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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)
Autoren: Chuck Pfarrer
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auch in Bezug auf bestimmte Daten und Personen gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden mussten. Die Operators, deren Existenz ich im Dunkeln ließ, genießen dennoch meinen vollen Respekt und ich schulde ihnen tiefe Dankbarkeit.
    Auch die Namen der Frauen in dieser Geschichte habe ich geändert, was vermutlich richtig gewesen sein dürfte. Ich fürchte, dass ich nicht immer in angenehmer Erinnerung blieb, und was ich schreiben kann, würde ohnehin kein angemessenes Bild von ihrer Schönheit, Liebenswürdigkeit oder Geduld zeichnen. Ich habe versucht, ehrlich zu sein, was meine Fehler betrifft, und ich habe wahrlich viele. Es ist nicht meine Absicht, alte Wunden wieder aufzureißen oder die Frauen mit neuen Beleidigungen zu kränken. Ich habe nicht immer gut geliebt, und das war gewiss mein größter Fehler.
    Du weißt, dass du es bei den SEALs geschafft hast, wenn dir bei einem Treffen jemand die Hand schüttelt und sagt: »Ich dachte, du bist tot.« Zeit für den Ausstieg wird es, wenn du antwortest: »Das dachte ich auch.«
    Ich hörte auf, als ich das Gefühl hatte, meinen Vorrat an Glück aufgebraucht zu haben. Ich bilde mir etwas darauf ein, dass ich den Dienst quittierte, bevor ich den Mut sinken ließ.
    Wer lange genug bei den Teams bleibt, fällt am Ende entweder der eigenen Nachlässigkeit oder einem Unfall oder dem Feind zum Opfer. Ich habe das bei Operators erlebt, die mutiger und fähiger waren als ich. Früher oder später wäre es auch mir passiert.
    SEALs werden nur selten in amtlichen Berichten erwähnt und ihre Operationen sind fast nie Gegenstand von Pressemeldungen. Viel häufiger ist es, dass unsere Operationen, geheim, wie sie sind, jahrelang im Verborgenen bleiben. Selbst innerhalb unserer Gemeinschaft wird über bestimmte Operationen nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen. Die an dem Einsatz Beteiligten sind durch Ehre und Eid zur Geheimhaltung verpflichtet.
    Bei den SEALs besteht die einzige Belohnung darin zu wissen, dass die Arbeit erledigt wurde. Der Preis ist der stille Stolz auf eine Operation, die der Öffentlichkeit nicht bekannt wird, aber dem Feind als böser Albtraum im Gedächtnis bleibt.
    Die Operators, die mit dabei waren, werden dieses Buch lesen und sagen: »So war es.« Das genügt.

Buch eins
Der Anfang

Das letzte Mal
    Es war Freitagabend, und an Gate 14 im Norfolk International Airport warteten nur wenige Fluggäste. American Airlines Flug 405 war ein planmäßiger Kurzstreckenflug von Norfolk in Virginia nach San Juan in Puerto Rico mit Zwischenstopp in Miami. Die etwa zwei Dutzend Personen im Warteraum reichten kaum aus, um ein Drittel der Plätze in der Boeing 727 zu füllen, die gerade am Ende des Flugsteigs aufgetankt wurde. Angeblich sollten die meisten Passagiere erst in Miami zusteigen, um einen Vergnügungsausflug zu den Casinos zu machen und das Nachtleben in San Juan zu genießen.
    Als meine Sitzreihe aufgerufen wurde, nahm ich mein Handgepäck, zeigte meine Bordkarte und ging den Flugsteig hinunter. Durch die Fenster konnte ich am Horizont tief hängende Gewitterwolken sehen. Es war 20.25 Uhr, nur zehn Minuten vor dem geplanten Abflug, und im Westen färbte das letzte Tageslicht den Himmel rot. Ich kam zu meinem Platz, als die Flugbegleiterinnen die Türen schlossen und die letzten Vorbereitungen für den Flug trafen, und stopfte meine Tasche in das Gepäckfach. Ich hatte definitiv mehr Handgepäck als erlaubt. In der Tasche war ein MT-1X-Militärfallschirm.
    Ich flog nicht nach Miami.
    Ich wollte mit einem Dutzend anderer Passagiere aus dem Flugzeug abspringen.
    Ein genauerer Blick auf die Personen im Warteraum wäre vielleicht aufschlussreich gewesen. Die meisten waren unter 35, und die Männer hatten alle harte Augen und sahen sehr fit aus. Ein aufmerksamer Beobachter hätte vielleicht auch registriert, dass sie eine Vorliebe für Rolex-Uhren und teure Turnschuhe hatten. Sonst aber wirkten sie unauffällig. Doch sie waren kein gemischter Haufen von Zivilisten, sondern gehörten zu einem zwölfköpfigen Assault-Team von Navy SEALs. Die restlichen Passagiere von Flug 405 waren Mitglieder der Defense Intelligence Agency, Airforce Combat Controllers, Fallschirmexperten der Navy und eine Handvoll Offiziere vom Special Operations Command in Tampa, Florida. Alle waren in Zivil; und keiner war den strengen militärischen Vorschriften für das Erscheinungsbild unterworfen. Sie sollten sich unter die Leute mischen.
    Ich wirkte genauso unauffällig wie die anderen
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