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Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3
Autoren: A Bekker
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Schutzglocke abgefangen, die sich über die Gefährten und die Hundereiter spannte.
    Man hörte den Ascheregen darauf herabprasseln.
    »Ich wusste nicht, dass die Hundereiter über derartige Magie verfügen«, staunte Tomli.
    »Vielleicht haben sie auch nur mächtige Freunde«, vermutete Lirandil.
    »Meint Ihr die Wassergeister?«
    »Gut möglich.«
    Der Boden erzitterte erneut, heftiger diesmal. Es bildeten sich Risse im Gestein, und an einem der fernen Hänge geriet Geröll ins Rutschen.
    »Da ist einiges los unter der Erde«, knurrte Saradul, der als Zwerg einen Gutteil seines Lebens in unterirdischen Stollen und Höhlen verbracht hatte. »Ich frage mich, weshalb dort so ein Aufruhr herrscht.«
    »Vielleicht äußert sich so die Wiedersehensfreude von Wassergeistern«, meinte Arro.
    »Scheint mir auch so«, stimmte Ambaros zu.
    »Nein«, widersprach Olba, deren bartloses Zwergengesicht plötzlich jegliche Farbe verlor. »Es hat mit dem Weltenriss zu tun!«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Tomli erschrocken.
    »Ich habe es gerade gesehen. Das gleißende Licht, das aus dem Riss hervordringt. Ihr erinnert euch doch an den Moment, als wir vor dem Weltenriss standen.«
    »Aber das war in den tiefen Schächten von Ara-Duun«, sagte Tomli. »Willst du etwa behaupten, dass der Riss unterirdisch inzwischen bis hierher nach Rugala reicht?«
    »Unsere Vorfahren haben ihre Tunnel von Athranor aus unter einem ganzen Ozean hindurch bis nach Ara-Duun gegraben«, gab Saradul zu bedenken. »Es ist also durchaus möglich, dass sich der Weltenriss inzwischen bis Rugala ausdehnt, ohne dass davon an der Oberfläche etwas zu bemerken ist.«
    Im nächsten Moment gab es eine weitere Erschütterung, und Ambaros blieb erschrocken stehen, weil sich vor ihm ein faustgroßes Loch im Boden bildete, in das er beinahe mit dem Huf geraten wäre.
    Auch die Hundereiter hielten an. Ihr Anführer wandte sich an Tomli und seine Gefährten. »Ihr seid am Ziel.«
    »Aber wo ist der Berg Kamlor?«, fragte Ambaros.
    »Manchmal ist er verborgen, und dann muss man wissen, wo er sich erhebt, um ihn sehen zu können«, antwortete der Anführer der Hundereiter. »Ich bin Gambro, der Wassergeistbeschwörer unseres Stammes, und was ich sehe, könnt auch Ihr sehen.«
    Auf einmal schreckte Olfalas’ Elbenpferd zurück. Es sah den Berg aus irgendeinem Grund offenbar als Erstes. Wiehernd stieg es auf die Hinterläufe, und während der rothaarige Halbelb das Tier mit energischen Gedankenbefehlen zu beruhigen versuchte, purzelte Arro zu Boden.
    Der Schmiedegeselle rappelte sich auf und griff sogleich nach Ubraks Axt, die ihm aus dem Futteral gerutscht war. Noch einmal wollte er diesen wichtigen magischen Gegenstand nicht verlieren.
    »Bei allen Zwergenschmieden!«, murmelte er, als er auf einmal eine schroffe Felswand vor sich aufragen sah.
    Wie aus dem Nichts war ein mächtiger Berg vor den Gefährten erstanden.
    »Davon hat uns der König nichts gesagt«, raunte Ambaros.
    »Wahrscheinlich hat sich der Berg auch nie vor ihm verborgen«, glaubte Olba. »Schließlich waren er und seine Vorfahren hier stets willkommen, bis Wendur den Drachenhüter gegen sich aufbrachte.«
    Sie und Tomli stiegen von Lirandils Pferd, und auch der Elb glitt aus dem Sattel. Er ging zu der schroffen Felswand und berührte sie vorsichtig mit der ausgestreckten Handfläche.
    Tomli wandte sich an den Hundereiter Gambro. Dessen Riesenhund richtete die Ohren auf, während er Tomli drohend anfunkelte und knurrend die Zähne fletschte. Als Gambro dem Tier jedoch den Nacken tätschelte, hörte es damit auf.
    »Wo sind all die Drachen?«, fragte der Zwergenjunge.
    »Die meisten sind in den Berg gegangen, wo sie vor der Asche geschützt sind. Einige sind auch fort, um gegen die Wassergeister zu kämpfen.«
    »Sie sollten verhindern, dass Rhialban zurückkehrt, richtig?«
    Gambro nickte. »Aber das konnten sie nicht. Er drang tief in die Erde und verbarg sich vor ihnen. Rhialban kennt jede Spalte und jeden Stein auf Rugala.«
    »Und weshalb habt Ihr uns hergeführt? Wir hätten den Berg womöglich nie gesehen, hättet Ihr ihn uns nicht gezeigt. Oder der Ascheregen hätte uns vertrieben.«
    »Rhialban wollte es so.«
    »Und Ihr gehorcht ihm?«
    »Wir beschwören die Wassergeister, damit sie uns beschützen und dienen, aber wir hören auch auf sie, wenn sie uns etwas einflüstern. Und jetzt, in diesem Moment, schützen sie sowohl uns als auch euch. Vielleicht hättet ihr den Berg tatsächlich nie
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