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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3
Autoren: A Bekker
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beschützen.
    Tomli dachte immer wieder an den Wassergeist und fragte sich, was aus ihm geworden war. Er saß mit Lirandil auf dessen Elbenpferd. Hinter ihm saß Olba und hielt sich an ihm fest.
    Plötzlich ließ Olfalas sein Pferd anhalten. Er sagte nichts, deutete einfach nur zu den Anhöhen in der Ferne. Die ersten Sonnenstrahlen schienen von Osten über den Horizont.
    TomlischauteanLirandilvorbeiundversuchteauszumachen,wasOlfalas’Aufmerksamkeiterregthatte.AbererverfügtenunmalnichtüberElbenaugen.ErsahnurkleineSchatten,dieallesMöglicheseinmochten.
    Lirandil kniff die Augen zusammen und nickte.
    »Was seht Ihr?«, fragte Tomli.
    »Einen Hundereiter, nehme ich an«, antwortet Olba, noch bevor Lirandil oder Olfalas antworten konnten. »Auf jeden Fall werden wir bald einem von ihnen begegnen.«
    Als sie schließlich an einen Bach gelangten, zügelte Hauptmann Zolbin sein Pferd und wandte sich im Sattel um. »Der König hat uns angewiesen, Euch bis hierher zu begleiten«, erklärte er, »aber nicht weiter.«
    »Wir danken Euch für Eure Dienste«, sagte Lirandil.
    In der Ferne tauchte ein Hundereiter auf einer Anhöhe auf. Er zog sich einen Augenblick später wieder zurück, aber sowohl die Soldaten des Königs als auch Tomli und seine Gefährten hatten ihn deutlich gesehen.
    »Die Hundereiter sind auf uns nicht gut zu sprechen, denn wir sind Soldaten des Königs, dessen Pakt mit dem Drachenhüter eigentlich verhindern soll, dass die Drachen blindwütig durchs Land ziehen«, murmelte Zolbin. »Aber sie haben keinen Grund, einen Groll gegen Euch zu hegen.«
    »Wir werden sehen«, meinte Lirandil.
    Nachdem Hauptmann Zolbin allen viel Glück gewünscht hatte, gab er seinen Männern den Befehl zur Umkehr. Die Drachenpferde galoppierten davon. Dabei breiteten sie die kleinen Flügel aus, und ihre Sprünge waren so gewaltig, dass es aussah, als jagten sie oberhalb des Bodens dahin.
    Tomli lauschte dem Rauschen des Bachs, und für einen Moment glaubte er, darin das Murmeln einer Stimme zu hören. Doch er war sich nicht sicher.
    LirandilspitzteebenfallsangestrengtdieOhrenundschiendieGedankendesZwergenjungenzuerraten,dennersagte:»WenneshierWassergeistergibt,dannwollensieoffenbarnicht,dassmansiebemerkt,Tomli.«
    Sie ritten durch das flache Wasser und gelangten auf die andere Seite. Währenddessen ließ Tomli die Karte in seiner Handfläche erscheinen. Weit war es nicht mehr bis zum Berg Kamlor.

Am Berg des Drachenhüters
    Ü ber steile, schmale Pfade und rutschige Hänge drangen sie ins Gebirge vor.
    Hin und wieder erzitterte unter ihnen der Boden, und Tomli fragte: »Sind das die Drachen? Es scheinen doch gar keine in der Nähe zu sein. Jedenfalls sehe ich keine Drachenfeuer und auch keine Rauchsäulen.«
    »Das sind nicht die Drachen«, erklärte Lirandil. »Das müssen die Berge selbst sein.«
    Tomli besah sich die schneebedeckten Vulkankegel. Rauch stieg aus ihnen empor. »Glaubt Ihr, dass es zu einem Ausbruch kommt?«
    »Diese Frage kann Olba eher beantworten als ich«, entgegnete Lirandil.
    »Ich sehe geschmolzenes Gestein«, erklärte das Zwergenmädchen. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir deshalb umkehren sollten oder …«
    »Umkehren kommt nicht infrage!«, rief Meister Saradul barsch. »Wer sich aufgemacht hat, die Welt vor einem Verhängnis zu retten, darf sich nicht von ein wenig Rauch und schwankendem Boden davonjagen lassen.«
    Der Zaubermeister saß wieder auf Ambaros’ Rücken. Anders als die beiden Elbenpferde war der Zentaur noch immer nicht besonders trittsicher und stakste ihnen ängstlich hinterher. Dabei musste er sich derart konzentrieren, dass er schon seit Stunden kaum noch ein Wort gesagt hatte, was für ihn sehr ungewöhnlich war.
    Sie gelangten auf einen sehr rutschigen Bergpfad. Drachenpranken hatten ihn ausgetreten. Zuvor hatten die riesigen Tiere mit ihrem Feuer das Gestein offenbar angeschmolzen, um den Pfad so zu verbreitern, dass sie diesen Weg überhaupt nehmen konnten. Nun war er zwar sehr breit, aber deshalb nicht weniger gefährlich, denn das wieder erkaltete Gestein war glatt.
    Schon glitt Ambaros aus, rutschte zur Seite – und stürzte in die Tiefe!
    Saradul sprang gerade noch rechtzeitig ab und landete überraschend sicher auf seinen Füßen. Ohne Magie wäre das nicht möglich gewesen! Aus dem Abgrund gellte Ambaros’ Schrei.
    Der Zwergenzauberer reagierte blitzschnell. Fäden aus Licht schossen aus seinen Fingerspitzen, holten den fallenden Ambaros ein und umwickelten ihn
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