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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht
Autoren: David R. George III
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bring mich zu meinem Quartier. Ich bin müde und brauche meinen Schlaf.«
    Quark stieg aus der Kabine. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, Seite an Seite. Sie schwiegen, und Ro, die seit einer ganzen Weile keine Ruhe mehr genossen hatte, fand das sehr angenehm. Bajor mochte der Föderation beitreten und ihre Zukunft ein großes Fragezeichen sein, doch in diesem Moment war sie zufrieden. Bevor ihr richtig bewusst wurde, was sie tat, ergriff sie Quarks Hand.
    So gingen sie den ganzen Weg bis zu ihrer Tür.

    Kapitel 70
    Als Prynn die Augen öffnete, war ihr, als habe sie lange geschlafen.
    Ohne an irgendetwas zu denken, lag sie auf dem Rücken und blickte in den nur spärlich erhellten Raum. Nach ein paar Sekunden drehte sie den Kopf nach rechts und fand Shar auf dem Diagnostikbett neben sich. Sofort richtete sie sich auf. Mit einem Mal waren die Erinnerungen da, alles Geschehene, bis zu dem Augenblick, in dem er sie angeschrien hatte, die Helme zu holen. Es schien unmöglich, dass sie nicht gestorben sein sollten, und doch …
    Dad , dachte sie und entsann sich der großen grauen Säule der Explosion, die dort aufgestiegen war, wo er gewesen sein musste.
    Schnell sah sie nach links, doch das dortige Bett war leer. Dad. Sie rief ihn in Gedanken und wusste doch, dass er fort war. Willenlos ließ sie sich wieder fallen. Tränen raubten ihr die Sicht, rannen ihre Wangen hinab. Sie fühlte sich leer. Ihr Vater war nicht mehr, und sie hatte die letzten sieben Jahre, die sie mit ihm hätte verbringen können, vergeudet.
    Irgendwo zischte eine Tür, aber Prynn ignorierte sie, konnte sich nur noch auf ihren Schmerz konzentrieren. Schluchzend schloss sie die Augen.
    »Ensign Tenmei?« Dr. Bashirs Stimme drang durch die Laute ihrer eigenen Trauer zu ihr durch. Eine Hand berührte ihre Schulter.
    Prynn öffnete die Augen, konnte das Gesicht des Mediziners aber kaum ausmachen. »Haben Sie Schmerzen?«, fragte er.
    Schmerzen. Worte reichten nicht, um die Agonie zu beschreiben, die sie empfand. Prynn wollte ja antworten, doch die Trauer ließ sie nicht. Endlich kam ihr ein »Mein Vater« über die zitternden Lippen.
    »Oh«, sagte Bashir. »Ensign, Ihr Vater wird wieder ganz gesund.«
    Sofort versiegten die Tränen. »Was?« Prynn hob den Kopf. »Was?«
    »Ihr Vater ist hier auf der Krankenstation«, berichtete Bashir. Reglos sah sie ihn an, spürte den sanften Druck seiner Hand auf der Schulter. Er leitete sie, richtete ihren Blick in eine bestimmte Richtung. »Computer«, sagte Bashir, »Helligkeit um ein Viertel erhöhen.«
    Das Licht wurde heller, doch Prynn sah Bashir nur fragend an.
    Dann schaute sie wieder in die von ihm angezeigte Ecke – und auf ein Diagnostikbett am anderen Ende des Zimmers. Die Gestalt eines Mannes lag darauf. Eines Mannes, mit dem Profil ihres Vaters. Die Decke hob und senkte sich über seiner Brust, demnach atmete er.
    Prynn lachte – ein lautes, unbewusstes Lachen, das sie so wenig beherrschen konnte, wie ihre Tränen von vorhin. »Er lebt«, murmelte sie. Sie lachte noch, als die Tränen zurückkehrten.
    »Ja, er lebt«, bestätigte Bashir. Prynn lehnte sich zurück, wollte sich aufs Bett fallen lassen, doch der Doktor legte ihr die Hand auf den Rücken und stützte sie dabei. »Computer, Nachtbeleuchtung«, sagte er. Sofort kehrten die Schatten zurück und nahmen sein Gesicht mit sich. »Ich bringe Ihnen etwas, damit Sie schlafen können«, sagte er aus dem Dunkel.
    »Warten Sie«, bat sie und griff nach seinem Arm. »Wie sind wir hierher gelangt?«
    »Ich war nicht auf der Brücke, als es geschah«, antwortete er.
    »Aber ich glaube, die Wolken teilten sich über Ihnen, und dann be-amten wir sie hoch. Sie und Ensign ch’Thane trugen Raumanzüge, deshalb überlebten Sie die … Verwandlung des Planeten.« Sanft zog er seinen Arm aus ihrer Hand und legte diese aufs Bett. »Ich hole was, das Sie durch die Nacht bringt.«
    Prynn schlief schon, bevor er zurück war.

    Kapitel 71
    Kira war im Begriff, ihr Quartier zu verlassen und ins Büro zu gehen, als ihr Kasidy in den Sinn kam. Nach Shakaars Ansprache gestern Abend hatte sie sie kontaktieren wollen, doch Kas’ Komm-System hatte eingehende Anrufe automatisch abgewiesen. Kira wusste, dass Kas es manchmal so einstellte, wenn sie beim Briefeschreiben nicht gestört werden wollte. Eine Nachricht hatte sie nicht hinterlassen.
    Obwohl es noch früh war – die Tagesschicht begann erst in einer Stunde – entschied sie sich, einen zweiten Versuch zu
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