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Zukunftsmenue

Zukunftsmenue

Titel: Zukunftsmenue
Autoren: Sarah Wiener
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Bodensubstanz, denn in der Natur gibt es keine Abfälle, sondern einen Nährstoffkreislauf. Die organischen Bestandteile des Bodens sind wichtig für die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen wie etwa Stickstoff oder Phosphor, aber auch für die Porenverteilung und
damit für den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens. Die oberen 30 Zentimeter eines Bodens sind daher äußerst wichtig für die Entwicklung von Leben in und auf dem Boden. Der dunkle, humose Oberboden bildet einen zentralen Lebensraum für die vielfältige Welt der Bodenlebewesen. In der biologischen Landwirtschaft ist Humus eines der wichtigsten Mittel, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Bei sehr hoher Zufuhr von organischer Substanz (wie zum Beispiel in landwirtschaftlichen Betrieben mit Intensivtierhaltung) reichern sich Humus, Nähr- und eventuelle Schadstoffe, die an die organische Substanz gebunden sind, an. In Zeiten geringen Pflanzenwachstums, aber hoher biologischer Aktivität werden dann zu viele Nährstoffe freigesetzt. Der Boden versauert, während die Nährstoffe in die tieferen Bodenschichten und auch ins Grundwasser verlagert werden.

    Hybridsaatgut Hybridsorten werden mit komplizierten biotechnologischen Methoden hergestellt. Dabei werden künstliche Inzuchtlinien erzeugt, die bestimmte Merkmale aufweisen wie Schädlingsresistenz oder hoher Ertrag. Pflanzen können auch darauf programmiert werden, dass sie an vielen Standorten gedeihen. Fremdbefruchtende Arten wie Möhren, Lauch oder Kohl werden durch eine gesteuerte Selbstbefruchtung reinerbig gemacht. Auch wenn diese reinerbigen »Elternlinien« weiter degenerieren können, entstehen bei einer Kreuzung groß gewachsene, widerstandsfähige Nachkommen, in der Fachsprache »F1« genannt. Dieser Effekt (Heterosiseffekt) ist instabil –, das Saatgut ist nicht samenfest – und schon nach einer Generation spalten sich die einheitlichen Kulturen wieder in unterschiedliche Pflanzenformen auf. Sie sind für Erwerbsgärtner und Landwirte meistens wertlos, da aus den FI-Pflanzen in der Regel kein Saatgut für Nachkommen entnommen werden kann. Die Entwicklung von hofeigenen Sorten ist mit modernen Hybriden, deren Elternlinien von den großen Saatgutkonzernen unter Verschluss gehalten werden, extrem eingeschränkt und meist nicht möglich. Das Problem: Durch die Hybriden kommt jede Weiterentwicklung zum Stillstand, die dem Menschen seit Beginn des Zeitalters des Ackerbaus das Züchten von Kulturpflanzen ermöglichte.
    In den letzten zwanzig Jahren haben die Hybridpflanzen die herkömmlich durch Kreuzung und Auslese gezüchteten Sorten so stark vom Markt verdrängt, dass Mais, Möhren, Brokkoli, Spinat oder Tomaten fast nur noch als Hybridsaatgut erhältlich sind. Dabei lassen sich Resistenz, guter Ertrag und gute Handhabbarkeit auch mit samenfesten Sorten erreichen. Hybriden sind teuer, verantwortlich für eine eingeschränktere Sortenvielfalt und machen die Bauern von den großen Saatgutkonzernen abhängig. Zudem fehlt ihnen jegliche Nachhaltigkeit, was vor allem für Dritte-Welt-Länder ein enormes sozio-ökonomisches Problem ist.

    Hybridhühner Das Prinzip der Hybridzüchtung bei Nutzpflanzen wurde Mitte des 20. Jahrhunderts auf Hühner angewandt. Aus Kreuzungen verschiedener, bereits optimierter Hühnerrassen entstanden Hochleistungshybriden, ihre Zucht liegt in der Hand von wenigen Konzernen. Die Legeleistung der Hennen beträgt bis zu
320 Eier pro Jahr. Die Hühnerbauern sind abhängig von den Großkonzernen, da sie mit Hybriden nicht weiterzüchten können. Auch das Futter müssen sie oft beim gleichen Konzern kaufen. Nicht zuletzt geht die Legeleistung der Hennen nach ein bis zwei Jahren stark zurück und sie müssen ersetzt werden. Für die Brathähnchenmast werden ebenso Hybriden verwendet, hier liegt das Leistungsmerkmal auf dem Fleischansatz. Nach einem Monat Turbomast sind die Tiere schlachtreif.

    Kompostierung Der eigene Kompost ist der wichtigste Dünger im biologisch geführten Garten. Durch Kompostwirtschaft wird eine wesentliche Verbesserung des Bodens erreicht: lockere Struktur, bessere Wasserspeicherung, bessere Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten, langsame und pflanzenverträgliche Abgabe von Nährstoffen, richtige Einstellung des pH-Wertes. Schadsubstanzen werden von den Pflanzen nicht aufgenommen, und die dunkle Farbe des Komposts erhöht die Bodentemperatur bei Sonnenbestrahlung. Eine ungeheure Zahl von Bakterien, Pilzen und Kleintieren ist an der Umsetzung
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