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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3
Autoren: A Bekker
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innerhalb eines Augenaufschlags wie leuchtende Spinnweben. Er war gerettet!
    Als Ambaros in die Tiefe starrte, schrie er dennoch noch lauter. Unter ihm befand sich ein Fluss aus glühender Lava. Heiße Dämpfe stiegen daraus empor.
    Das war es, was Olba vorhergesehen hatte.
    »Hilf mir, Schüler!«, rief Saradul.
    Tomli war wie gelähmt, doch dann wurde ihm klar, dass Saraduls Aufforderung ihm gegolten hatte. Er sprang von Lirandils Elbenpferd und riss dabei aus Versehen Olba gleich mit aus dem Sattel. Unsanft landete sie auf dem steinigen Boden.
    »Ich hab’s vorausgesehen, aber nicht glauben können«, beschwerte sie sich über Tomlis Missgeschick.
    Der lief zu Meister Saradul, beugte sich über den Rand des Abgrunds, und ihm wurde beinahe schlecht von den Gasen, die aus der Tiefe aufstiegen.
    »Du beherrschst diesen Zauber! Worauf wartest du noch?«, drängte ihn Saradul energisch.
    »Beherrschen« war etwas übertrieben. Tomli hatte Meister Saradul lediglich hin und wieder dabei zugesehen, wie er diese Art von Magie angewandt hatte. Und natürlich kannte er die entsprechende Formel. Aber das war längst nicht alles, was bei einem solchen Zauber zu beachten war.
    Tomli nahm den Zauberstab und richtete ihn in den Abgrund. Lichtfäden schossen aus der Spitze, nachdem der Zwergenjunge die Formel gesprochen hatte, und wickelten sich um den strampelnden Ambaros.
    Eine Satteltasche rutschte von Ambaros’ Rücken und fiel hinab. Sie landete zischend im glühenden Lavastrom. Einen Augenblick später war sie zu Asche verbrannt.
    Gemeinsam zogen Tomli und sein Meister den Zentauren mit ihren magischen Lichtfäden empor. »Vorsicht, nicht zu viel Kraft anwenden!«, mahnte Saradul.
    Auf dem letzten Stück wurde Ambaros vollkommen ruhig, und Tomli und Saradul ließen ihn zurück auf den Pfad schweben.
    »Danke«, stieß er keuchend hervor. »Da weiß man doch, wozu man Freunde hat.«
    »Nun wollen wir mal nicht gleich übertreiben«, brummte Saradul und sprach dann eine weitere Formel, woraufhin sich die Lichtfäden auflösten.
    Ambaros stand ziemlich wackelig auf den Beinen und wäre um ein Haar gleich noch einmal ausgerutscht, aber Tomli stützte ihn rechtzeitig mit einem Zauber.
    Der Zentaur seufzte. »Warum tue ich mir das alles nur an?«, klagte er und streckte den menschenähnlichen Oberkörper, um noch einmal in den Feuerschlund hinabzusehen.
    Saradulweigertesichfortan,aufAmbaros’Rückenzureiten.AuchdasAngebotvonOlfalas,zuihmaufdasElbenpferdzusteigen,lehnteererneutab.InseinenBartgrummelndübernahmerdieFührung derGruppeundsahdabeiimmerwiederinseineHandfläche,aufder er das Abbild von Zolbins Karte beschwor.
    Als sie eine Hochebene erreichten, näherten sich plötzlich von mehreren Seiten Hundereiter. Ihre Tiere vermochten mit unwahrscheinlicher Behändigkeit über die steilsten Hänge zu klettern und bewegten sich in der Ebene mit großen Sprüngen vorwärts. Dabei waren die Tiere sehr ausdauernd.
    Die Hunde bellten laut und umzingelten die Gruppe innerhalb weniger Augenblicke. Ihre Reiter waren in Felle gekleidet und mit Steinäxten und Speeren bewaffnet.
    »Oh nein«, murmelte Ambaros. »Uns bleibt auch kein Ärger erspart.«
    »Das hättest du doch voraussehen können«, beschwerte sich Tomli bei Olba. »Dann hätten wir einen anderen Weg genommen.«
    »Und den Berg Kamlor vielleicht niemals erreicht«, entgegnete Olba.
    »Wie meinst du das?«
    »Die Hundereiter werden uns führen.«
    Einer von ihnen näherte sich, und Tomli erkannte ihn gleich wieder. Es war der Mann, den sie im Hafen gesehen hatten.
    »Wer von Euch ist der Freund des aus der Verbannung Zurückgekehrten?«, fragte er. Er benutzte die Sprache der Rhagar, allerdings mit einem sehr eigenartigen Akzent.
    »Ihr meint den Wassergeist Rhialban?«, hakte Tomli nach.
    Der Hundereiter wandte sich dem Zwergenjungen zu. »Ja«, bestätigte er.
    »Wo ist er?«, wollte Tomli wissen.
    »Tief unter der Erde bei seinesgleichen. Es ist sein Wille, dass wir euch zum Berg Kamlor führen.«
    »Aber … weshalb will er das?«, staunte Olba.
    DerHundereitergabdaraufkeineAntwort.StattdessenmachteereineArmbewegung.»Folgtuns!«
    SierittenbiszurMittedersteinigenHochebene.ImmerwiedererzittertederBoden,undausdenhohenVulkanschlotenstiegmittlerweilenichtnurRauch,auchAschewurdeindenHimmelgeblasenundregneteherab.
    Meister Saradul wollte die Gruppe mit einem Zauber vor der heißen Asche schützen, doch noch bevor er ihn wirken konnte, wurde die Asche von einer unsichtbaren
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