Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenkinder 3

Zwergenkinder 3

Titel: Zwergenkinder 3
Autoren: A Bekker
Vom Netzwerk:
Drachenhüter erneuern will.«
    »Dann richte ihm aus, dass ich ihm nicht mehr vertraue«, entgegnete Bagalon. »Er weiß, weshalb.«
    »König Wendur bereut, was er getan hat«, beteuerte Tomli.
    »Das mag sein. Aber wie kann ich sicher sein, dass er nicht erneut versuchen wird, mich zu bestehlen?«
    »Es geht nicht um ihn, werter Drachenhüter. Es geht um seinen Nachfolger. Die Königin erwartet ein Kind.«
    Da schwieg Bagalon eine Weile. Das magische Leuchten in seinen roten Augen verschwand, und schließlich erklärte er: »Dann richte dem König aus, dass ich seinen Sohn eines Tages rufen und in der Anwendung der Magie unterweisen werde, so wie ich es auch bei ihm einst tat. Ein Kind ist nicht verantwortlich für die Dummheit, die sein Vater beging.«
    »Ihr solltet aber ebenso darüber nachdenken, ob Ihr Euch nicht auch mit dem König selbst wieder verständigen wollt«, sagte Tomli. »Ich habe Eure Insel ein wenig kennengelernt und erfahren, wie wichtig der Pakt zwischen dem Magierkönig und dem Drachenhüter für ganz Rugala ist.«
    Bagalons Miene blieb ausdruckslos. »Ich werde es erwägen«, versprach er dennoch. »Nach den Maßstäben der Menschen ist bereits viel Zeit vergangen, seit der junge Wendur versuchte, mich zu bestehlen. Vielleicht ist er inzwischen klüger, wenn nicht gar weise geworden.«
    »Ich brauche das Gleiche, was auch Wendur begehrte«, kam Tomli schließlich zum wichtigsten Grund seines Besuchs. »Eine Drachenschuppe. Sie gehört zu den sieben magischen Gegenständen, die meine Gefährten und ich benötigen, um das Unheil tief unter uns abzuwenden.«
    Der Drachenhüter streckte die Hand nach Tomlis Stirn aus, und seine Handfläche begann zu leuchten, so sehr, dass es Tomli blendete. Er kniff die Augen zu, wandte das Gesicht jedoch nicht ab, denn er spürte, wie Bagalon seine Gedanken erforschte.
    Schließlich erlosch das Licht in der Handfläche des Drachenhüters.
    »Folge mir!«, sagte er zu dem Zwergenjungen, dann wandte er sich Rhialban zu. Seine roten Augen glühten auf und musterten den Wassergeist einen Moment lang, bevor er diesem schließlich mit einem Gedanken bedeutete, dass auch er mitkommen dürfe.
    Bagalon schwebte vor Tomli und Rhialban her. Der Drachenhüter führte sie durch die große Höhle, vorbei an den zahllosen Keulendrachen, die die Eindringlinge in ihre Welt nur zögernd zur Kenntnis nahmen.
    Auf einmal tat sich ein Tor in der Felswand auf, durch das Bagalon schwebte, gefolgt von Tomli und Rhialban.
    Sie gelangten in eine weitere, nicht ganz so gewaltige Höhle. Dies musste der Ort sein, von dem König Wendur gesprochen hatte. Der Drachenfriedhof!
    Unzählige Drachenskelette waren in dieser Höhle durch die Zeitalter hindurch zurückgeblieben – und ebenso ihre Schuppen, die am Boden aufgehäuft waren.
    Es mussten Abertausende sein, und Tomli konnte die Kraft ihrer Magie spüren.
    Bagalon streckte den Arm aus. Eine ovale Drachenschuppe, etwa so lang wie der Arm eines Zwergs, flog in seine Hand.
    Er übergab sie Tomli. »Die dürfte richtig sein. Ihre Magie ist besonders stark, das Dunkelmetall von sehr gleichförmiger Struktur.«
    »Ich danke Euch«, sagte Tomli.
    »Ich wünsche dir und deinen Freunden viel Glück, Tomli.«
    »Wir werden es brauchen«, befürchtete der Zwergenjunge.
    Bagalon ließ ein Flammentor genau an der Stelle entstehen, an der Tomli und Rhialban ins Innere des Berges gelangt waren. Der Zwergenjunge und der Wassergeist in seiner menschenähnlichen Gestalt schritten hindurch ins Freie zu den Gefährten.
    Heiße Asche rieselte herab, wurde aber durch Meister Saraduls magische Kräfte abgelenkt, sodass sie Tomli und Rhialban nicht traf.
    »Ich wusste, dass du in diesem Moment aus dem Berg kommen würdest«, rief Olba, die auf Tomli zulief. »Darum ist auch schon alles zum Aufbruch fertig. Die Hundereiter haben uns sogar ein Stück Fell gegeben, in das wir die Drachenschuppe einwickeln können.«
    »Schließlich soll sie ja nicht auf dem Weg zurück nach Ara-Duun beschädigt werden«, meinte Arro. »Obwohl ich denke, dass sie gar nicht so empfindlich ist.«
    Die Hundereiter führten sie aus der Bergwelt von Rugala hinaus, und Rhialban sorgte dafür, dass sie vor dem Ascheregen geschützt waren. Noch ehe sie die letzten Ausläufer der Berge hinter sich gebracht hatten, verschwand der Wassergeist in einer Erdspalte.
    Die Hundereiter begleiteten Tomli und seine Gefährten noch anderthalb Tage lang bis zu jener engen Schlucht, durch die sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher