Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen
Autoren: Rona Cole
Vom Netzwerk:
Hör-endlich-auf-zu-Quatschen-Josh- Küsse ... Definitiv Erste Liga… wie alles, was diese Saison aus Bremen kommt...
     

Epilog
     
    Ben
     
     
    »War das der letzte?« Ächzend stelle ich den schweren Karton im Wohnzimmer ab.
    »Ja, ich glaube... aber er muss ins Schlafzimmer«, teilt er mir gut gelaunt mit und macht dabei eine auffordernde Handbewegung. So langsam spüre ich es in den Armen. Keine Ahnung, wie viele Kisten ich mittlerweile die Treppe hochgeschleppt habe und was er da alles reingepackt hat. Er hat mehr Sachen als richtige Mädchen.
    »Hättest du ruhig draufschreiben können«, bemerke ich tadelnd, greife in die dafür vorgesehenen Löcher und hebe seufzend die Umzugskiste wieder an.
    Ich könnte es lesen, mittlerweile. Es hat eine Weile gedauert, aber Buchstaben werden jetzt Worte für mich. Und in den letzten beiden Jahren ist dieses Gefühl, das mich so lange begleitet hat, tatsächlich einfach irgendwann verschwunden. Er ist bei mir geblieben. Und immer noch mein unanständiges Mädchen.
    »Stell dich nicht so an, ist gut für den Bizeps, Mr. Bremen«, sagt er vergnügt und folgt mir ins Schlafzimmer.
    Der HSV ist auch diese Saison nicht abgestiegen. Und vermutlich wird er das auch in der nächsten nicht. Letzten Monat waren wir zwei Jahre zusammen. Er hat mittlerweile seinen Uniabschluss und Daniel hat ihm einen Job bei der Norddeutschen Rundschau klargemacht. In der Sportredaktion. Und ich schätze, dass dieses Abendessen mit Mark, der dort stellvertretender Chefredakteur ist, nicht so spontan war, wie Josh glaubt, bleibt eins der Geheimnisse zwischen Daniel und mir, die er niemals erfahren wird.
    Daniel und Martin sind mittlerweile zusammen. Ich arbeite immer noch im Blattgold . Und ich gehe zur Berufsschule, mein erstes Halbjahreszeugnis war gar nicht mal so übel. Es ist seltsam, wie sehr ein paar Buchstaben einen verändern... ein Leben... und wie schnell man sich daran gewöhnt.
    Daran, keine Angst mehr zu haben. Keine Ausreden mehr zu erfinden... und ihm nach dem Sex, wenn er auf dem Balkon seine Zigarette raucht, eine SMS zu schreiben, in der Ich liebe dich steht, denn natürlich hat er immer noch nicht aufgehört...
    »Hier?« Ich lasse den Karton das letzte Stück zu Boden fallen.
    »Danke!« Er tritt hinter mich, schlingt seine Arme um meine Brust und küsst verspielt meinen Nacken.
    »Mmh«, brumme ich genießerisch und lege den Kopf zur Seite, was er offensichtlich als Aufforderung versteht. Sanft streicht seine Hand über meinen Bauch und meinen Nabel hinab zu meinem Reißverschluss.
    »Ich glaube, du hast dir eine kleine Belohnung verdient«, stellt er großzügig fest, während er bemerkt, dass mein Schwanz unter seinen Fingern hart wird.
    »Eine kleine?«, frage ich mit gespielter Enttäuschung.
    »Wenn du vorher duschen gehst, vielleicht auch eine größere...«
    »Kommst du mit?«, will ich wissen.
    »Nein«, entgegnet er mit einem entschiedenen Kopfschütteln, löst sich von mir und schiebt mich einen Schritt in Richtung Schlafzimmertür. »Und jetzt geh schon...«
     
    ***
     
    Wenig später trete ich aus der Dusche, greife mir ein Handtuch, schlinge es um meine Hüften und betrachte mich im Spiegel. Es fällt mir nicht mehr schwer mich anzusehen. Natürlich werd ich niemals so schnell sein wie Josh, wenn er in letzter Minute am Frühstückstisch noch irgendeinen Spielbericht tippt, während er ein Brötchen kaut und nebenbei die Zeitung liest. Aber ich komme zurecht, immer besser... und ohne Hilfe... Lese ihm mittlerweile wirklich die Tabellenergebnisse vor, versuche mich manchmal an einem Buch und bin ziemlich froh, dass er seiner Mutter damals zu Muttertag nicht den dritten Teil von Shades of Grey geschenkt hat...
    Es ist immer noch Hamburg, aber es ist eine andere Welt. Eine, in der die Schwulen manchmal gewinnen... weil ich alle Topfpflanzen kenne, die bei Outburst! auf der Karte stehen...
    Ich gehe immer noch zum Kurs. Nur noch einmal die Woche, mittlerweile zu den Fortgeschrittenen, ich bräuchte es nicht, aber es gibt mir Sicherheit. Und manchmal holt er mich dort ab. »Hey Mr. Bremen«, sagt er dann, kommt zu mir und haucht mir einen Kuss hin. Mit diesem Lächeln, das mich immer noch einnimmt und ein warmes Gefühl in mir macht. Er hat kein Problem damit, dass ich hingehe, und er hat sich, wie versprochen, nie für mich geschämt.
    Ich weiß nicht, ob ich es geschafft hätte, ohne ihn an meiner Seite... aber es macht keinen Sinn, darüber nachzudenken, und ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher