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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden
Autoren: Janet Evanovich
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Zündschloss. »Das könnten wir zumindest versuchen.«
    Drei Minuten später standen wir vor Shirleys Tür.
    »Wie lautet der Plan?«, fragte Glo.
    »Das ist Lizzys Auftritt«, erklärte Diesel und wippte auf den Fersen. »Lizzy wird Shirley sagen, dass sie ihr versehentlich einen Cupcake zu wenig mitgegeben hat.«
    »Das klingt gut«, meinte Glo. »Und was versuchen wir von ihr zu bekommen?«
    »Das Völleroid«, erwiderte Diesel.
    Ich verdrehte die Augen. »Ach, du meine Güte.«
    Diesel grinste mich an. »Gefällt dir das Wort nicht?«
    »Das hast du soeben erfunden.«
    »Stimmt«, gab Diesel zu. »Fällt dir etwas Besseres ein?«
    Ich wandte mich an Glo. »Du weißt doch, wie es ist, wenn du losgehst, um dir neue Schuhe zu kaufen, allerdings nicht genau weißt, was du suchst, bis du es siehst? So ähnlich verhält es sich mit dem Ding, das wir suchen.«
    Diesel drückte auf die Klingel, und Shirley öffnete die Tür und streckte ihre Nase heraus.
    »Hi«, grüßte ich. »Wir kommen von Dazzle’s. Ich bin die Cupcake-Bäckerin, und Glo kennen Sie wahrscheinlich.«
    Shirley lächelte breit. »Natürlich. Ich kenne Sie beide. Ich liebe Dazzle’s Bakery, und ich habe bereits darüber nachgedacht, noch ein paar zusätzliche Cupcakes zu ordern.«
    Sie sah an mir vorbei zu Diesel hinüber, und ihre Augen wurden leicht glasig, so als hätte sie den Inbegriff aller Cupcakes entdeckt.
    »Das ist Diesel«, stellte ich ihn ihr vor.
    »Hallo«, säuselte Shirley.
    Ich schob mich an ihr vorbei in das Apartment. »Ich möchte gern mit Ihnen über die Cupcakes sprechen.«
    Das lenkte Shirley von Diesel ab. »Was ist damit? Sie wollen doch nicht etwa die Produktion einstellen? Ich könnte keinen Tag ohne sie überleben. Ich hebe sie mir immer für die Zeit vor dem Schlafengehen auf.«
    »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ein Cupcake fehlt. Ich habe ihn beim Füllen der Schachteln auf den Boden fallen lassen, und ich hatte keinen Ersatz mehr übrig. Ich wollte Ihnen einen Zettel beilegen, aber das habe ich leider vergessen. Daher sind wir vorbeigekommen, um Ihnen Bescheid zu geben.«
    »War es ein Schokoladen- oder ein Karotten-Cupcake?«
    »Einer mit Schokolade.«
    »Ich liebe die Schokoladen-Cupcakes«, erklärte sie.
    Glo folgte mir in die Wohnung, und aus den Augenwinkeln sah ich, wie sie ihren Kopf hin und her drehte und sich gründlich umschaute.
    »Wow«, flüsterte Glo.
    »Es sah aus, als hätten Sie einen Streit mit einem Mann, als wir ankamen«, sagte ich zu Shirley. »Ist alles in Ordnung?«
    »Das war mein idiotischer Halbbruder Mark. Ich habe ihn seit sieben Jahren, also seit dem Tod meines Onkels Phil, nicht mehr gesehen, und nun verfolgt er mich plötzlich und will irgendwelchen Kram von mir haben.«
    Heiliger Bimbam. Sie hatte ihren Stiefbruder verprügelt. Ich hatte den Mann für einen Straßenräuber oder Perversling gehalten. »Was will er denn von Ihnen haben? Ist er gefährlich?«
    »Das weiß ich nicht. Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich vier Jahre alt war, und meine Mom und ich zogen nach Seattle. Ich habe meine Stiefbrüder und Cousins erst nach dem Tod von Onkel Phil kennengelernt. Ich bin zur Beerdigung hierhergekommen und geblieben. Ziemlich merkwürdig, oder?«
    »Sie leben also seit sieben Jahren in Salem, haben aber Ihren Stiefbruder nach der Beerdigung nie wiedergesehen?«
    »Ich schätze, es hat allen nicht gepasst, dass ich im Testament bedacht wurde. Sie waren alle nicht gerade freundlich zu mir.«
    »Was hat Onkel Phil Ihnen hinterlassen?«, wollte ich wissen.
    »Das ist ein Geheimnis. Alle Erbstücke waren geheim, und man hat uns gesagt, dass wir für alle Ewigkeit vom Unglück verfolgt würden, wenn wir verrieten, was wir bekommen hatten.«
    »Wow. Für alle Ewigkeit. Das ist ziemlich lange«, meinte Glo.
    »Ja. Und nun will dieser Idiot Mark mein Erbstück haben. Er sagt, er würde solche Sachen sammeln. Das kann er sich aber abschminken. So viel Geld hat der Kerl gar nicht. Und sein Bruder Lenny auch nicht. Nur schade, dass ich Lenny nicht ebenfalls in seine Ihr-wisst-schon-was-ich-meine treten konnte.«
    Ich beobachtete Glo aus den Augenwinkeln. Sie blätterte fieberhaft in ihrem Buch und biss sich angespannt auf die Unterlippe.
    »Aha!«, rief sie schließlich. »Hier ist es. Ehre dem Heiligen Ibis. Möge dir die Zunge gelöst und die Wahrheit gesprochen werden. Das befehle ich der schwatzenden Elster Shirley More.« Glo schnippte zweimal mit den Fingern und klatschte einmal in
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