Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu Staub Und Asche

Zu Staub Und Asche

Titel: Zu Staub Und Asche
Autoren: Martin Edwards
Vom Netzwerk:
der Anblick ihn erregt. Soweit wir es einschätzen können, haben sie sich die Arbeit aufgeteilt. Zum Beispiel könnte Cassie Bethany auf den Kopf geschlagen haben, und während sie noch benommen war, könnte Seeton aus dem Gebüsch gekommen sein und ihren Kopf unter Wasser gehalten haben. Aber die Details spielen keine Rolle.«
    Greg nickte. »Es ist einfacher, mit einem wirklich schrecklichen Verbrechen davonzukommen als mit etwas ganz Normalem - bis man sich unter dem Mikroskop wiederfindet.«
    »Was Cassie erspart blieb, weil Bethany ihre Affäre geheim hielt. Sie befürchtete, dass ihre Mutter sich aufgeregt hätte. Sie sollte nicht erfahren, dass ihre Tochter mit einer anderen Frau zusammen war. Und Seeton hat sie möglicherweise nie kennengelernt. Dadurch, dass er sich als Zeuge gemeldet hat, nahm er ein ziemliches Risiko auf sich.«
    »Aber er ist damit durchgekommen.«
    »Nicht ganz. Cassie hatte einen Nervenzusammenbruch, als sie begriff, dass sie für den Tod eines Menschen verantwortlich war. Seeton drehte durch, verließ sie und ging nach Übersee. Dort nahm er einen neuen Namen an und orientierte sich beruflich neu.«
    Greg setzte seine Tasse ab. »Aber er konnte ihr nicht für immer fernbleiben.«
    »Er hatte sich erfolgreich in Arlo Denstone verwandelt. Niemand würde sich an Roland Seeton erinnern, zumal sich sein Äußeres so verändert hatte, dass man ihn auch nicht wiedererkennen konnte. Als die Culture Company die Idee zu dem De-Quincey-Festival hatte und nach einem Organisator suchte, wurde die Versuchung unwiderstehlich. Er verhandelte nicht einmal um Gehalt - Hauptsache, er konnte wieder mit Cassie zusammen sein. Den Leuten machte er weis, er habe eine Krebserkrankung überstanden. Eine gute Metapher für Eifersucht. Aber nachdem er wieder zu Cassie zurückgefunden hatte, fing der Teufelskreis von vorn an.«
    »Weil sie mit Saffell und Wagg geschlafen hatte.« Gregs Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Und obwohl die Liebschaften längst vergangen und vergessen waren.«
    »So ist Eifersucht nun einmal. Eine echte Krankheit. Wenn man sie nicht behandelt, vernichtet sie alles.«
    »Das kam von Herzen.«
    Greg forschte in ihrem Gesicht nach Hinweisen, doch sie war entschlossen, nichts preiszugeben.
    »Tja, ich versuche, mich in Arlos Denkweise zu versetzen. Ich muss schon sagen - angenehm ist es nicht. Er ist besessen von Cassie Weston und jedem, der je einmal mit ihr zu tun hatte. Zwei Morde innerhalb weniger Wochen. Er ist wieder dabei durchzuknallen.«
    »Saffell war gern allein und ein leichtes Ziel, wenn er sich in seinem Bootshaus aufhielt. Wagg muss schwieriger zu erwischen gewesen sein.«
    »Ich vermute, dass Cassie nie ganz über Bethany hinweggekommen ist. Bethany hatte für Wagg und Saffell gearbeitet - beides ältere, erfolgreiche Männer. Vielleicht hat Bethany sie verehrt?« Sie hielt inne, weil sie nicht umhinkonnte, sich die Frage zu stellen: War es mit Marc auch so? Sie himmelte ihn an, er fühlte sich geschmeichelt - aber gingen sie auch weiter? Sie räusperte sich. »Cassie machte ihr alles nach. Sie war fasziniert von der Frau, mit der sie geschlafen und die zu töten sie geholfen hatte. Nur dass sie weiter ging als Bethany. Sie hatte kurze Affären mit den beiden Männern, aber nachdem sie sich wieder mit Arlo zusammengetan hatte, wärmte sie die Beziehung zu Stuart wieder auf. Möglicherweise auch die zu George. Das Mädchen ist bildschön, und die beiden Männer waren schwach.«
    »Oh ja, Männer sind ganz anders gestrickt als Frauen.«
    »Männer haben manchmal das Hirn zwischen den Beinen, das kann man wohl sagen.« Sie schüttelte den Kopf und bemühte sich, nicht an Marc zu denken. »Wagg hat sie sogar zu seiner Silvesterparty eingeladen, aber sie spielte die Unnahbare. Sie und Arlo wollten nicht in der Öffentlichkeit miteinander gesehen werden, und außerdem war Louise Kind im Weg.«
    »Was hat es mit diesem Weinglas-Vorfall auf sich?«
    »Ich könnte fast wetten, dass Wanda die Wahrheit gesagt hat.«
    »Sagen Sie das bloß nicht DCI Larter. Sie glaubt eher, dass Schweine fliegen können.«
    »Arlo hat sie provoziert. Vielleicht als Ablenkungsmanöver, damit niemand ihn mit Cassie in Verbindung bringen konnte.«
    »Ganz schön übertrieben!«
    »Wie alles an Arlo irgendwie übertrieben ist. Er ist mindestens ebenso hysterisch wie sein großer Held de Quincey. Als die Party vorbei war, überzeugte Cassie Stuart Wagg, Louise fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher