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Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Titel: Zur Sache, Schätzchen (German Edition)
Autoren: Candace Schuler
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Namen kannte.”
    “Und?”
    “Verdammt noch mal, Padre! Ich bin sein Sommerflirt. Sein letztes Abenteuer, bevor er sich aus dem Rodeogeschäft zurückzieht und sesshaft wird. Und umgekehrt ist es genauso. Er ist das Thema für meinen Aufsatz ,Mein schönstes Ferienerlebnis.` Mehr ist nicht zwischen uns und sollte auch nicht sein.”
    “Vielleicht hat es so angefangen, aber das Ende sieht anders aus.” Er sah sie an. “Für euch beide.”
    “Und?”
    “Glaubst du nicht, dass er es verdient – und du selbst auch –, dass du mit ihm über deine Gefühle sprichst? Selbst wenn ich mich täusche und er nicht in dich verliebt ist, meinst du nicht, du solltest ehrlich mit dir und deinen Gefühlen sein?”
    “Wir haben eine Abmachung. Kein Streit. Kein Ärger. Keine Verpflichtung. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Und der Zeitpunkt ist jetzt gekommen.” Sie spürte die heißen Tränen, die ihr in die Augen traten. Krampfhaft hielt sie sich an ihrer Kaffeetasse fest. Sie wollte nicht weinen. “Ich werde die Regeln zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr ändern. Und es wäre nicht fair, so etwas von ihm zu erwarten.”
    “Nicht nur ein Feigling, sondern auch noch ein Lügner.”
    “Ich habe nicht gelogen”, sagte sie erbost. “Ich habe Tom nie angelogen.”
    “Du lügst dich selbst an, Slim”, sagte der Padre und benutzte Toms Namen für sie. “Du lügst dich selbst an.”
    Sie senkte den Kopf. “Wie meinst du das?”
    “Du machst dir keine Sorgen um seine Gefühle, sondern um deine eigenen.” Er hielt sie am Handgelenk fest, als sie sich entfernen wollte. “Wie könnte es Tom verletzen, wenn er weiß, dass du ihn liebst? Hmm? Wenn er dich auch liebt, dann ist es gut, und alle sind zufrieden. Wenn nicht, ist es ihm höchstens unangenehm zu hören, dass du Gefühle für ihn hegst, die er nicht teilt, aber das tut nicht weh. Du machst dir Sorgen um deinen eigenen Stolz. Du hast Angst, dich lächerlich zu machen, weil du dich in einen Mann verliebt hast, der dich vielleicht nicht wiederliebt. Deshalb nimmst du lieber Liebeskummer in Kauf, statt die Wahrheit herauszufinden.”
    Roxanne wurde ganz still. Sie erkannte, dass der Padre recht hatte. Sie machte sich Sorgen um ihren eigenen Stolz. Ihre Würde.
    Ein typisches Verhalten für das brave Mädchen Roxanne.
    Sie war diejenige, die Angst hatte, sich zu blamieren. Sie war diejenige, die immer vorgab, absolut cool zu sein, damit nur niemand ihre wahren Gefühle erkannte. Sie war diejenige, die alles hinunterschluckte, weil sie gelernt hatte, dass man seine Gefühle unter Kontrolle haben musste und auf keinen Fall eine Szene machen durfte.
    Die lebensfrohe Roxy war anders. Sie war ein Befürworter der offenen Worte. Egal, was dabei herauskam. Roxy machte sich keine Gedanken darüber, ob ihre Gefühle und Bedürfnisse anständig und ordentlich waren.
    Was nutzten Stolz und Würde, wenn das zukünftige Glück auf dem Spiel stand?
    Sie warf dem Padre einen entschlossenen Blick zu. “Ist er noch draußen in der Scheune?”
    “Ja.”
    “Halt dies mal, bitte.” Sie reichte ihm ihre Kaffeetasse, beugte sich nieder und küsste ihn noch einmal. Diesmal auf den Mund. “Das ist ein Dankeschön”, sagte sie und lief mit schwingenden Hüften die Treppe hinab und hinüber zu der Scheune.
    “So ist es richtig, Roxy”, sagte er und lachte fröhlich.
    Sie fand ihn in der Sattelkammer, genau dort, wo sie ihn verlassen hatte. Oder fast. Anscheinend war er schon eine Weile auf. Die Decken, auf denen sie geschlafen hatten, waren sorgfältig zusammengefaltet und lagen auf dem kleinen Hocker. Die Stalllaterne hing an ihrem üblichen Platz. Das Glas mit den Zuckerschoten war leer und stand auf einem Regal neben den anderen Gläsern, in denen allerhand Krimskrams aufbewahrt wurde. Er hatte sein Hemd angezogen, aber es stand noch offen. Der Kragen war nass, entweder weil er den Kopf in den Wassertrog getaucht oder unter den Wasserhahn gehalten hatte. Im Moment war er dabei, das Heu zusammenzuharken, aus dem er das Bett bereitet hatte.
    Er schaute kaum auf, als sie den kleinen Raum betrat. “Ich dachte, wir hätten uns gestern Abend verabschiedet”, sagte er, ohne mit der Arbeit innezuhalten.
    “Verabschiedet?”
    “Deshalb bist du doch hier, oder? Um es offiziell zu machen.”
    “Offiziell?”, fragte sie, verwirrt über den kalten leidenschaftslosen Blick in seinen Augen. So ohne jegliches Gefühl hatte er sie noch nie angesehen.
    Sie fragte sich, ob der Padre sich nicht
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