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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)
Autoren: Chuck Pfarrer
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zusammengestoppelt, die wir einander schickten – Murph aus New York und ich aus Honduras, dem Libanon und der Dominikanischen Republik. Ich bezweifelte, dass daraus irgendwas werden würde, aber mir gefiel das Recherchieren, ich schrieb gern und ich arbeitete gern mit Murph. Wir schickten das Drehbuch ein und binnen einer Woche war es verkauft. Bob Nixon, ein früherer Produzent von ABC, der mit Jimmy Buffet nach Kuba gefahren war, um Hemingways Farm bei Havanna zu besichtigen, hatte die Option auf die Verfilmung des Drehbuchs gekauft. Bob sagte, als er das Drehbuch gelesen habe, sei er sicher gewesen, dass er tatsächlich Hemingways Finca besucht hatte. Wir hatten in einem Buch von der Farm gelesen.
    In diesem Sommer schrieb ich in einem leeren Schlafzimmer in unserem Haus alleine ein Drehbuch. Es war die Geschichte von drei Offizieren und ihren Erlebnissen, als sie versuchten BUD/S zu absolvieren. Ich begann damit, es in eine mechanische Schreibmaschine zu hacken, und beendete es schließlich es auf einem 512K-Macintosh-Computer. Ich schickte es an meinen Agenten. Es wurde von Orion Pictures gekauft.
    Margot und mich brachte dieser kleine Erfolg nur noch weiter auseinander. Wir hatten immer öfter Streit. Wir wurden nie laut, aber wir kamen auch zu keinem Ergebnis, und das machte alles noch schlimmer. Ich war wieder einmal in einer Abwärtsspirale, aber diesmal nicht wegen einem Fallschirmversager. Margot verlor nie die Geduld, sie gab uns nie auf, aber ich gab uns auf. Ich zog nach Manhattan. Es war eine sehr seltsame Entscheidung. Ich mag eigentlich keine Großstädte.
    Dann verliebte ich mich unsterblich in eine kubanische Schauspielerin. Ich lebte damals schon von Margot getrennt, aber wir waren immer noch verheiratet; ich trieb mich herum, wie üblich. Meine neue Liebe machte mich melancholisch, sie löste widersprüchliche Gefühle in mir aus: eine dumpfe Scham, die wie Nebel war, und eine Aufregung, die ich wie helles Sonnenlicht empfand.
    Magda Esteffan und ich zogen in ein Apartment an der Ecke 78 th und 2 nd Avenue, nicht weit vom Carlisle Hotel. Magda arbeitete als Chansonette, und sie bekam kleine Rollen, meistens in Werbespots. Ich traf mich mit ihr spät in der Nacht, wenn sie ihre Sets gesungen hatte, und wir speisten dann um 3.00 Uhr. Tagsüber schliefen wir. Wenn sie zur Arbeit ging, blieb ich in der Wohnung und schrieb das Drehbuch für Orion um. Nie zuvor hatte ich so sehr wie ein Bohemien gelebt. Die Stadt war überwältigend für mich, und ich gewöhnte mich nie richtig an sie. Magda und ich liebten einander, und die Zeit verging schnell.
    Wir lebten etwa ein Jahr in Manhattan und zogen dann nach Los Angeles. Ich hatte nur noch 3000 Dollar auf dem Konto, war aber fest entschlossen, vom Schreiben zu leben. Wir zogen in eine kleine Wohnung in Marina del Rey. Ich hatte das Glück, einen weiteren Auftrag als Autor zu bekommen, und dann noch einen. Orion Pictures drehte meinen ersten Film: Navy SEALs, und Universal Studios meinen zweiten: Darkman . Mehrere weitere Drehbuchaufträge folgten. Margot und ich ließen uns scheiden, eine extrem zivilisierte Angelegenheit, die per Post durchgeführt wurde; Magda und ich trennten uns.
    Ich hatte eine Menge Geld, gab es mit vollen Händen aus und schrieb weiter Drehbücher.
    Ich heiratete wieder, weil ich hartnäckig bin und weil ich nicht gern allein lebe. Julia Craig ist wunderschön, sportlich und intelligent. Sie gehörte zur Rudermannschaft der Princeton University und ihr Vater war wie meiner Berufsoffizier. Wir schienen gut zusammenzupassen, aber die Liebe war irgendwie zwischen zwei sehr unvereinbaren Persönlichkeiten aufgeblüht. Unsere Ehe war eine Katastrophe, und unsere Scheidung war langwierig und unangenehm. Ich ging wieder pleite, machte wieder Geld und verlor auch das wieder. Ich wurde sehr gut darin, mich mit Müh’ und Not durchzuschlagen.
    In Los Angeles wurde ich oft gefragt, ob ich »es« vermisse, womit vermutlich die SEALs gemeint waren. Die Frage wurde mir oft mit einem Seitenblick auf meinen wachsenden Leibesumfang gestellt, und ich muss zugeben, dass mein Lebensalter in Jahren und mein Bauchumfang in Zoll in ziemlicher Übereinstimmung lebten, seit ich meinen Dienst quittiert hatte. Auf die Frage antwortete ich meist, dass ich die Jungs vermisse. Und die Teamarbeit. Manchmal antwortete ich auch, dass ich so lange dabeigeblieben sei, wie ich es mir zugetraut hätte, und auf dem Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit ausgeschieden
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