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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)
Autoren: Jill Shalvis
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aufregend, mit einem Feuerwehrmann liiert zu sein«, hatte sie gemurmelt, als er um vier Uhr morgens aus dem Bett stieg – das lag jetzt eine Stunde zurück. »Aber nicht so ermüdend.«
    Er hatte sie korrigieren wollen – er war zwei Jahre zuvor vom Feuerwehrmann zum Fire Marshal aufgestiegen -, aber da hatte sie ihn mit ihrem Schlafzimmerblick angesehen und ihm über den Oberkörper gestrichen.
    Dass sie ihn so begehrenswert fand, erstaunte ihn immer wieder. Schließlich hatte er ihr ja nie erzählt, dass er während der Schulzeit der dicke Loser gewesen war, auch nicht, dass kein Mädchen mit ihm ins Bett gegangen wäre, selbst wenn er darum gebettelt hätte – was sich erst geändert hatte, als die körperlichen Strapazen der Brandbekämpfung seinen Babyspeck hatten wegschmelzen lassen.
    »Komm her zu mir.« Während er durch das Schlafzimmer ging und seine Kleidung zusammensuchte, hatte ihre leise Stimme in der frühmorgendlichen Luft geschwebt.
    »Ich kann nicht.«
    »Natürlich kannst du.« Sie spreizte die Beine und legte die Hand dazwischen.
    Der Anblick erregte ihn, dennoch schloss er den Gürtel und hakte den Revolver und den Pieper ein. »Cindy, ich muss jetzt los.«
    »Gut.« Sie drehte sich um, zeigte ihm dadurch ihren höchst attraktiven Hintern und griff sich ein Kopfkissen, mit dem sie auf seinen Kopf zielte. »Aber bilde dir ja nicht ein, dass du heute Abend kommen darfst. Weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinn.«
    Er hatte das Kissen kurz vor seinem Gesicht abgefangen und geseufzt und sich dann auf dem Weg nach draußen seine Schuhe geschnappt. Er war mittlerweile seit zwei Monaten mit Cindy zusammen und wusste, dass er ihr eine Pause gönnen musste. Beinahe jede zweite ihrer gemeinsamen Nächte war unterbrochen worden.
    Joe hatte keine Ahnung, wie er ihr erklären sollte, dass die Statistik nicht besser werden würde. So schön ihr Körper war und sosehr er ihn genoss – er ging völlig in seiner Arbeit auf.
    Nur nicht heute. Er fasste es einfach nicht, dass er wieder hier war. Hier . Irgendetwas unter dem Regal zog seine Aufmerksamkeit auf sich, so verdrängte er die Vergangenheit und Cindy aus seinen Gedanken und trat langsam ein wenig näher.
    In dem Keller gab es keine Fenster, so dass die Morgensonne nicht hereinscheinen konnte. Bis auf den schmalen Lichtstrahl seiner Taschenlampe sah Joe nichts, während er einem merkwürdigen Brandfleck unterhalb des großen, schweren, unverrückbaren Industrieregals folgte. Er schoss noch ein paar weitere Fotos, schwang sich die Kamera um den Hals, so dass sie ihm auf dem Rücken baumelte, und betrachtete diesen besonders interessanten Fund im Lichtschein der Taschenlampe.
    »Siehst du irgendwas?«, fragte sein Kollege, der aufrecht hinter ihm stand und vermutlich noch völlig sauber und trocken war.
    »Ja, ich habe hier …« Joe unterbrach sich, als der Lichtkegel nur Zentimeter von seiner ausgestreckten Hand plötzlich zwei glühende Augen erfasste. Und er ein feindseliges Fauchen hörte. Mist . Er setzte sich auf und stieß sich den Kopf am untersten Bord des Metallregals.
    »Was ist es?«, fragte Kenny von seiner hilfreichen Position aus – zwei Meter hinter ihm.
    Joe wartete, bis er keine Sterne mehr sah, doch sein Herz raste immer noch, als er betrachtetet, was da seinen Blick erwiderte. »Ich weiß nicht genau.«
    Nach den ausgedehnten Buschbränden in der gesamten Region San Diego zwei Jahre zuvor, in deren Folge Kaninchen, Waschbären, Rehe und sogar Berglöwen in die Vorstädte vorgedrungen waren, konnten diese böse funkelnden, höchst aggressiv blickenden Augen zu allem gehören.
    Zumindest zu etwas, dem er keinesfalls nahe sein wollte.
    »Na, dann lass dich mal nicht beißen«, bemerkte Kenny.
    »Vielen Dank.« Joe beobachtete das Tier, während es ihn beobachtete. Weder er noch das Tier rührten sich. »Sehr hilfreicher Rat.«
    »Ich bemühe mich.«
    Joe richtete die Taschenlampe auf das in die Enge getriebene Tier, aber das half nichts, denn das flache Wasser, das den Boden bedeckte, rief eine verzerrte Spiegelung hervor. »Ich kann nichts erkennen.«
    »Wer muss da schon was erkennen, das Biest faucht doch wie ein wildgewordenes Opossum auf einem Horrortrip. Geh ihm aus dem Weg.«
    »Ich glaube, es ist verletzt.« Joe war so viele Jahre der Underdog gewesen, dass er mit jedem Lebewesen mitfühlte, das in die Ecke getrieben war. »Könntest du ein wenig näher kommen als die zwei Meilen, die du dich im Hintergrund hältst, und
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