Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hoch, um dem Barkeeper seine Bestellung zu signalisieren, deutete dabei auf Rafe und rief: „Auf seinen Deckel.”
    „He, und was ist mit mir?”, machte sich Shane, dem trotz seiner anderweitigen Interessen nichts entging, von der Bar aus bemerkbar.
    Jared blickte hinüber. Die Rothaarige hielt seinen Arm umklammert wie wilder Wein. „Du fährst, Kleiner.”
    „Wir losen.”
    Entgegenkommend fischte Jared eine Münze aus seiner Tasche. „Kopf oder Zahl?”
    „Kopf.”
    Jared schnippte das Geldstück in die Luft und fing es geschickt wieder auf. „Zahl. Du fährst.”
    Mit einem gleichgültigen Schulterzucken wandte sich Shane wieder der Rothaarigen zu.
    „Muss er eigentlich alles anmachen, was einen Rock trägt?”, brummte Rafe, während sich Devin mit den Bällen abrackerte.
    „Exakt. Er muss. Weil nämlich jemand deine Rolle übernehmen musste, nachdem du weggegangen bist, Bruderherz.” Devin trat einen Schritt zurück und wechselte dann den Queue. „Und solange du dieses Verhalten unterstützt …”
    „Wer sagt denn, dass ich es unterstütze?” Rafe unterzog die Rothaarige einer ausgiebigen Musterung, aber er verspürte beim Anblick ihrer hübschen Rundungen nicht mehr als ein ganz leichtes Ziehen, das Anerkennung signalisierte. Und sofort fiel ihm Regan ein, und der Gedanke an sie versetzte ihm einen schmerzhaften Stich.
    Jared klopfte auf der Musikbox mit den Fingern den Takt zur Musik, während er seinen kleinen Bruder beobachtete, der offensichtlich bei der Rothaarigen bereits gute Fortschritte erzielt hatte. Das allein wäre schon Grund genug, sich und ihm wieder mal eine kleine Rauferei zu gönnen.
    Rafe grinste ihm verständnisinnig zu, als hätte er seine Gedanken gelesen, und auch Devin, der über den Bil ardtisch gebeugt stand, richtete sich wie auf ein Stichwort hin auf und blickte hinüber zu Shane. Mit brüderlicher Zuneigung studierte er, wie Shane alle Register seiner Verführungskünste zog, und seufzte.
    „Der Junge tut wahrlich sein Bestes, um heute noch eine tüchtige Abreibung zu bekommen. Wenn er noch länger mit dem Mädel herumspielt, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ihn zur Ordnung zu rufen.”
    „Ganz meine Meinung”, stimmte Jared grinsend zu. „Aber wir sollten versuchen, dabei so human wie möglich vorzugehen.”
    Der Barkeeper, dem aufgefallen war, wie die drei plötzlich die Köpfe zusammengesteckt hatten, hatte gelauscht und legte nun seinen Protest ein. „Nicht hier drin. Komm schon, Devin, lass den Blödsinn, du bist das Gesetz.”
    „Ich erfülle doch nur meine brüderlichen Pflichten.”
    „Um was geht’s?” Auch Shane war aufmerksam geworden, rutschte von seinem Barhocker herunter und ging wiegenden Schrittes zu dem Grüppchen hinüber. Er brauchte seine drei Brüder nur anzusehen, und schon war bei ihm der Groschen gefallen. „Drei gegen einen?”, fragte er, und die Kampflust leuchtete ihm aus den Augen. „Soll mir recht sein. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt.”
    Damit ging er in Stellung. In diesem Moment öffnete sich die Tür, und ihm blieb vor Überraschung der Mund offen stehen, was Rafe zu seinem Vorteil nutzte und ihm einen donnernden Kinnhaken verpasste. Shane schwankte nur kurz und konnte seinen Blick noch immer nicht von der Tür losreißen.
    „Du machst es einem ja wirklich leicht.” Rafe lachte laut auf, folgte dann jedoch Shanes Blick und erstarrte.
    Die Länge des feuerroten Rocks bewegte sich hart an der Grenze zur Anstößigkeit, und er saß so eng, dass er die Kurven ihres Körpers weit mehr enthüllte als verbarg. Die schwindelerregend hohen Stilettos in derselben Farbe ließen ihre Beine endlos erscheinen. Rafe wurde es ganz schwummrig, als er seinen Blick an ihnen hinaufwandern ließ.
    Das hautenge schwarze Oberteil vermochte nichts, aber auch gar nichts zu einer Beruhigung seiner Sinne beizutragen. Im Gegenteil. Es schmiegte sich an zwei volle, straffe Brüste, die von keinem BH gehalten wurden und einer solchen Stütze auch gar nicht bedurften.
    Er brauchte mehr als zehn Sekunden, um sich von dem Anblick loszureißen und den Blick zu heben, um sich ihrem Gesicht zuzuwenden.
    Ihre sinnlichen Lippen waren knallrot geschminkt und glänzten feucht.
    Das kleine Muttermal an der Seite über der Oberlippe wirkte kühn und so sexy, dass er sofort ein ihm nur allzu bekanntes Ziehen in den Lenden verspürte. Das Haar zerzaust, die Augen umflort, mit schweren Lidern, wirkte sie wie eine Frau, die eben nach einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher