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Zukunftsmenue

Zukunftsmenue

Titel: Zukunftsmenue
Autoren: Sarah Wiener
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Arzneimittel und Kosmetika. Auch dieser synthetische Zusatzstoff kann Hautausschläge, Atemwegsbeschwerden oder verschwommenes Sehen auslösen.
    Allurarot AC (E 129) : Im Tierversuch führte der rote Azofarbstoff zu Verhaltensänderungen (Hyperaktivität) und schädigte bereits niedrig dosiert die Erbsubstanz. Zugelassen ist er in der EU zur Färbung von Kosmetika und Parfüms.
    Geschmacksverstärker – der bekannteste ist das Glutamat – können bei empfindlichen Menschen das »China-Restaurant-Syndrom« auslösen. Dies drückt sich durch Steifheit im Nacken, Glieder- und Kopfschmerzen aus. Im Tierversuch erhöhte es die Fresslust und machte dick. Neben Glutamat kommen weitere Geschmacksverstärker in Einsatz, zum Beispiel:
    Bernsteinsäure (E 363): Sie wird als Säureregulator und Geschmacksverstärker in Backwaren eingesetzt und gilt als gesundheitlich unbedenklich.
    Kalziumchlorid (E 509): Wird zur Festigung von Puddings und anderen Lebensmitteln verwendet oder zur Härtung und Haltbarmachung von Oberflächen wie etwa bei Äpfeln oder Orangen. Es wirkt leicht geschmacksverstärkend und gilt als gesundheitlich unbedenklich.
    Aspartam (E 951) : Das vor allem als Süßstoff (siehe unten) bekannte Aspartam wird auch als Geschmacksverstärker eingesetzt.
    Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von normalerweise schnell verderblichen Lebensmitteln wie Brot und Gebäck, Salaten, Fetten und frischen sowie getrockneten Früchten, indem sie vor Bakterien- und Schimmelpilzbefall schützen. Sie können im Übrigen auch in Produkten »ohne Konservierungsstoffe« stecken, falls bereits konservierte Zutaten zugefügt wurden. Zurzeit gibt es mehr als 40 zugelassene Mittel, darunter:
    Benzoesäure (E 210): Steckt unter anderem in Fischereierzeugnissen, sauer eingelegtem Gemüse, Saucen, alkoholfreiem Fassbier und zuckerreduzierter Konfitüre oder Marmelade. Der Stoff kann Allergien oder Pseudoallergien hervorrufen.
    Schwefeldioxid und Sulfite (E 220 bis 228) : Werden unter anderem Trockenobst, Obstkonserven, Wein und Knabbereien zugesetzt. Bei empfindlichen Menschen können diese Konservierungsstoffe Kopfschmerzen, Migräne und Übelkeit auslösen. Außerdem verringern sie den
Vitamin-B 1 -Gehalt von Lebensmitteln. Auch Allergien und Pseudoallergien sind möglich.
    Süßstoffe & Zuckeraustauschstoffe: Im Gegensatz zu raffiniertem Zucker haben Süßstoffe keinen Energiewert und machen daher rein theoretisch nicht dick. Außerdem schützen sie vor Karies. Allerdings regen sie den Appetit an, da sie den Blutzucker- und damit den Insulinspiegel ansteigen lassen. Zuckeraustauschstoffe hingegen werden insulinunabhängig verwertet. Zu ihnen gehören zum Beispiel Sorbit, Mannit, Isomalt oder Xylit. Bei ihnen handelt es sich um Kohlenhydrate (Zucker). Bei übermäßigem Verzehr können sie abführend wirken und zu Blähungen führen.
    Zu den Süßstoffen gehören:
    Aspartam (E 951): Steckt in vielen kalorienarmen oder zuckerreduzierten Lebensmitteln (Desserts, Getränke, Kaugummi, Brotaufstriche). Bei der Herstellung ist auch der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen möglich. Ein Zusammenhang von Aspartamverzehr und Krebserkrankungen wird diskutiert. Aspartam ist problematisch für Patienten mit Phenylketonurie, einem seltenen, angeborenen Enzymdefekt.
    Cyclamat (E 952): Cyclamat ist ungefähr 40-mal süßer als Haushaltszucker. In der Lebensmittelindustrie ist er für Light-Getränke, Desserts und Süßigkeiten zugelassen. Der Süßstoff gilt laut einiger Studien als krebserregend.
    Säuerungsmittel verleihen Lebensmittel einen säuerlichen Geschmack, dienen zugleich als Konservierungsstoffe und wirken als Stabilisatoren, Backtriebmittel oder Geliermittel. Die meisten Säuerungsmittel sind gesundheitlich unbedenklich. Als riskant gilt:
    Zinn-II-Chlorid (E 512) : Ist für Spargelkonserven zugelassen, um die weiße Farbe der Spargelstangen zu erhalten. Größere Mengen des Säuerungsmittels können zu Übelkeit oder Erbrechen führen.

Literatur, Adressen, Links
    Literatur

    Arvay, Clemens G.: Der große Bio-Schmäh. Wie uns die Lebensmittelkonzerne an der Nase herumführen . Ueberreuter, Berlin 2012
    Ders.: Fruchtgemüse. Alte Sorten und außergewöhnliche Arten neu entdeckt . Stocker Verlag, Graz 2011
    Bode, Thilo: Die Essensfälscher. Was uns die Lebensmittelkonzerne auf den Teller lügen . Fischer, Frankfurt 2012 (2. Aufl.)
    Bommert, Winfried: Kein Brot für die Welt. Die Zukunft der Welternährung. Riemann,
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