Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
hatte. Jetzt, da ich alle Fakten kenne, glaube ich, dass sie vielleicht überschnappte und deshalb den kleinen Jungen in ihre Gewalt brachte.«
    »Wir werden nie erfahren, was ihr Motiv war«, sagte Pete. »Wenn ich spekulieren sollte, würde ich vermuten, dass sie glaubte, eine Familie könnte die Dinge ändern.«
    »Ihn in einen liebevollen Vater verwandeln?«
    »Etwas in der Art.«
    »Ich glaube, sie wollte dem ein Ende bereiten … wir sollten sie schnappen statt ihn.«
    Pete nickte. »Sie könnten Recht haben. Was ist mit Laurant?«, fragte er dann.
    »Die Ärzte sagen, sie wird wieder gesund.«
    »Werden Sie hier bleiben?«
    Nick wusste, was Pete ihn fragte. »Ich werde lange genug bleiben, um ihr zu sagen, wie Leid es mir tut, dass ich sie in all das hereingezogen habe.«
    »Und dann?«
    »Reise ich ab.« Er hatte sich entschieden.
    »Ich verstehe.«
    Er warf Pete einen Blick zu. »Verdammt. Ich kann es wirklich nicht ausstehen, wenn Sie das sagen. Sie hören sich dann an wie ein Seelenklempner.«
    »Sie können Ihr Herz nicht abschirmen, Nick. Davonzulaufen löst Ihr Problem nicht.«
    »Und Sie werden mir sagen, was mein Problem ist, nicht wahr?«
    »Natürlich werde ich das«, stimmte er aalglatt zu. »Laurant zu lieben macht Sie menschlich und das jagt Ihnen Angst ein. So einfach ist das.«
    »Ich laufe nicht davon. Ich kehre zu meiner Arbeit zurück. Was für ein Leben könnte ich ihr denn bieten? Sie verdient es, glücklich und sicher zu leben, verdammt noch mal, und das kann ich ihr nicht garantieren. Stark benutzte sie und Tommy, um an mich heranzukommen. Das könnte wieder passieren. Gott weiß, dass ich mir Feinde gemacht habe, seit ich anfing, für Sie zu arbeiten. Was ist, wenn wieder ein Verrückter hinter ihr her ist? Nein, das kann ich nicht zulassen. Das Risiko gehe ich nicht ein.«
    »Also werden Sie sich noch weiter isolieren als bisher? Ist das so?«
    Nick zuckte die Achseln.
    »Sie haben sich entschieden?«, drängte Pete ihn.
    »Verdammt noch mal, ja.«
    Pete wusste, dass er diesen Streit nicht gewinnen würde, aber er fühlte sich gezwungen, sich noch ein wenig mehr einzumischen. »Psychiater sind darauf trainiert, selbst Kleinigkeiten zu bemerken. Wir beobachten ständig.«
    »Und?«
    »Als ich in Laurants Zimmer kam, fiel mir auf, dass Sie ihr den Verlobungsring an den Finger steckten. Ich fand das sehr seltsam.«
    Nick konnte sein Vorgehen nicht erklären. »Ich wollte nicht, dass sie glaubte, sie hätte ihn verloren, wenn sie aufwacht. Sie kann ihn ins Juweliergeschäft zurückbringen und sich den Preis erstatten lassen. Das ist alles, mehr steckt nicht dahinter. Hören Sie jetzt auf damit.«
    »Nur noch ein Kommentar, und dann höre ich auf, Ihnen nachzustellen. Ich verspreche es. Tatsächlich ist es eine Frage.«
    »Nämlich?«, fragte er. Er hörte sich elend an.
    »Woher wollen Sie die Kraft nehmen, sie zu verlassen?«

38
    Eine Woche war vergangen, seit Noah angeschossen worden war. Der Agent erholte sich in der Abtei, aber er bekam nur wenig Ruhe wegen der Jubiläumsfeier und dem ständigen Besucherstrom, von denen die meisten Frauen waren, die Geschenke mitbrachten. Der Abt war begeistert. Sie hatten genug hausgemachte Spezialitäten für mindestens einen Monat.
    Tommy hatte gerade ein Gemeindemitglied zur Tür gebracht, ihr für die Kasserolle gedankt und war in den Wohnraum zurückgekehrt, wo Noah auf dem Sofa lag. Tommy ließ sich auf den Sessel fallen und legte die Füße auf die Couch. Er brachte Noah auf den neuesten Stand der Dinge, wurde aber ständig unterbrochen.
    »Okay, wo war ich?«
    »Sie erzählten mir gerade, was mit Laurant im Krankenhaus passierte.«
    »Ja, das stimmt. Weder Nick noch ich wussten, dass Laurant eine Kugel im Bein hatte. Der Arzt kommt also heraus und sagt uns, sie sei angeschossen. Da drehte Nick durch.«
    »Das macht die Liebe aus einem Mann.«
    »Vermutlich«, stimmte Tommy zu. »Er benahm sich bereits wie ein Verrückter, aber diese Neuigkeit gab ihm den Rest.«
    »Ja?«, fragte Noah lächelnd. »Ich wünschte, ich hätte das erlebt. Er ist doch sonst immer so cool und ruhig. Was hat er getan?«
    »Er fängt an zu brüllen: ›Was zum Teufel soll das heißen, sie wurde angeschossen? Was für ein Krankenhaus haben Sie hier eigentlich?‹«
    Noah lachte. »Wen hat er denn angeschrien?«
    »Dr. Benchley. Sie haben ihn doch kennen gelernt, nicht wahr?«
    »Ja, er ist ein echter Charmeur.«
    »Daraufhin brüllte er Nick an: ›He, Buddy, ich habe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher