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Zweite Chance - zu dritt

Zweite Chance - zu dritt

Titel: Zweite Chance - zu dritt
Autoren: MELISSA MCCLONE
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noch kurz.“
    Fragend sah Kate ihn an.
    Vorsichtig hob Jared die schlafende Cassidy aus ihrem Sitz und schnappte sich die Windeltasche. „Gib mir einen Vorsprung von fünf Minuten.“
    „Okay.“ Kate nutzte die Zeit, um einen Plan auszuarbeiten, wie ihr Umzug nach Seattle vor sich gehen konnte. Was musste alles in die Wege geleitet werden … Büro-Telekommunikation … eine Hilfe für den Haushalt … dabei ein Maximum an Zeit für Cassidy … Jetzt, wo es entschieden war, fühlte Kate sich beschwingt und froh. Und im Organisieren war sie schon immer gut gewesen.
    Vier Minuten später piepte ihr Handy, weil es eine SMS empfangen hatte: „Komm nach oben.“
    Kate betrat das Haus und stieg langsam die Treppe hinauf. Alle Türen waren geschlossen, bis auf die zu ihrem Schlafzimmer. Zögernd trat sie ein. „Jared?“
    „Bist du bereit?“, rief er aus dem Bad.
    „Wofür?“
    „Dein Geschenk auszupacken.“ Er trat heraus, nichts am Körper als eine große rote Schleife.

11. KAPITEL
    Jared hatte bekommen, was er sich gewünscht hatte. Er hatte gewonnen. Seit zwei Wochen wohnten Kate und Cassidy bei ihm in seinem Apartment in Seattle. Aber warum fühlte sich dieser Sieg so schal an?
    In einem Hotelzimmer in San Francisco stand er am Fenster und sah auf die Straße hinaus. Das Treffen mit dem Vorstandsvorsitzenden war gut gelaufen. Morgen besichtigten sie das Werk vor Ort. Tags darauf folgten weitere Meetings, und danach …
    Er hoffte, noch vormittags hier fertig zu werden, sodass er einen früheren Flug nach Hause nehmen konnte.
    Nach Hause.
    Seit Kate und Cassidy in Seattle eingetroffen waren, hatte sich Jared nur ganze fünf Tage bei ihnen aufhalten können. Leider hatte der Umzug ihnen kaum mehr gemeinsame Zeit beschert als vorher.
    Er hatte sich das Gehirn nach einer Lösung zermartert, aber sein Beraterjob erforderte ständiges Reisen. Manchmal war er wochenlang unterwegs, wenn er Firmen besuchen musste, in die seine Kunden investieren wollten. Ihm blieb nichts anderes übrig. Er liebte seine Arbeit, nur erwartete ihn jetzt zu Hause etwas viel Wichtigeres.
    Jared trat vom Fenster zurück und setzte sich auf das große Doppelbett. Eigentlich sollte er noch einmal ein paar Zahlen durchgehen und letzte Details recherchieren, aber er ließ sein Laptop ungeöffnet liegen. Stattdessen griff er nach dem Handy und wählte die vertraute Nummer.
    Beim vierten Klingeln hörte er ein „Hallo“, das ihm wie himmlische Engelschöre in den Ohren klang. Na ja, oder fast. Er musste über sich selbst lächeln.
    „Hallo Schatz“, sagte er.
    „Jared? Warte mal kurz.“
    Stille. Während er wartete, verspürte er einen Hauch von Enttäuschung. Er wollte Kates Stimme hören, nicht warten und sich fragen müssen, was sie ohne ihn dort machte.
    „Bin wieder da“, meldete sie sich keine halbe Minute später zurück.
    „Du klingst überrascht, von mir zu hören“, sagte Jared. „Wer sonst würde dich um die Zeit anrufen?“
    „Keine Ahnung“, neckte sie ihn. „Vielleicht ein großer, dunkelhaariger, gut aussehender Fremder?“
    „Na ja, fremd bin ich jedenfalls nicht.“ Auch wenn er sich manchmal fragte, ob Cassidy ihn irgendwann noch wiedererkannte, wenn er so oft weg war.
    „Mhm, mein großer, dunkelhaariger, gut aussehender Mann. Bescheiden wie immer.“ Er hörte ihrer Stimme an, dass sie lächelte.
    „Wie geht es meinen beiden Mädchen?“, fragte Jared.
    „Cassidy war ein bisschen schwierig“, gestand Kate. „Sie bekommt ihren ersten Zahn. Man kann ihn schon sehen.“
    „Ehrlich?“ Er sank in das Riesenkissen auf dem Hotelbett. „Schade, dass ich das verpasst habe.“
    „Es kommen ja noch mehr Zähne“, sagte Kate tröstend.
    Es half nichts. Jared spürte einen kleinen Stich der Enttäuschung. „Das ist nicht das Gleiche wie der erste.“ Er dachte daran, was für Meilensteine er wohl noch verpassen würde: Cassidys ersten Schritt, ihr erstes Wort, ihren ersten Freund.
    „Ich kann dir ein Foto mailen“, bot Kate an. Aber sie klang leicht angespannt.
    Seine Unzufriedenheit wuchs. „Ich will Cassidy nicht auf einem Computerbildschirm aufwachsen sehen.“
    Stille am anderen Ende.
    „Kommst du eigentlich zum Schlafen?“, fragte Jared plötzlich besorgt. Er wünschte, er könnte ihr Gesicht sehen.
    „Cassidy hält sich an ihren Rhythmus“, sagte Kate. Womit sie seine Frage nicht direkt beantwortet hatte.
    Er versuchte eine andere Taktik. „Wie geht’s bei der Arbeit?“
    „Ein bisschen
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