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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen
Autoren: Nora Roberts
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enttäuscht die vollen, rot geschminkten Lippen zu einem Schmollmund. „Mist.” Sie richtete sich auf und blickte Rafe unter halb herabgelassenen Wimpern mit einem Schlafzimmerblick an. „Du bist dran.” Leicht fuhr sie ihm mit der Hand über seine Hemdbrust. „Möchtest du, dass ich deinen Queue einreibe?”, fragte sie mit heiserer Stimme.
    Der Raum zerbarst fast unter dem Johlen und Pfeifen der Anwesenden.
    Rafe war kurz vorm Explodieren. „So. Das reicht jetzt.”
    Er riss ihr den Queue aus der Hand, warf ihn Jared zu, packte sie am Handgelenk und zerrte sie in Richtung Tür.
    „Aber wir haben doch noch gar nicht fertig gespielt”, protestierte sie, wobei es ihr wegen ihrer hohen Absätze schwerfiel, Schritt mit ihm zu halten.
    Er riss seine Lederjacke von der Garderobe und warf sie ihr über. „Los, zieh sie an, bevor ich in Versuchung gerate, einem der Kerle die Faust zwischen die Rippen zu jagen.” Damit schob er sie durch die Tür.
    „Ich bin selbst mit dem Auto da”, begann Regan, als er sie zu seinem Wagen zerrte.
    Doch er zeigte keine Reaktion und hielt ihr ungerührt den Schlag seines Wagens auf. „Los, steig ein. Auf der Stelle.”
    „Ich fahre hinter dir her.”
    „Einsteigen habe ich gesagt.”
    Es erwies sich als ein schwieriges Manöver, in den Sportwagen hineinzukommen, aber schließlich schaffte sie es doch, ohne dass der Rock aufplatzte. „Wohin fahren wir?”
    „Ich bring dich nach Hause”, erwiderte Rafe knapp und knallte die Beifahrertür zu, ging um das Auto herum und stieg ein. „Und wenn du klug bist, hältst du während der Fahrt den Mund.”
    Sie war klug. Als er schließlich vor ihrem Haus anhielt, war kein einziges Wort gefallen. Da sie Mühe hatte, ohne seine Hilfe auszusteigen, reichte er ihr seine Hand.
    „Gib her”, raunzte er sie an, als sie vor der Tür standen, entriss ihr den Schlüsselbund und schloss auf.
    Verärgert über seine rüde Art, stellte sie sich ihm in den Weg. „Wenn du mit reinkommen willst, dann …”
    Es gelang ihr gar nicht erst, ihren Satz zu beenden. Ehe sie sich’s versah, fühlte sie sich gegen die Tür gedrückt, und Bruchteile von Sekunden später pressten sich seine heißen Lippen hart auf ihren Mund.
    Als er sie schließlich wieder losließ und leicht taumelnd einen Schritt zurücktrat, ging sein Atem schnell. Verdammt wollte er sein, wenn er sich auf diese Art und Weise den Kopf von ihr verdrehen ließ. Er lehnte es ab, sich zum Opfer seiner eigenen Begierden zu machen.
    In der Wohnung riss er ihr die Lederjacke von den Schultern und feuerte sie in einen Sessel. „Runter mit den Klamotten”, befahl er wutschnaubend.
    Irgendetwas in ihr zersprang. Die Augen gesenkt, griff sie nach ihrem Reißverschluss und öffnete ihn.
    „Nein”, protestierte er, „ich habe nicht gemeint, dass du … Großer Gott …” Wenn sie jetzt anfangen würde, sich vor ihm auszuziehen, wäre er verloren. Die Verwirrung, die sich in ihren Augen spiegelte, veranlasste ihn, sich in seinem Ton zu mäßigen. „Ich wollte damit sagen, dass es mir lieber wäre, wenn du dich umziehst. Bitte.”
    „Ich dachte, du …”
    „Ich weiß, was du dachtest.” Gleich würde er sterben vor Verlangen.
    „Nein, einfach nur umziehen, damit ich sagen kann, was ich zu sagen habe.”
    „Okay.”
    Er wusste, dass es ein Fehler war, ihr hinterherzusehen, wie sie aus dem Zimmer stöckelte. Aber schließlich war auch er nur ein Mensch.
    Im Schlafzimmer schlüpfte Regan erleichtert aus den Schuhen und bewegte die schmerzenden und geschwollenen Zehen. Dann schälte sie sich aus dem Lederrock. Wie herrlich, endlich wieder frei atmen zu können.
    Sie wünschte sich, Belustigung über die Situation empfinden zu können, aber alles, was sie verspürte, war brennende Scham. Sie kam sich vor wie der letzte Idiot. Sie hatte sich gedemütigt und ihre Würde verspielt. Für nichts und wieder nichts.
    Nein, dachte sie, während sie ihre Hose zumachte. Für ihn. Sie hatte es für ihn getan, aber er hatte es nicht gewürdigt.
    Als sie zurückkam, das Gesicht gewaschen, die Haare zurückgebürstet, den beigen Pullover ordentlich in die schwarze Hose gesteckt, ging er unruhig im Zimmer auf und ab.
    „Ich will wissen, was du dir dabei gedacht hast”, verlangte er, ohne sich mit größeren Vorreden aufzuhalten. „Wie kommst du dazu, in einem derart provozierenden Aufzug in Duff’s Tavern zu erscheinen?”
    „Das war doch deine Idee”, schleuderte sie ihm entgegen, aber er war zu
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