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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer
Autoren: Babsy Tom
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ist zweihundert Euro teurer?“, versuchte ich zu scherzen, obwohl mir nicht nach spaßen zumute war.
    „Einen Versuch hast du noch“, witzelte nun auch Paul, während er mein Gesicht mit Küssen bedeckte. Ich grübelte. Was könnte Paul wohl klarstellen. Es folgten weitere Küsse, Paul zog mich fest an sich und bedeckte meinen Hals mit Küssen. Er schob seine Hände unter mein T-Shirt und ich spürte seine warmen Finger auf meiner Haut. Seine Berührungen lösten eine Flut von Gefühlen in mir aus und ich hatte nur noch den einen Wunsch... Paul hielt inne. Er sah mich an, während wir eng umschlungen ins Wohnzimmer zu seiner Couch gingen. Wir setzten uns hin und wieder nahm er mein Gesicht in seine warmen, starken Hände.
    „Ich dachte zwar, du weißt das, aber es ist wohl besser, ich stell das mal klar. Kerstin ist meine große Schwester.“ Ich sank betroffen zusammen. „Wie bitte?“, fragte ich und Hysterie stieg in mir hoch. Glückliche Hysterie. „Wiederhol das bitte?“, befahl ich, außer mir vor Freude.
    „Gerne“, grinste Paul, „Kerstin ist meine Schwester. Ich dachte, das weißt du. Aber jetzt wird mir klar, warum du dich die ganze Zeit über so merkwürdig verhältst.“
    „Oh nein!“ Ich fasste mir ungläubig mit der flachen Hand vor die Stirn. „Und ich dachte die ganze Zeit, sie betrügt dich. Ich habe sie während meines Wellness-Urlaubs am Wochenende dabei beobachtet, wie sie mit einem Fotografen geknutscht hat“, sprudelte es aus mir heraus. „Ich dachte, sie würde dich während ihrer Model-Jobs betrügen.“
    Paul rückte ein Stück von mir ab und lachte.
    „Model-Jobs? Meine Schwester ist Polizistin, die ist doch kein Model!“, brach er vor Lachen beinah zusammen. Ich stimmte ein in sein Lachen und schmiss mich erleichtert in seine Arme. Er hielt mich fest, bis wir uns beide endlich beruhigt hatten. Er räusperte sich und wurde langsam ernst.
    „Kerstin war mir in den letzten dreieinhalb Jahren eine große Stütze. Ohne sie hätte ich sicher nicht überlebt. Ich glaube, ich muss hier einiges klarstellen. Vielleicht sollten wir das tun, bevor wir...?“ er schaute mich leidenschaftlich an.
    „Ja ja, das sollten wir auf jeden Fall tun, bevor wir...“, lächelte ich zurück. Paul stand auf, schlenderte in die Küche, holte unsere Weingläser und setzte sich wieder zu mir.
    „Wie du dir vielleicht denken kannst, war ich schon einmal verheiratet“, begann Paul zu erzählen. Ich nickte stumm.
    „Ihr Name war Franziska.“ Er deutete auf ein Bild, welches auf einer kleinen Kommode in einiger Entfernung stand. Da es relativ dunkel im Zimmer war, konnte ich die Frau auf dem Foto nur schemenhaft erkennen. Auch wenn ich neugierig war, machte ich keine Anstalten, aufzustehen.
    „Wir waren genau ein Jahr verheiratet, als sich Annika ankündigte. Sie ist ein Wunschkind.“ Wohlwollend bemerkte ich, dass er im letzten Satz nicht in der Vergangenheit gesprochen hatte. „Wir waren damals außer uns vor Freude, wie es wahrscheinlich jedes andere Pärchen auch gewesen wäre. Franziska sagte damals, dass wir für unsere Liebe außerdem noch mit einem Kind belohnt würden, grenzte an ein kosmisches Wunder.“ Paul atmete tief durch. Es schien ihm nicht leicht zu fallen, über seine Frau zu sprechen.
    „Nachdem Annika geboren war, war Franziska rund um die Uhr gefordert, wie wahrscheinlich jede frisch gebackene Mutter. Ich musste leider viel arbeiten. Du ahnst ja nicht, was Windeln kosten“, sagte Paul fast entschuldigend.
    „Franziska hielt sich großartig, sie opferte sich auf und befand sich praktisch immer im Stand-by-Modus. Das Baby litt unter quälenden Drei-Monatskoliken und war im Wesen auch sonst sehr lebhaft. Als Annika ein halbes Jahr alt wurde, wollte ich mich bei meiner Frau für ihre Mühen und Hingabe mit einem gemütlichen babyfreien Abend bedanken und lud sie ins Theater ein. Franziska wehrte sich erst mit Händen und Füßen, aber ich redete so lange auf sie ein, bis sie letztendlich nachgab. Meine Mutter spielte in dieser Nacht den Babysitter, nur zu gerne, weil Franziska sich schwer tat, unsere Tochter aus den Händen zu geben. Der Abend jedenfalls war bis ins Detail von mir durchgeplant. Als i-Tüpfelchen hatte ich zwei Plätze im La Sila reserviert.“ Er hielt inne und räusperte sich.
    „Ich werde mir das alles nie verzeihen.“ Er senkte seinen Blick und sah in seine leeren Hände.
    „Zu unserem Restaurantbesuch sollte es nie kommen. Nachdem wir das Theater
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