Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
suchen, aber sie konnte sich nicht entschließen, was sie tun sollte, wenn sie ihn gefunden hatte. In einem Augenblick glaubte sie, sie würde ihn küssen, im nächsten, sie würde ihm die Meinung sagen, aber schließlich wusste sie überhaupt nicht mehr, was sie wollte. Früher war sie solch eine praktisch veranlagte, bodenständige Frau, aber Nick hatte sie verändert. Sie konnte nicht schlafen, konnte nicht essen, konnte überhaupt nichts mehr tun außer weinen.
    Nachdem sie ihr Hotelzimmer bezogen hatte, duschte sie erst einmal lange heiß. Sie hatte ein hübsches Nachthemd eingepackt, zog aber stattdessen das rote T-Shirt mit dem offenmäuligen Barsch an.
    Wie konnte er sie verlassen? Die Tränen flossen erneut und das machte sie wütend. Ihr kam wieder seine Reaktion in den Sinn, als sie ihm sagte, sie liebe ihn. Er wirkte entsetzt. Sie dachte, es läge daran, dass sie sein Leben komplizierter machen würde, aber jetzt machte sie sich nicht länger etwas vor, sondern akzeptierte die Wahrheit. Er liebte sie nicht. So einfach war das.
    Laurant schnappte sich ein Kleenex, ging ins Bett und rief Michelle an, um sich an ihrer Schulter auszuweinen.
    Michelle antwortete beim ersten Klingeln. Sie hörte sich verschlafen an. »Wenn du anrufst, um mir zu sagen, wie Leid es dir tut wegen der Hochzeit, dann vergebe ich dir, wie ich es schon drei Mal getan habe, als du mich in Hawaii angerufen hast. Es war nicht deine Schuld. Okay? Mutter vergibt dir, Daddy vergibt dir und Christopher und ich auch.«
    »Er hat mich verlassen, Michelle.«
    Ihre Freundin war plötzlich hellwach. »Was willst du damit sagen, er hat dich verlassen? Nick? Wo steckst du überhaupt?«
    »In Paris«, antwortete sie schnüffelnd.
    »Du weinst, nicht wahr? Du hast den Prozess verloren. Laurant, es tut mir so Leid.«
    »Ich habe nicht verloren.«
    »Du meinst, du bist wieder reich?«
    »Ich denke schon.«
    »Du hörst dich nicht besonders glücklich darüber an.«
    »Hast du nicht gehört, was ich dir gesagt habe? Nick hat mich verlassen. Ich habe es dir nicht gesagt, als ich dich letztes Mal anrief, aber er hat mich am Tag nach eurer Hochzeit verlassen. Er schüttelte mir die Hand, Michelle, und dann ging er. Er liebt mich nicht.«
    »Er schüttelte dir die Hand?« Michelle platzte los vor Lachen.
    »Das ist nicht witzig. Dieses Telefongespräch kostet einen Haufen Geld, also hab Mitleid mit mir und beeil dich.«
    »Okay«, sagte Michelle. »Na, komm. Alles wird gut.«
    »Jetzt bist du sarkastisch.«
    »Entschuldige«, sagte sie. »Was willst du denn jetzt wegen ihm unternehmen?«
    »Nichts. Er liebt mich nicht.«
    »Ich habe doch gesehen, wie er dich anschaute, als ihr auf dem Picknick miteinander getanzt habt. Genauso sieht Christopher mich auch an, wenn er … du weißt schon was will.«
    »Das ist Lust, nicht Liebe. Ich habe ihm Angst eingejagt.«
    »Oje. Dafür hast du eine Vorliebe. Da bleibt nur eins. Du musst ihm hinterherlaufen. Mach Jagd auf ihn«, riet sie ihr.
    Laurant seufzte. »Du bist nicht sehr hilfreich. Ich fühle mich elend. Ich hasse es, verliebt zu sein.«
    »Lauf ihm hinterher«, wiederholte sie.
    »Und dann? Ich kann ihn nicht dazu bringen, mich zu lieben. Ich hasse es, mich so zu fühlen. Wenn das Liebe ist, kann ich darauf verzichten. Weißt du, was ich machen werde? Ich werde mein Leben weiterleben und ihn vergessen. Ja, genau das werde ich machen.«
    »Okay«, stimmte Michelle ihr zu und Laurant hörte das Lächeln in ihrer Stimme. »Nur eine Frage. Wie willst du ihn vergessen?«
    »Ich habe mich fast über Nacht in ihn verliebt, deshalb ist es vermutlich gar nicht das Wahre. Das ergibt doch einen Sinn, oder?«
    »O bitte. Weißt du eigentlich, was du da redest? In deinem Herzen weißt du doch, dass es nicht nur eine Verliebtheit ist. Ich verliebte mich in Christopher nach unserer ersten Verabredung. Manchmal ist das so. Ich wusste einfach, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen wollte. Lauf Nick hinterher, Laurant. Lass nicht zu, dass dein Stolz dir das versaut.«
    »Stolz hat überhaupt nichts damit zu tun. Wenn er mich liebte, hätte er mich nicht verlassen. Es ist vorbei und das muss ich akzeptieren.«
    Laurant hatte das Gefühl, ihr Herz würde zerspringen. Michelle redete jetzt, aber sie hörte nicht zu. Sie unterbrach ihre Freundin, um auf Wiedersehen zu sagen. Sie wollte nach Hause fahren, aber sie wusste nicht mehr, wo das war.
    Sie rief den Zimmerservice an und bestellte heißen Tee. Damit fertig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher