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Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Zwölf Jahre Ein Sklave: 12 Years a Slave (Gesamtausgabe) (German Edition)
Autoren: Solomon Northup
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Burch unschuldig und ehrenhaft in meinen Besitz gekommen war und sprach ihn frei. Burch und seine Kumpane versuchten anschließend, mir die Anklage anzuhängen, dass ich mit den beiden weißen Männern unter einer Decke gesteckt hätte und ihn betrügen wollte – mit welchem Ausgang stellt folgender Artikel der New York Times dar, welcher ein oder zwei Tage nach dem Verfahren erschienen ist: " Noch vor dem Freispruch des Angeklagten hatte der Anwalt desselben eine eidesstattliche Erklärung aufsetzen und von Burch unterschreiben lassen und Anklage gegen den farbigen Mann mit dem Tatbestand erhoben, dass dieser mit den beiden zuvor genannten Männern eine Verschwörung gegen Burch betrieb, um diesen um 650 Dollar zu betrügen. Der Anklage wurde stattgegeben, der farbige Mann verhaftet und Richter Goddard vorgeführt. Burch und seine Zeugen erschienen vor Gericht und H. B. Northup trat als Anwalt des Angeklagten auf. Er sei bereit, im Sinne der Anklage fortzufahren und bat sich keine weitere Verzögerung aus. Nachdem sich Burch einige Zeit unter vier Augen mit Shekels beraten hatte, sagte er dem Magistrat, dass er die Klage fallen lassen und nicht weiter verfolgen möchte. Der Anwalt des Angeklagten bezeigte dem Magistrat, dass der Rückzug dieser Klage ohne Einverständnis oder Verlangen des Angeklagten erfolgen müsse. Burch bat den Magistrat nunmehr um die Anzeige und die Anklageschrift und bekam beides ausgehändigt. Der Anwalt des Angeklagten erhob diesbezüglich Einspruch und verlangte, dass beide Dokumente bei den Unterlagen des Gerichts verbleiben und selbiges den Verlauf der Gerichtsverhandlung beglaubigen müsste. Burch gab sie heraus und das Gericht erließ ein Aufhebungsurteil, das zu den Akten ging."
     
    Es mag Leute geben, die nunmehr den Behauptungen des Sklavenhändlers Glauben schenken möchten – die Leute, in deren Augen seine Beschuldigungen schwerer wiegen als meine. Ich bin ein armer, farbiger Mann, einer aus einer unterdrückten und degradierten Rasse, deren bescheidene Stimme nicht gehört werden mag; aber einer, der die Wahrheit kennt . Im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte erkläre ich hiermit feierlich vor Mensch und vor Gott, dass jeder Verdacht, ich hätte direkt oder indirekt mit bestimmten Personen ein Komplott zu meinem eigenen Verkauf geschmiedet oder jeder andere Bericht über meinen Aufenthalt in Washington, meine Gefangennahme und Einkerkerung in Williams' Sklavenstall, der nicht den in diesem Buch dargelegten Beschreibungen entspricht, vollkommen und absolut unwahr ist. Ich habe in Washington noch nie Geige gespielt. Ich war nie im Steamboat Hotel und habe Thorn oder Shekels nach bestem Wissen noch nie vor letztem Januar gesehen. Die Geschichte der Sklavenhändler ist frei erfunden und so absurd wie gemein und gegenstandslos. Wäre sie wahr gewesen, wäre ich wohl auf meinem Rückweg kaum auf die Idee gekommen, Burch zu verklagen. Ich hätte gut daran getan, ihn zu meiden , statt zu suchen. Ich hätte wissen müssen, dass dieser Schritt mich zwangsläufig unglaubwürdig machen würde. Zieht man in Betracht, dass ich nichts anderes im Sinn hatte, als meine Familie wiederzusehen und beschwingt war von der Aussicht, endlich nach Hause zu kommen, ist es empörend anzunehmen, dass ich bewusst das Risiko in Kauf genommen hätte, mich einer Strafverfolgung oder gar Verurteilung auszusetzen, wenn in den Behauptungen Burchs auch nur ein Funken Wahrheit steckten sollte. Ich hatte alle Anstrengungen unternommen, ihn zu finden, ihn vor Gericht zu bringen und wegen des Verbrechens der Entführung anzuklagen; das einzige Motiv, das mich zu diesem Schritt verleitete, war das brennende Verlangen in mir, das Unrecht, dass er an mir begangen hatte, vor einem ordentlichen Gericht zu sühnen. Er wurde freigesprochen, in der Weise und mit den Mitteln, die ich beschrieben habe. Ein menschliches Tribunal hat ihm erlaubt, zu entkommen; aber es gibt ein weiteres, höheres Tribunal, vor dem falsche Aussagen nichts gelten und vor dem ich gewillt bin, soweit es diese Aussagen betrifft, letztmals gerichtet zu werden.
     
    Wir verließen Washington am 20. Januar und erreichten in der Nacht des 21. Januar auf unserem Weg über Philadelphia, New York und Albany Sandy Hill. Mein Herz quoll über vor Freude, als ich viele altbekannte Örtlichkeiten sah und mich plötzlich in der Mitte von Freunden aus lang vergangenen Tagen wiederfand. Am nächsten Morgen setzte ich meine Fahrt in Begleitung mehrerer Bekannter
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