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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt
Autoren: Lee Wilkinson
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um die Bezahlung ihrer Arbeitskräfte bestellt war.
    „Bisher sind wir in der Lage gewesen, die Gehälter zu zahlen.“
    „Und wie?“
    Perdita wusste es nicht und schwieg.
    „Dem entnehme ich, dass auch euer Haus bis unters Dach belastet ist.“
    Sie wollte es gerade bestreiten, als ihr klar wurde, dass er recht haben musste. Das erklärte vieles. Dinge, die ihr Vater nicht hatte besprechen wollen oder die er einfach abgetan hatte. Entsetzt sah sie Jared an.
    „Das hast du nicht gewusst“, stellte er fest.
    Unwillkürlich fragte sich Perdita, warum ihr Vater ihr das ganze Ausmaß der finanziellen Misere verschwiegen hatte. Wahrscheinlich aus Rücksichtnahme. Er wusste, dass sie sich wegen seiner Herzprobleme schon genug Sorgen machte und wollte ihr nicht auch noch die bevorstehende Hochzeit verderben.
    „Woher weißt du eigentlich so viel über uns?“
    „Aus Fehlern wird man klug. Ich habe gelernt, dass es besser ist, aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Dinge im Voraus in Erfahrung zu bringen.“
    „Ein Punkt für dich“, sagte sie verbittert.
    „Jetzt kommen wir zum Anlagevermögen …“
    Perdita schwieg einen Moment. „Wie du zweifellos längst weißt, haben wir im Augenblick nichts, was wir noch zu Geld machen könnten.“
    „Hm …“ Er rieb sich das Kinn, während er nachdenklich ihr herzförmiges Gesicht betrachtete. Perdita war immer noch so hübsch wie früher, mit den klassischen Gesichtszügen und dem hellblonden Haar, der makellosen Haut und den faszinierenden blasstürkisfarbenen Augen.
    Aber ihre Schönheit wurde durch mehr bestimmt, als die wohlgeformten Wangenknochen, den großen sinnlichen Mund und das Grübchen in ihrem sanft gerundeten Kinn. Da war etwas Einzigartiges in ihrem Ausdruck, und eine wunderbare Wärme ging von ihr aus.
    Während sich das Schweigen hinzog, war Perdita zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen. Dabei versuchte sie, sich nicht anmerken zu lassen, wie ungeduldig sie auf eine Antwort wartete. Erst als sie es kaum noch aushielt, rührte sich Jared.
    „Okay, wenn mein Sachverständiger mir deine Schilderungen bestätigt, bin ich bereit, mich in JB Electronics einzukaufen und euch so viel Geld wie nötig zur Verfügung zu stellen, um die Firma wieder auf die Beine zu bringen.“
    Perdita atmete auf. Aber es war unwahrscheinlich, dass sich Jared tatsächlich nur als Retter in der Not erwies. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. „Wahrscheinlich möchtest du dafür dann aber auch die Firma übernehmen, hm?“, mutmaßte sie.
    „Nein.“
    „Was willst du dann?“
    „Einundfünzig Prozent der Anteile.“
    „Das würde dir auch die Entscheidungsmehrheit bringen.“
    „An sich ja, obwohl ich die Geschäftsführung gerne in den Händen deines Vaters belassen würde.“
    Normalerweise hätte Perdita auch ohne Rücksprache mit ihrem Vater ihre Einverständniserklärung geben können. Aber dieses Angebot kam von Jared. Bei all dem, was in der Vergangenheit geschehen war, vertraute ihm keiner von ihnen mehr.
    „Ich kann den einundfünfzig Prozent niemals zustimmen“, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Welchem Anteil würdest du denn zustimmen? Fünfundvierzig Prozent? Fünfzig, wenn es wirklich sein müsste?“
    „Ja, aber bestimmt nicht mehr.“
    „Schade, ich hätte euer Unternehmen retten können. Aber natürlich ist es deine Entscheidung.“
    Die konnte sie auf jeden Fall nicht allein treffen. „Ich muss mit meinem Vater sprechen.“
    „Aber du glaubst nicht, dass er mir genug vertraut, um mir einundfünfzig Prozent zuzugestehen, oder?“
    „Er wäre ein Narr, wenn er es täte.“
    Jared lachte. „Nun, wie ich sehe, hast du deinen Kampfgeist nicht ganz verloren. Das wird die Dinge interessanter machen.“
    Sie fragte sich gerade, was er damit meinte, als er sich vorbeugte und ihre Hand nahm. „Im Hinblick darauf, dass wir beide in der Vergangenheit …“
    „Die Vergangenheit ist vorbei!“, rief sie und entzog ihm ihre Hand.
    „Da irrst du dich. Die Vergangenheit macht uns zu dem, was wir heute sind. Aber was ich gerade sagen wollte: Da wir früher einmal ein Paar waren, wäre ich heute vielleicht bereit, zu verhandeln.“
    Einen Moment lang sah Perdita einen Funken Hoffnung, doch der erstarb gleich wieder. Warum sollte Jared Zugeständnisse machen, wenn er eindeutig am längeren Hebel saß?
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Vielleicht solltest du mal darüber
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