die Freiheit zurückzugeben. Er vertraute darauf, dass das Ehr- und Gerechtigkeitsgefühl in der Brust jedes Bürgers diesen sofort zum Unterstützer meiner Sache machen werde. Nach dem Erhalt dieser wertvollen Briefe kehrte Mister Northup nach Baltimore zurück und reiste von dort nach Pittsburgh. Nach dem Rat einiger Freunde in Washington sollte er von dort eigentlich direkt nach New Orleans reisen und die dortigen Behörden aufsuchen. Glücklicherweise hatte er sich nach seiner Ankunft an der Mündung des Red River aber anders entschieden. Hätte er dies nicht getan, wäre er nie auf Bass getroffen und all seine Versuche, mich zu finden, wären vermutlich ergebnislos geblieben.
     
    Er nahm den ersten Dampfer, der sich ihm bot und setzte seine Reise fort. Es ging den Red River hinauf, ein langsamer und in vielen Biegungen fließender Strom, der sich durch eine fast unbevölkerte Gegend voller riesiger Waldflächen und undurchdringlicher Sümpfe wälzt. Gegen neun Uhr morgens am 1. Januar 1853 verließ der den Dampfer in Marksville und begab sich direkt zum dortigen Gericht, das ungefähr vier Meilen entfernt in der Ortsmitte lag.
     
    Da der Brief an die Herren Parker und Perry in Marksville abgestempelt worden war drängte sich ihm der Eindruck auf, dass ich irgendwo dort in der Nähe sein musste. Als er die Stadt erreichte offenbarte er seine Absichten unverzüglich dem ehrenwerten John P. Waddill, einem vornehmen Rechtsvertreter und höchst intelligenten und edlen Mann. Nachdem dieser die ihm vorgelegten Briefe und Dokumente gesichtet und einer Beschreibung der Umstände, unter denen ich in Gefangenschaft geraten war, zugehört hatte bot er
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