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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars
Autoren: Stephen King
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Sir. Ich war zufällig ein bisschen mit dem Fall befasst. Damals noch nicht im Ruhestand, aber kurz davor. Ich stand in einem gewissen Ruf, jemand zu sein, der beim Herumschnüffeln gelegentlich Erfolg hat … wenn er sich auf seinen Dingsbums verließ …«

    »Instinkt?«
    Wieder die Fingerpistole. Wieder ein Blinzeln. »Jedenfalls schickt man mich los, damit ich allein arbeite, wissen Sie - der alte hinkende Holt zeigt seine Bilder vor, stellt seine Fragen und … na ja, er schnüffelt eben herum, wissen Sie. Ich habe immer eine Nase für solche Fälle gehabt, Darcy, und diese Fähigkeit eigentlich nie verloren. Das war im Herbst 1997, kurz nach der Ermordung einer Frau namens Stacey Moore. Kommt Ihnen der Name bekannt vor?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Darcy.
    »Sie würden sich an ihn erinnern, wenn Sie die Fotos vom Tatort gesehen hätten. Ein grausiger Mord … wie die arme Frau gelitten haben muss. Aber dieser Kerl, der sich Beadie nennt, hatte eine lange Pause gemacht, über fünfzehn Jahre, und muss im Kessel viel Druck aufgebaut haben, der nur darauf wartete, explodieren zu können. Und dabei ist sie verbrüht worden.
    Jedenfalls hat der damalige GSA mich auf diesen Fall angesetzt. ›Der alte Holt soll sich mal daran versuchen‹, hat er gesagt, ›er tut ohnehin nicht viel und ist dann wenigstens beschäftigt.‹ Schon damals war ich für jedermann der alte Holt. Wegen des Hinkens, würde ich vermuten. Ich habe mit ihren Freunden, ihren Nachbarn draußen an der Route 106 und ihren Arbeitskolleginnen in Waterville geredet. Oh, ich habe viel mit ihnen gesprochen. Sie war Serviererin im Restaurant Sunnyside in dieser Kleinstadt. Viele der Gäste da sind nur auf der Durchreise, weil der Turnpike ganz in der Nähe vorbeiführt, aber mich haben mehr die Stammgäste interessiert. Die männlichen Stammgäste.«
    »Ja, natürlich«, murmelte sie.
    »Einer davon war ein passabel aussehender, gut gekleideter Kerl Anfang bis Mitte vierzig. Ist alle drei bis vier
Wochen reingekommen und hat sich immer an einen von Staceys Tischen gesetzt. Nun, das sollte ich vielleicht nicht sagen, weil dieser Kerl sich als Ihr verstorbener Ehemann erwiesen hat, aber nachdem jetzt beide tot sind, gleicht sich das sozusagen aus, wenn Sie wissen, was ich meine …« Ramsey verstummte sichtlich verwirrt.
    »Sie haben sich ganz verheddert«, sagte Darcy unwillkürlich amüsiert. »Tun Sie sich einen Gefallen, und sagen Sie’s einfach, ich bin schon erwachsen. Sie hat mit ihm geflirtet? Läuft es darauf hinaus? Sie wäre nicht die erste Serviererin gewesen, die mit einem Mann auf Reisen flirtet, auch wenn dieser Mann einen Ehering am Finger hat.«
    »Nein, so war’s nicht ganz. Nach allem, was ihre Kolleginnen mir erzählt haben - und das ist natürlich nicht ganz wörtlich zu nehmen, weil alle sie gern gemocht haben -, hat er mit ihr geflirtet. Und nach Aussage der anderen hat ihr das nicht sehr gefallen. Sie hat gesagt, der Kerl sei ihr unheimlich.«
    »Das klingt nicht nach meinem Mann.« Und es passte übrigens nicht zu dem, was Bob ihr erzählt hatte.
    »Nein, aber er scheint’s gewesen zu sein. Ihr Mann, meine ich. Und eine Ehefrau weiß nicht immer, was ihr Mann auf Reisen macht, auch wenn sie’s zu wissen glaubt. Jedenfalls hat mir eine der Serviererinnen erzählt, der Kerl habe einen Toyota 4Runner gefahren. Das wusste sie, weil sie selbst einen hatte. Und wissen Sie was? In den Tagen vor dem Mord an Stacey Moore haben Nachbarn einen 4Runner wie diesen mehrmals in der Umgebung des Verkaufsstands der Familie Moore gesehen. Zuletzt nur einen Tag vor dem Mord.«
    »Aber nicht am Tag der Tat.«
    »Nein, aber ein umsichtiger Mann wie dieser Beadie würde auf so etwas achten, nicht wahr?«

    »Vermutlich.«
    »Nun, ich hatte eine Personenbeschreibung und habe damit die Umgebung des Restaurants abgegrast. Ich hatte nichts Besseres zu tun. Eine Woche lang habe ich mir nur Blasen gelaufen und ein paar Tassen Mitleidskaffee bekommen - allerdings keinen so guten wie Ihren! -, so dass ich schon aufgeben wollte. Dann bin ich in ein Geschäft in der Innenstadt geraten. Mickleson’s Coins. Kommt Ihnen der Name bekannt vor?«
    »Natürlich. Mein Mann war Numismatiker, und Mickleson’s war einer der drei bis vier besten Münzhändler in Maine … obwohl er jetzt nicht mehr existiert, glaube ich. Soviel ich weiß, ist der alte Mr. Mickleson gestorben, und sein Sohn hat das Geschäft aufgegeben.«
    »Richtig. Na ja, Sie wissen, wie es in dem
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