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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition)
Autoren: Tamara Ireland Stone
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Sonne auf meinem Gesicht genieße und dem Rauschen der Wellen lausche.
    Ich drehe den Kopf zur Seite und seufze wohlig. Als ich kurz darauf die Augen wieder aufschlage, blicke ich auf die Skyline von San Francisco. Direkt vor meiner Nase. Mit wild klopfendem Herzen greife ich nach der Karte, die neben mir im Sand steckt, und drehe sie um.
    Die fehlt dir doch noch für deine Sammlung.
    Mein erster Impuls ist, aufzuspringen und mich umzusehen, aber dann bleibe ich doch liegen und kneife die Augen zu. Ich weiß, ich würde es nicht ertragen, wenn er nicht da wäre. Andererseits… die Postkarte, die ich in den Händen halte, ist definitiv keine Halluzination. Zögernd setze ich mich auf und drehe mich um.
    Bennett Cooper sitzt nur ein paar Schritte hinter mir lächelnd im Sand. Er trägt ein schwarzes Band-T-Shirt, verwaschene Jeans und Flip-Flops, seine dunklen Haare sind zerzaust wie eh und je und seine meerblauen Augen funkeln. Ich sehe ihn an und schüttle fassungslos den Kopf.
    » Hey«, sagt er leise.
    Ohne dass ich etwas dagegen tun kann, laufen mir die Tränen über die Wangen, im nächsten Moment kniet er auch schon vor mir und dann spüre ich nur noch seine Küsse auf meinen Augenlidern, meiner Stirn, meinen feuchten Wangen und endlich auch auf meinen Lippen, während wir uns verzweifelt umarmen und einander festhalten, als könnten wir dadurch verhindern, im nächsten Moment schon wieder auseinandergerissen zu werden.
    » Anna«, murmelt er in meine Haare. » Oh, Anna. Ich habe dich so unendlich vermisst.« Dann schiebt er mich sanft ein Stück von sich weg und wischt mir mit den Daumen die Tränen von den Wangen.
    » Du… du bist wirklich da«, stammle ich und greife immer noch fassungslos nach seiner Hand.
    » Ja.« Er nickt. » Ja. Ich bin wirklich da.«
    » Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass ich dich jemals…« Mir versagt die Stimme, aber ich bin mir sicher, dass er auch so weiß, was ich sagen wollte. Er zieht mich wieder an sich und ich schmiege mich, so fest ich kann, an ihn, um ihn mit jeder Faser meines Körpers zu spüren und zu riechen und mich zu vergewissern, dass er wirklich hier bei mir ist. Unsere Lippen verschmelzen in einem Kuss und es dauert eine kleine Ewigkeit, bis wir es schaffen, uns wieder voneinander zu lösen.
    Er legt sich neben mich in den Sand. Eine Weile schauen wir uns einfach nur stumm an, während ich ihm zärtlich mit den Fingern durch die zerzausten Haare kämme und sein wunderhübsches Gesicht betrachte, das von innen heraus zu leuchten scheint.
    » Überrascht, mich hier zu sehen?«, fragt Bennett schließlich grinsend.
    Ich lächle.  » Ehrlich gesagt… ja. Ziemlich.«
    » Ich habe dir doch gesagt, dass ich immer wieder komme, bis du mich irgendwann satt hast.« Er stupst mich sanft in die Seite. » Was ist? Hast du mir etwa nicht geglaubt?«
    » Nein.« Ich schüttle den Kopf. » Oder doch. Keine Ahnung. Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte.« Hauptsache, er bleibt hier und löst sich nicht gleich wieder in Luft auf, denke ich, und drücke meine Stirn an seine. » Bist du jetzt für immer wieder da?«
    » Ja«, flüstert er. » Für immer.«
    » Woher weißt du, dass du nicht…«
    » Ich bin gestern schon hier gewesen.« Seine Blick wandert zu einem kleinen Wäldchen oben an der Straße. » Ich wollte mir erst ganz sicher sein, dass ich nicht wieder zurückgeschleudert werde, bevor ich mich dir zeige.« Er seufzt. » Es war höllisch schwer, nicht sofort zu dir zu laufen, aber… Einen Moment lang kam mir sogar der Gedanke, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich gar nicht… Ich weiß nicht. Du sahst so glücklich aus.«
    » Das war ich auch. Aber jetzt bin ich glücklicher.«
    Er lächelt. » Sicher?«
    » Ganz sicher.«
    » La Paz also, hm?«
    » Klar. Wo denn sonst?« Vor meinem geistigen Auge sehe ich wieder die Linien unserer jeweiligen Reiserouten durch Mexiko vor mir, die sich nur an einem einzigen Ort gekreuzt haben: in La Paz. Ich lege die Hand auf seine Hüfte und male mit der Fingerspitze kleine Kreise auf den schmalen Streifen nackter, gebräunter Haut, wo das T-Shirt hochgerutscht ist. » Erzähl mir alles, was passiert ist. Wo warst du? Was habe ich verpasst?«
    Er beugt sich vor und haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze. » Keine Angst, du hast nicht viel verpasst. Die vergangenen anderthalb Monate habe ich vor allem damit verbracht, dich zu beobachten.«
    » Mich zu beobachten?« Ich lehne mich ein Stück zurück, um ihn
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