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Zum Anbeißen süß

Zum Anbeißen süß

Titel: Zum Anbeißen süß
Autoren: Lyn Ellis
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beschlich ein unbehagliches Gefühl. Nach Julies merkwürdigem Verhalten zu urteilen, hatte sie vielleicht doch den sechsten Sinn der Schwangeren. Aber im Grunde gab es nichts, worüber er sich Sorgen zu machen brauchte. Seine besten Freunde waren hier bei ihm, und Kate war gesund und munter in San Francisco. Gesund und munter? Woher wollte er das wissen?
    Es klopfte an der Tür, und Julie öffnete sie. Deputy Arnold begrüßte sie, und Julie bat ihn ins Esszimmer. Cal stand auf. “Was gibt’s, Deputy?”
    Der Deputy sah Mitch an. “Ich habe einen Notruf für den Chief, ich meine, Mr. McKee.”
    Etwas Merkwürdiges geschah. Mitch griff nach dem Handy und sah Julie dabei an. Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    “Hallo? Hier ist Mitch McKee.”
    “Chief? Hier ist Deputy Les. Erinnern Sie sich noch, wie Miss Sutherland ihren Wagen in den Graben gefahren hatte?”
    Mitchs Herz begann zu hämmern. “Ja, Les, ich erinnere mich.”
    “Es tut mir leid, Sir, sie hat es wieder getan. Sie ist …”
    “Wo?”
    “In der Ravenswood Road, kurz hinter dem Ortsausgang. Ich …”
    Ohne ein weiteres Wort warf Mitch dem Deputy das Handy wieder zu. “Ich hoffe, Sie stehen nicht hinter meinem Jeep!”, rief er ihm noch im Vorbeilaufen zu.
    “Nein, Sir.”
    “Mitch, warte!” Er blieb stehen, und Julie umarmte ihn. “Bitte, verdirb jetzt nicht alles”, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Mit quietschenden Reifen brachte Mitch den Wagen hinter dem Polizeiauto von Les zum Stehen. Kate sah zu, wie der Deputy, der sich von ihr schon verabschiedet hatte, Mitch noch kurz zunickte und dann in den Streifenwagen stieg und wegfuhr. Nun waren Mitch und sie allein, hier am Rand der Stadt.
    Der Mann, der auf sie zukam, sah wie ein Fremder aus. Er war dünner, als sie ihn in Erinnerung hatte, und trug einen dunklen, finster aussehenden Bart. Man hätte ihn eher für einen Landstreicher als für den Chef der Polizei halten können. Doch dann fiel ihr ein, dass er ja gekündigt hatte. Er kam ruhig und ohne Hast auf sie zu, was Kate ganz nervös machte. Wenn er sie nun gar nicht liebte, wenn er sie gar nicht wollte und das Baby auch nicht?
    Doch als er nahe genug herangekommen war und sie ihm in die Augen sehen konnte, da wusste sie, dass er sich freute, sie zu sehen. Sie strahlte ihn an.
    “Diesmal steckst du ja gar nicht im Graben”, sagte er und wies auf das Auto, das auf dem Seitenstreifen parkte.
    “Ich wollte das Auto nicht ruinieren”, sagte sie. “Es ist ein Leihwagen.”
    Einen kurzen wunderbaren Augenblick lang dachte sie, er würde sie umarmen. Aber nach kurzem Zögern steckte er die Hände in die Hosentaschen. “Wie ist es dir ergangen?”, fragte er.
    “Schrecklich”, gestand sie. “Zumindest bis vor Kurzem. Warum hast du mich nicht angerufen?”
    “Ich …” Er sah zur Seite. Und als er sie wieder anblickte, sah er aus wie jemand, der seine Seele verloren hatte. “Ich habe dir doch schon gesagt, ich hasse Abschiede.”
    Kate trat vor ihn hin und legte ihm die Hände ums Gesicht. “Liebst du mich, Mitch McKee?”
    Mitch holte tief Luft und atmete dann langsam aus. “Das weißt du doch.” Er hob die Hände und umschloss ihre Handgelenke. “Seit der Highschool.”
    Kate unterdrückte ein Lächeln und legte seine warme große Hand auf ihren Bauch. “Erinnerst du dich noch an den Tag, als du sagtest, wir wollten so tun, als seien wir erst siebzehn?”
    Er nickte.
    “Wir haben es getan, und ich bin schwanger geworden.” Bevor er etwas sagen konnte, schmiegte sie sich an ihn und küsste ihn. “Wenn du das schon damals gesagt hättest, wären wir jetzt eine richtige Familie.”
    Mitch glaubte zu träumen. Es musste ein Traum sein. Die Frau, die er liebte, lag in seinen Armen, und der Traum von ihr als Mutter seines Babys war beinahe Wirklichkeit geworden.
    “Wenn ich schlafe, weck mich nicht auf. Ich bin im Paradies”, sagte er und blickte in Kates leuchtend blaue Augen. In dem Licht der untergehenden Sonne leuchtete ihr Haar wie Feuer, und für einen Moment wünschte er sich, dass ihre Tochter genauso unberechenbar würde wie ihre Mutter.
    “Wirst du ein anständiger Mann sein und mich heiraten?”, fragte Kate. “Ich glaube, das Baby und ich, wir brauchen jemanden, auf den wir uns verlassen können.”
    “Du hast noch nicht gesagt, dass du mich liebst”, sagte Mitch ernst.
    “Du hast gesagt, dass du mich schon in der Schule liebtest.” Sie sah ihm in die Augen. “Aber ich liebte dich, bevor du mich
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